Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Hurrikan „Maria“verwüstet Puerto Rico

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SAN JUAN (dpa) - Überflutun­gen, zerstörte Häuser, Stromausfä­lle: Die Karibikins­el Puerto Rico ist mit Windgeschw­indigkeite­n von bis zu 250 Stundenkil­ometern von Hurrikan „Maria“schwer getroffen und verwüstet worden. „Puerto Rico wird, wenn wir das überstande­n haben, definitiv eine zerstörte Insel sein“, sagte der Direktor der Notfallbeh­örde, Abner Gómez. Mindestens ein Mensch wurde getötet in dem US-Außengebie­t. Auf der gesamten Insel brach das Stromnetz zusammen, die 3,5 Millionen Bewohner waren ohne Elektrizit­ät. Ebenso funktionie­rt das Kommunikat­ionsnetz vielerorts nicht mehr. Die Wiederhers­tellung der Stromverso­rgung wird schwierig. San Juans Bürgermeis­terin Carmen Yulin Cruz sagte, das könne vier Monate dauern. Es wurden Hunderte Notunterkü­nfte errichtet. Die Zeitung „El nuevo dia“berichtete von Plünderung­en, elf Menschen wurden festgenomm­en.

US-Präsident Donald Trump verhängte den Katastroph­enzustand für die Insel. Aufgrund dieser Maßnahme bekommt Puerto Rico Geld aus Washington. Dazu zählen etwa Hilfen für vorübergeh­ende Unterkünft­e und Hausrepara­turen, wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte.

Binnen eines Tages verwandelt­en sich Straßen in Flüsse, Hausdächer flogen umher, Autos wurden wie Spielzeug umgeworfen. Der Gouverneur verhängte auch zum Schutz vor Plünderung­en eine nächtliche Ausgangssp­erre von 18 Uhr bis 6 Uhr morgens, die bis Samstag gelten soll. Er sprach von „schwierige­n Tagen für Puerto Rico“und dankte Präsident Trump dafür, Hilfsmaßna­hmen zu veranlasse­n. Allerdings können Hilfsliefe­rungen noch nicht eingefloge­n werden – der Flughafen von San Juan war am Donnerstag zunächst noch geschlosse­n.

Das US-Hurrikan-Zentrum gab nach dem heftigen Auftreffen auf Land etwas Entwarnung für andere Inseln. Der Sturm wurde auf Stärke 3 herabgestu­ft und bewegte sich mit bis zu 185 Kilometern pro Stunde nordostwär­ts. „Maria“hatte auf seinem Zug durch die Karibik auch schwere Verwüstung­en auf Dominica und im französisc­hen Überseegeb­iet Guadeloupe angerichte­t. In Dominica starben nach Angaben der Behörden mindestens 14 Menschen.

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