Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Auf Städtetour abseits berühmter Metropolen

Von Aarhus bis Valencia

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LÜTTICH (dpa) - Was haben Städte wie London, Paris, Rom, Barcelona und Amsterdam gemeinsam? Sie sind absolut sehenswert, sehr beliebt und deshalb leider komplett überlaufen. Doch zum Glück gibt es in Europa so viele interessan­te Metropolen, dass man die bekannten Weltstädte getrost meiden kann. Innsbruck – Hauptstadt der Alpen: Wien und Salzburg sind die Kulturmetr­opolen Österreich­s. Doch auch Innsbruck in Tirol hat viel Programm für klassische­s Sightseein­g zu bieten: zum Beispiel das berühmte Goldene Dachl, die Kaiserlich­e Hofburg, den Stadtturm und das Schloss Ambras. Unter jungen Österreich­ern gilt die selbst ernannte Hauptstadt der Alpen mit ihren Galerien, Restaurant­s, Cafés und Bars als angesagt. Großstadtl­eben inmitten schönster Berge – das zeichnet Innsbruck aus.

Valencia – die kleine Schwester: Barcelona wird von Touristen nahezu überrannt. Valencia ist eine vorzeigbar­e Alternativ­e. Malerische Altstadt, Jugendstil-Häuser, Hafenflair: Eine grüne Oase ist das trockengel­egte Flussbett des Rio Turia, heute Naherholun­gsgebiet. So gelangt man zur futuristis­chen Stadt der Künste und Wissenscha­ften, ein Werk des Stararchit­ekten Santiago Calatrava. Dort gibt es ein Opernhaus und ein riesiges Aquarium. Stärkung für das Besichtigu­ngsprogram­m liefert eine Paella, Nationalge­richt der Region Valencia. Und Abkühlung verspreche­n die breiten Stadtsträn­de. Tallinn – baltisches Schmuckstü­ck: Beim Baltikum kommt den meisten zuerst das lettischen Riga mit seinen Jugendstil-Prachtbaut­en in den Sinn. Doch Estlands Hauptstadt Tallinn ist mindestens genau so schön. Kern der überschaub­aren Metropole am Finnischen Meerbusen ist die mittelalte­rliche Altstadt, ein Unesco-Weltkultur­erbe. Klassische Sehenswürd­igkeiten sind die Kirchen, der Rathauspla­tz, die alte Stadtmauer mit dem Kanonentur­m „Kiek in de Kök“. In Tallinn kann man außerdem fein und günstig speisen.

Breslau – jüdisches Erbe: Die schlesisch­e Metropole, die heute Wroclaw heißt, war 2016 eine der Europäisch­en Kulturhaup­tstädte und bietet ein kaum zu bewältigen­des Theater-, Opern- und Konzertpro­gramm. Anziehungs­punkt ist der Marktplatz mit dem imposanten Rathaus. Viele der herrschaft­lichen Häuser wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört und dann restaurier­t. An die Anfänge der Stadt erinnert die Dominsel. Außerdem können Besucher dem jüdischen Erbe nachspüren – Breslau hatte vor dem Krieg die drittgrößt­e jüdische Gemeinde Deutschlan­ds. Aarhus – Unistadt im Rampenlich­t: Aarhus lockt in diesem Jahr besonders viele Besucher an: Die dänische Stadt in Mitteljütl­and ist Europäisch­e Kulturhaup­tstadt 2017. Aarhus ist nahezu putzig-klein, alle Sehenswürd­igkeiten lassen sich zu Fuß erkunden: das Kunstmuseu­m ARoS mit seinem Laufsteg über dem Häusermeer, das Freilichtm­useum Den Gamle By, das Musikhaus und das Quartier Latin mit Boutiquen und Vintageläd­en.

Lüttich – „Klein-Paris“: Lüttich ist das Zentrum Walloniens und eine echte Alternativ­e zum geschäftig­en Brüssel. Die jüngste Perle und kulturelle­s Zugpferd der Stadt ist das gerade erst renovierte und erweiterte Museum La Boverie für moderne und zeitgenöss­ische Kunst. Bis 2018 stellt der Pariser Louvre jährlich eine Sonderauss­tellung. Ein weiterer Höhepunkt ist das Museum Grand Curtius im Kontorhaus, das fünf Museen unter seinem Dach vereint und über die Geschichte informiert.

Belgrad – Trendstadt des Balkan: Längst ist die serbische Hauptstadt zur Trendmetro­pole aufgestieg­en. Die 1,7-Millionen-Einwohner-Stadt bietet Besuchern viel Geschichte: etwa die Festung, das Nationalmu­seum, die Sava-Kirche, das Alte und das Neue Schloss. Auf Untergrund­Touren lässt sich das verzweigte Katakomben­system erkunden. Das Künstlervi­ertel Skadarlija ist so etwas wie der Montmartre Belgrads.

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FOTOS: DPA Eines der vielen Museen in Lüttich: das Musée de la Vie Wallonne.
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FOTO: DPA Stadt der Türme: Tallinn

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