Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Für Kinder, denen ein Buch zu dick ist
Cornelia Funke stellt ihr erstes Hörspiel vor
HAMBURG (dpa) - Bestsellerautorin Cornelia Funke hat erstmals ein Hörspiel geschrieben – und ist auf den Geschmack gekommen. „Es hat so einen Spaß gemacht. Ich glaube, ich mache das bald wieder“, sagte Funke am Donnerstagabend in Hamburg. In ihrer einstigen Wahlheimat gab die seit mehr als zehn Jahren in Los Angeles lebende Autorin erstmals einen Einblick in ihr Werk: „Drachenreiter – Die Vulkan-Mission“, in dem unter anderem der Schauspieler Bjarne Mädel („Tatortreiniger“) und Funke selbst ein Rolle übernommen haben.
Den Fantasyroman „Drachenreiter“hatte Funke 1997 veröffentlicht, im vergangenen Jahr setzte sie ihren Bestseller mit „Die Feder eines Greifs“fort. Mit dem dritten „Drachenreiter“-Abenteuer bringt sie nun erstmals eine Geschichte zuerst als Hörspiel heraus. Bei der „VulkanMission“wartet ein großes Abenteuer auf den Homunkulus Fliegenbein, die fliegende Ratte Lola Grauschwanz und das Koboldmädchen Schwefelfell: Mehr und mehr Fabelwesen verschwinden spurlos, und Schwefelfell fürchtet, dass auch Drache Lung unter ihnen ist. Die Mission führt die drei zu einem isländischen Vulkan und beschert Fliegenbein eine unerwartete Begegnung.
Nicht nur für das geschriebene, sondern auch für das gesprochene Wort habe sie eine große Leidenschaft, sagte Funke. Die neue Geschichte sei ein bisschen verspielter und als Hörspiel gut geeignet für Kinder, „die Angst vor so einem großen dicken Buch haben“.
„Ich habe ja gar keinen Bammel auf der Bühne“, erzählte die Autorin, da fehle ihr ein Gen „das BammelGen“. Für Fragen an die Schriftstellerin standen die Kinder Schlange hinter dem Mikrofon: Woran sie gerade arbeitet? An vier Büchern gleichzeitig, darunter an einem vierten „Reckless“-Band und an der Fortsetzung ihrer erfolgreichen „Tintenwelt“-Trilogie, die voraussichtlich 2019 erscheinen soll. Welches ihrer Bücher sie am liebsten mag? Das sei so, als würde man sie fragen, ob sie ihre Tochter Anna oder ihren Sohn Ben lieber habe. „Das sind alles meine gedruckten Kinder.“