Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Enormer Zuwachs an Briefwählern
Mehr als 150 Wahlhelfer sind morgen im Einsatz – Stimmen sollen bis 19.30 Uhr ausgezählt sein
BAD SAULGAU - Die Stadtverwaltung Bad Saulgau ist gerüstet für die morgige Bundestagswahl. Es gibt ausreichend Wahlhelfer, die sich ihre Schichten in den 22 Wahllokalen aufteilen. „Außerdem ist ein enormer Zuwachs an Briefwählern festzustellen“, sagt Wahlleiter Martin Brölz vom Ordnungsamt der Stadt Bad Saulgau.
2196 wahlberechtigte Bürger – Stand Donnerstagnachmittag – hatten bislang die Unterlagen für die Briefwahl beantragt. Bei der Bundestagswahl vor vier Jahren waren es 1604 Briefwähler. Wahlleiter Martin Brölz kann sich auch nicht genau erklären, warum die Anzahl der Briefwähler derart gestiegen ist. „Das können Bürger sein, die am Sonntag einen ganztägigen Ausflug haben, das können Studenten mit Erstwohnsitz Bad Saulgau sein, die morgen nicht nach Hause kommen. Die Gründe sind sehr unterschiedlich“, ergänzt Brölz.
Brölz selbst wird am Sonntagmorgen schon früh auf den Beinen sein, um in den 22 Wahllokalen – zweimal Briefwahl, sechs in der Kernstadt, 14 in den Ortsteilen – nach dem Rechten zu sehen. Dabei kann er sich aber auf seine mehr als 150 Wahlhelfer verlassen. In jedem Wahllokal gibt es einen Wahlvorsteher, einen Stellvertreter, Beisitzer und Schriftführer. In der Mensa der Berta-Hummel-Schule ist Karl-Heinz Neher Wahlvorsteher. Nicht zum ersten Mal. „Ich habe schon einige Wahlen mitgemacht“, sagt der 72-Jährige, den Brölz nicht lange überreden muss, dieses Ehrenamt zu übernehmen. „Das ist für mich selbstverständlich“, ergänzt Neher, der ein eingespieltes Team im Wahllokal in der Berta-HummelSchule hat.
Für Neher ist es deshalb auch völlig zweitrangig, dass er für seinen Aufwand auch finanziell entschädigt wird. 35 Euro erhalten Bad Saulgaus Wahlvorsteher, 25 Euro bekommen die beiden Schriftführer und die beiden Beisitzer. Für Karl-Heinz Neher reduziert sich seine Wahlhilfe nicht nur auf den Wahlsonntag. Er bereitet sich gut vor. „Ich überlege mir im Vorfeld, wie wir die Stimmzettel am besten stapeln können, erkundige mich, wenn ich noch Fragen habe.“Viele Fragen muss Neher nicht mehr stellen. Er ist erfahren genug.
Martin Brölz rechnet indes damit, dass die Stimmen bis etwa 19.30 Uhr ausgezählt sind. Auf eine Übertragung der Wahlergebnisse im Rathaus über einen Beamer verzichtet die Stadt in diesem Jahr, weil bei der Landtagswahl Mitte März 2016 nur ein Bürger anwesend war, der die erste Hochrechnung um 18 Uhr auf der Leinwand verfolgen wollte.