Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Neu fürs Heimkino
Alien: Covenant
Wie schon am Vorgänger „Prometheus“schieden sich auch an „Covenant“die Geister. Aber wer nicht erwartet, dass der 79-jährige Ridley Scott mit den Vorgeschichten seiner „Alien“-Saga das Rad noch einmal neu erfindet, bekommt hier gut inszenierten Weltraum-Horror geboten. Die philosophischen Elemente von „Prometheus“, wo mal eben der Ursprung der Menschheit verhandelt wurde, treten hier etwas zugunsten der Action zurück.
Im Mittelpunkt steht die Besatzung des Kolonisationsschiffs Covenant, die sieben Jahre vor der geplanten Ankunft unsanft geweckt wird. Eine Stoßwelle hat das Schiff getroffen, und während sich Kapitän Christopher Oram (Billy Crudup), BordAndroide Walter (Michael Fassbender) und das übrige Team an die Reparatur machen, fangen sie plötzlich ein Notsignal auf. Das stammt von einem Planeten, der auf den ersten Blick gutes Besiedlungspotential anbietet, worauf sich die Crew auf zur Erkundung macht – Begegnung mit Außerirdischen garantiert nicht ausgeschlossen ... Als Extras gibt es einen Audiokommentar des Regisseurs sowie entfallene und erweiterte Szenen. Die Blu-Ray bietet zudem Dokus, darunter die sehr informativ ausgefallene „Ridley Scotts Einblicke in die Produktion“. (rot)
16 Jahre
DVD: 15 Euro; Blu-Ray: 16 Euro
Ein Tag wie kein anderer
„Eine schwarze Komödie aus Israel im Stil der Coen-Brüder“prangt auf dem Cover von „Ein Tag wie kein anderer“. Schwarzer Humor stimmt, Israel auch, aber der Vergleich mit den Coen-Brüdern wird dann doch beiden Seiten nicht gerecht. Denn auch wenn es hier an absurden Situationen nicht mangelt, Luftgitarre gespielt und Marihuana geraucht wird, ist der Film doch im Kern eine feinfühlige Abhandlung über das Wesen von Verlust und Schmerz. Dabei wollen Vicky (Evgenia Dodina) und ihr Mann Eyal (Shai Avivi) den schnellstmöglich hinter sich lassen, nachdem die siebentägige jüdische Trauerzeit, das SchiwaSitzen, für ihren verstorbenen Sohn beendet ist. So nimmt Vicky ihren Zahnarzttermin wahr, und Eyal schnappt sich die üppigen Restbestände des medizinischen Marihuanas aus dem Hospiz. Zum Jointbauen wird der unbekümmerte Nachbarssohn Zooler (Tomer Kapon) angeheuert, und spätestens ab dann steht eine Achterbahnfahrt der Gefühle an. Den überragenden Darstellern gelingt es dabei, ohne viele Worte komplexe Gefühle zu vermitteln. Dazu bieten die Einblicke in jüdische Trauer-Traditionen und den israelischen Alltag ein unverbrauchtes Szenario. Extras fürs Heimkino gibt es keine. (rot)
6 Jahre
DVD: 14 Euro; Blu-Ray: 17 Euro