Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
CDU verliert annähernd 14 Prozentpunkte
FDP und Grüne wieder zweistellig – SPD ist nur noch hauchdünn zweitstärkste Kraft vor der AfD
BAD SAULGAU - Das Bild bei den Gewinnen und Verlusten ähnelt dem auf Bundesebene: auch in Bad Saulgau verlieren laut vorläufigem Wahlergebnis die Regierungsparteien CDU und SPD erheblich an Stimmenanteilen. FDP und Grüne legen dagegen kräftig zu. Mit 12,4 Prozent der Stimmen ist auch in Bad Saulgau die AfD die drittstärkste Kraft.
Abermals war die Wahlbeteiligung in Bad Saulgau höher als bei der letzten Bundestagswahl. 75,3 Prozent der Wahlberechtigten gingen am Sonntag zur Wahl, das sind 3,8 Prozent mehr alsvor vier Jahren. Dennoch bleibt die Wahlbeteiligung etwas unter dem Wert auf Wahlkreisebene.
Die starken Verluste von CDU (-13,8 Prozent) und SPD (-4,5 Prozent) haben haben zu einer Stärkung der kleineren Parteien geführt. Die massiven Verluste haben auf der anderen Seite Gewinne der AfD (+ 8,1 Prozent), der FDP (+5,6 Prozent), der Grünen (+3,8 Prozent) und der Linken (+1,4 Prozent) zur Folge.
Trotz der erheblichen Verluste bleibt die CDU in Bad Saulgau mit 54,3 Prozent der Zweitstimmen die mit Abstand stärkste politische Kraft. Allerdings haben sich die Mehrheitsverhältnisse bei den anderen Parteien deutlich verändert. Eine zweitstärkste Kraft mit deutlichem Abstand zu den anderen Parteien gibt es praktisch nicht mehr.
Nur noch eine große Partei
Die Verluste der SPD und die teilweise starken Zuwächse der anderen Parteien führen dazu, dass sich in Bad Saulgau Grüne, FDP und AfD mit Werten zwischen elf und zwölf Prozent inzwischen praktisch auf Augenhöhe mit den Sozialdemokraten befinden. Dahinter erreicht die Linke in Bad Saulgau zwar ein Ergebnis über fünf Prozent, allerdings mit einem Abstand von 6,1 Prozent zur FDP, die mit plus 11,4 Prozent das fünftbeste Ergebnis erreichen konnte. Damit ist die FDP nach einem extrem guten Ergebnis im Jahr 2009 mit 19,9 Prozent, dem Absturz im Jahr 2013 auf 5,7 Prozent wieder im zweistelligen Bereich angekommen.
Damit sind auch die Unterschiede zwischen der zweit- und drittstärksten Kraft nur noch minimal. Dicht hinter der SPD mit 13,8 Prozent der Zweitstimmen folgt bereits die AfD mit 12,4 Prozent der Stimmen.
Auch bei den Erststimmen, mit denen die Wähler den Direktkandidaten wählen konnten, gibt es erhebliche Veränderungen bei den Stimmenanteilen. Wie erwartet, erreicht CDU-Kandidat Thomas Bareiß mit 48,8 Prozent der Wählerstimmen auch in Bad Saulgau klar die Mehrheit. Sein extrem gutes Ergebnis im Jahr 2009 von 61,5 Prozent konnte er allerdings bei Weitem nicht halten (-12,7 Prozent). Aber auch die SPDKandidatin Stella Kirgiane-Efremidou konnte bei den Erststimmen das Ergebnis von 19,4 Prozent nicht halten. Sie konnte diesmal nur noch 14,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen (-4,9 Prozent).
Der Kandidat der AfD, Hans-Peter Hörner, und Erwin Feucht von den Grünen erreichten mit 12,2 und 11,9 Prozent bei den Erststimmen ebenfallsErgebnisse im zweistelligen Bereich.