Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

14,4 Prozent geben der AfD eine Stimme

In Ostrach wird die Protestpar­tei die zweitstärk­ste Kraft – Wahlsieger CDU muss herbe Verluste hinnehmen

- Von Barbara Baur

OSTRACH - Die CDU bleibt in Ostrach mit Abstand die stärkste Kraft. Sie erhält 43,3 Prozent der Stimmen, was im Vergleich zur Bundestags­wahl 2013 jedoch einen Verlust von 14,6 Prozentpun­kten bedeutet. Damals erhielten die Christdemo­kraten noch 57,9 Prozent der Zweitstimm­en. Zweitstärk­ste Kraft in Ostrach wird die AfD mit 14,4 Prozent. Sie baut ihren Stimmenant­eil um knapp zehn Prozentpun­kte aus, denn 2013 hatte die AfD noch bei 4,5 Prozent gelegen. Die Wahlbeteil­igung liegt bei 78,2 Prozent. Das ist gegenüber 2013, als es 74,1 Prozent waren, eine Steigerung.

Für die Christdemo­kraten ist es auch in Ostrach ein Wahlsieg mit einem bitteren Beigeschma­ck. Die Partei kann zwar mit Abstand die meisten Zweitstimm­en auf sich vereinen, verliert aber knapp 15 Prozentpun­kte. Verluste, wenn auch nicht in dieser Höhe, muss auch die SPD hinnehmen: Sie verliert 1,6 Prozentpun­kte und erreicht nur noch 12,2 Prozent.

Zu den Gewinnern gehört auch in Ostrach ganz klar die AfD. Sie überholt dort die SPD. Mit 14,4 Prozent wird sie die zweitstärk­ste Kraft – und ist somit noch stärker als auf Bundeseben­e, wo sie mit 13 Prozent den dritten Platz erreicht. Doch auch die FDP legt bei dieser Bundestags­wahl wieder deutlich zu. Sie erreicht diesmal 11,8 Prozent – und kann ihr schwaches Ergebnis von 2013 (5,2 Prozent) um 6,6 Prozentpun­kte verbessern.

Eine Steigerung weisen auch die Grünen vor, die 9,7 Prozent holen. Das sind 1,9 Prozentpun­kte mehr als bei der Wahl 2013, als sie 7,8 Prozent der Zweitstimm­en erhielten. Die Linke verzeichne­t zwar auch Gewinne, bleibt mit 4,3 Prozent aber unter der Fünfprozen­thürde.

In Ostrach fällt das Wahlergebn­is in weiten Teilen ähnlich aus, wie auf Bundeseben­e. Einen Ausreißer gibt es lediglich bei der AfD. Der Partei gelingt es, die SPD zu überholen. Der – trotz schweren Verlusten – deutliche Vorsprung der CDU, das Absacken der SPD, die Rückkehr der FDP und ein Erstarken der Grünen gehören jedoch zu den Phänomenen, die auch auf Bundeseben­e zu beobachten sind.

Verluste bei der CDU und der SPD: Die Wähler scheinen die Regierungs­parteien der Großen Koalition abzustrafe­n. Auffällig ist ist auch in Ostrach, dass die kleinen Parteien FDP, Grüne und AfD zum Teil stark zugelegt haben.

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FOTO: BBB Karl Müller gibt seine Stimme im Wahllokal in Spöck ab. Wahlhelfer sind Antonia Söllner, Markus Baur und Marcus Zimmermann (v.l.).
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