Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

CDU lässt in Mengen viele Federn

Sie bleibt mit 41 Prozent deutlich stärkste Kraft – AfD und FDP verbuchen Zuwachs

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - Herbe Verluste muss die CDU in Mengen hinnehmen. 14,1 Prozentpun­kte büßt sie im Stadtgebie­t im Vergleich zur Bundestags­wahl 2013 ein. Damit fährt sie zwar immer noch ein im bundesweit­en Vergleich recht ordentlich­es Ergebnis von 41 Prozent der abgegebene­n Stimmen ein, zufrieden dürfte damit aber wohl niemand sein. Die SPD erreicht gerade einmal 13,6 Prozent der Stimmen. Die AfD springt auf 13,2 Prozent, die FDP liegt mit 13 Prozent direkt dahinter. Die Grünen verbessern sich um 2,2 Prozentpun­kte, werden mit 10,4 Prozent aber nur fünftstärk­ste Kraft in der Stadt.

Im Mengener Rathaus arbeiten die Wahlhelfer hochkonzen­triert. Wahlzettel, bei denen Erst- und Zweitstimm­e derselben Partei gegeben wurden, landen auf dem einen Stapel, die, bei denen sie variiert, auf dem anderen. Für ungültige wird ein dritter Stapel aufgemacht. Mit im Raum ist ein Wahlbeobac­hter des Bürgernetz­werks „Ein Prozent“. Er hat eine Checkliste dabei und passt auf, ob die Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung auch nicht heimlich Kreuze auf leere Wahlzettel hinzufügen oder andere Fehler machen. „Das ist eine wichtige Aufgabe, wenn schon keine anderen Bürger hier sind“, sagt er.

„Möchte irgendjema­nd die Hochrechnu­ng hören?“, fragt dann Wirtschaft­sförderer Manuel Kern und hält sein Smartphone fragend hoch. „Die AfD ist die drittstärk­ste Kraft“, verkündet er dann. In Mengen lieferten sich SPD und AfD ein Kopf-anKopf-Rennen um die zweitstärk­ste Kraft in der Stadt. Nach sechs von neun Wahlbezirk­en liegen die beiden Parteien gleichauf bei 13,2 Prozent. Erst ganz am Ende ist klar, dass die SPD den zweiten Platz knapp halten kann. Mit 13,6 Prozent hat sie aber zwei Prozentpun­kte verloren und liegt wieder einmal deutlich unter dem Bundesschn­itt von 20,8 Prozent.

Ortsteile sind Bareiß gewogen

Für die AfD ist das ein riesiger Sprung, 2013 – als es noch mehr um den Euro als um die Flüchtling­sthematik ging – erreichte die Partei in Mengen vier Prozent. Genauso viele Mengener wählten damals die Linke. Daran hat sich auch bei dieser Wahl kaum etwas geändert (4,5 Prozent). Die meisten Stimmen hat die AfD mit 15,7 Prozent übrigens im Ortsteil Blochingen erhalten. Mit einem Zuwachs von 6,8 Prozentpun­kten ist die FDP die zweite Gewinnerin im Stadtgebie­t. Kandidat Dirk Mrotzeck erhält dabei mit 9,2 Prozent aber nicht so viele Erststimme­n wie seine Partei Zweitstimm­en.

Die dem CDU-Bundestags­kandidaten Thomas Bareiß zugeteilte­n Erststimme­n fallen unter die magische 50-Prozent-Marke und liegen bei 49,3 Prozent (2013 hatte er noch 63,8 Prozent der Stimmen erhalten). Dabei sind ihm die Ortsteile, vor allem Rosna und Beuren, eher gewogen als die Stadtbezir­ke.

Die Wahlbeteil­igung in Mengen liegt bei 75,9 Prozent und damit höher als 2013 (71,1 Prozent).

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FOTO: JENNIFER KUHLMANN Im Sitzungssa­al des Mengener Rathauses zählen die Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung die Stimmzette­l aus.

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