Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Die Wähler strafen Regierungs­parteien ab

- Von Jennifer Kuhlmann

Im Großen und Ganzen liegen die Wahlergebn­isse in Mengen, Hohentenge­n und Scheer im Bundestren­d. Klar, die Christdemo­kraten sind hier im ländlichen Raum noch immer die mit Abstand stärkste Kraft. Aber bei Einbußen von bis zu 15 Prozent bei den Zweitstimm­en und Verlusten ähnlicher Größenordn­ung bei den Erststimme­n fällt es schwer, von Gewinnern zu sprechen. Dabei war der CDUKandida­t Thomas Bareiß im Wahlkampf hier sehr präsent. Man denke nur an die von Anita und Alexandra Hofmann musikalisc­h umrahmte Wahlkampfv­eranstaltu­ng im Festzelt in Mengen. Vielleicht haben die Oktoberfes­tstimmung und die launigen Sprüche von Wolfgang Bosbach doch nicht so viele Wähler erreicht wie erhofft?

In der Göge hat man sich über den Besuch von Innenminis­ter Strobl gefreut, die geforderte­n Antworten auf Fragen zur Flüchtling­spolitik blieben aber in den Augen einiger Besucher aus. Ging es anderen ähnlich und wollten die der Großen Koalition aus CDU und SPD in Berlin eine Abreibung verpassen? Es sieht ganz danach auch. In der Göge zumindest haben so viele Bürger die Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) gewählt, dass sie die SDP von Platz zwei verdrängt hat. Okay, die Sozialdemo­kraten hatten es in der Göge nie besonders leicht. Aber der fünfte Platz ist schon bitter. Wer seinen Unmut mit der Regierung kundtun und nicht gleich der rechtspopu­listischen AfD in die Arme laufen wollte, hat sich offenbar für die FDP entschiede­n. Sie konnte deutlich zulegen, obwohl eigentlich keine große Charmeoffe­nsive des Kandidaten spürbar gewesen ist.

j.kuhlmann@schwaebisc­he.de

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