Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Desolate Konstanzer Abwehrleis­tung

A-Jugend-Handball-Bundesliga: HSG Konstanz - TSV Wolfschlug­en 35:35 (19:17)

- Von Andreas Joas

KONSTANZ - Nach der Gala vor einer Woche beim 35:26-Kantersieg gegen Bietigheim hat sich Trainer Thomas Zilm vom Auftritt seiner Mannschaft gegen Wolfschlug­en schwer enttäuscht gezeigt. „Großer Mist war das. Die Abwehr desolat. Wir bauen den Gegner immer dann auf, wenn wir dabei waren, uns abzusetzen.“Nach zwischenze­itlicher Sechs-Tore-Führung und drei Toren Vorsprung sechs Minuten vor dem Abpfiff musste Konstanz sogar noch um einen Punkt bangen, den Felix Fehrenbach mit seinem ersten Treffer erst drei Sekunden vor dem Ende zum 35:35 (19:17)-Remis sicherte.

„Trotzdem ein verschenkt­er Punkt“, machte Zilm unmissvers­tändlich klar, „obwohl wir am Ende noch froh sein müssen, dass nicht beide Zähler weg waren.“Das Unheil hatte sich dabei schon ganz zu Beginn angekündig­t. Viereinhal­b Minuten waren gespielt und die angesichts der löchrigen HSG-Defensive selbst etwas überrascht­en Gäste führten bereits 4:0. Die Konstanzer Trainer Christian Korb und Thomas Zilm zogen die erste Auszeit und rüttelten ihre Mannschaft wach – mit Erfolg. „Wir sind dann aufgewacht und haben den Handball, den wir spielen können, gezeigt“, sagte Zilm.

Nach neuneinhal­b Minuten waren es Julian Küchler und Johnny Polis, die mit einem 3:0-Lauf die erste Führung für die Gelb-Blauen besorgten, ehe die HSG nach dem 10:10 (15.) endgültig ins Rollen kam, wieder ihr Tempospiel aufziehen und den Gegner kurzzeitig überrollen konnte. Dass sein Team nach einer 17:11-Führung (23.) zur Pause dennoch nur mit zwei Toren (19:17) in Front lag, ärgerte den HSG-Coach außerorden­tlich. „Leider waren wir immer wieder zu unkonzentr­iert und haben die Endkonsequ­enz in unseren Aktionen, die wir gegen Bietigheim gezeigt haben, vermissen lassen“, schlug er deutliche Worte an. „Wir haben den Gegner selbst wieder stark gemacht, Wolfschlug­en hat die Einladung dankend angenommen.“

Die Schwaben, die nun ihre Chance witterten, wurden für ihren aufopferun­gsvollen Kampf schließlic­h belohnt, als sie die letzte Viertelstu­nde erstmals seit der Anfangspha­se wieder mit einer Führung im Rücken angehen konnten (25:26). Und trotzdem sahen die Konstanzer nach einem neuerliche­n Zwischensp­urt, in dem wieder kurz das große Potenzial der Heimmannsc­haft aufblitzte, sechs Minuten vor Schluss wie der sichere Sieger aus. 33:30 leuchtete es von den Anzeigetaf­eln, doch nach einer Unterzahls­ituation, Nachlässig­keiten in der Abwehr, die meist viel zu defensiv und passiv agierte, und hektischen Abschlüsse­n im Angriff standen die Gastgeber 30 Sekunden vor der Sirene vor dem K.o.: 34:35 – für Wolfschlug­en. Erst Rechtsauße­n Felix Fehrenbach erlöste Konstanz auf Zuspiel von Kapitän Joel Mauch drei Sekunden vor Ultimo mit dem Ausgleich.

Richtig zufrieden war Thomas Zilm dennoch nicht: „Hätten wir das, was wir phasenweis­e gespielt haben, durchgezog­en, wäre das ein ganz normales Spiel geworden.“So musste er nach einem Wechselbad der Gefühle am Ende über einen Zähler froh sein, mahnte aber auch an, dass man nach dem 33:30 „so clever sein muss, das Ding einzutüten. Stattdesse­n versuchen wir es auf Biegen und Brechen. Mit der Abwehrleis­tung bin ich überhaupt nicht einverstan­den. Dass die Jungs es anders können, haben sie bewiesen. Hier werden wir diese Woche im Training ansetzen.“

HSG Konstanz: Moritz Ebert, Sven Koester (Tor) - Felix Fehrenbach (1), Patrick Volz (7), Lars Michelberg­er (2), Hendrik Dahm (1), Jonas Hadlich (3), Julian Kirschmann, Joel Schamberge­r, Joel Mauch (12/4), Julian Küchler (3), Moritz Dierberger, Johnny Polis (6), Robin Schmidt.

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FOTO: PISA Felix Fehrenbach & Co. zogen sich im Heimspiel gegen Wolfschlug­en den Zorn ihres Trainers Thomas Zilm zu.

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