Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Auch die Gegner freuen sich
Billard: 1. Spieltag des 1. PBC Bad Saulgau in der 2. Bundesliga in der Akademie auf dem Golfplatzgelände
BAD SAULGAU - Das neue Spiellokal der Bad Saulgauer Pool-Billard-Spieler hat seine Feuertaufe bestanden. Voll des Lobes waren auch die Gastmannschaften am vergangenen Wochenende. Sportlich lief ’s für den Gastgeber nicht ganz so: Bad Saulgau beendete den Spieltag mit einem Unentschieden und einer Niederlage.
„Das ist selten, dass man so etwas vorfindet. Ich wage mal zu sagen, dass das deutschlandweit einmalig ist“, sagt Vincent Höffgen vom 1. PBC Sankt Augustin. In der Tat, das Entstandene im Gerätehaus auf dem Golfplatzgelände, macht Eindruck. Das Gerätehaus bauten Franz Frauenhoffer und Co., auch mit der Unterstützung der Golfplatzbetreiber, in den vergangenen Monaten um. Entstanden ist ein Billardsportzentrum, das sich sehen lassen kann. „Ich war in den vergangenen Wochen und Tagen noch damit beschäftigt, letzte Dinge zu erledigen, damit wir spielbereit sind“, sagt Frauenhoffer, der sich mit seiner Stiftung auch die Förderung des Billardsports auf die Fahnen geschrieben hat. Billard als Breitensport, das ist Frauenhoffers Traum. 18 komplett neue Tische, ein modernes Ambiente, allseits gelobte Bedingungen, beste Voraussetzungen für hochkarätigen Billardsport, aber für den Breitensport. Denn auch den hat „Mr. Billard“im Auge. Mittels der Homepage betterplace.org, einer Crowdfunding-Plattform, will Frauenhoffer genug Mittel sammeln, um seine Vorstellung Wirklichkeit werden zu lassen. Vom bisherigen Stand ist Frauenhoffer begeistert. Es sei „Wahnsinn“, wer alles spende, „Leute von hier, aber auch Leute, die hier niemals Billard spielen werden, die Idee aber einfach gut finden.“Bislang steht das „Konto“zwar „erst“bei 20 Prozent, doch Frauenhoffer ist sich sicher, Erfolg zu haben, auch aufgrund des Feedbacks.
Über solche Voraussetzungen freuen sich - vielleicht ein sportlicher Nachteil - natürlich auch die Gegner, ansonsten eher an KneipenHinterzimmer gewöhnt. Vincent Höffgen, Kevin Schiller, Mirco Schöneshöfer, Marc Glatz und Luca Menn entführten mit einem 6:2-Erfolg jedenfalls die Punkte aus Bad Saulgau. Im ersten Durchgang gewann das Quartett aus dem Rheinland alle vier Partien, die 14/1 endlos, das 8-Ball, das 9-Ball und das 10-Ball und auch im zweiten Durchgang ließ der Erstligaabsteiger nicht locker. Nach Siegen von Höffgen im 14/1 endlos gegen PBC-Neuzugang Nico Zacharowski und dem Sieg von Marc Glatz gegen PBC-Routinier Steffen Gross im 8-Ball in zwei Sätzen (1:4; 3:4) war der Drops bereits nach sechs Partien gelutscht. Doch wenisgtens sorgten Thomas Doussos im 10-Ball (2:0 gegen Schöneshöfer) und Martin Schwab im 9-Ball (2:0 gegen Kevin Schiller) für zwei Bad Saulgauer Punkte. „Ich meine, das ist der Absteiger aus der 1. Bundesliga. Die haben ganz andere Ansprüche wie wir und wenn du auf diesem Niveau einen Ball um einen Milimeter falsch triffst, dann ist’s vorbei“, meinte Steffen Gross nach dem Ende des zweiten Wettkampftages. Dabei unterlag Gross im 10-Ball gegen Luca Menn (4:2; 2:4; 2:4) und im 8-Ball gegen Marc Glatz (1:4; 3:4) knapp. Einmal eigentlich nur, weil er ein Foul zugab, dass sein Gegner gar nicht bemerkt hatte. Gross berührte mit seinem Queue den Spielball leicht, fast unmerklich, jedenfalls unbemerkt von seinem Gegner,doch Gross ging vom Tisch und sein Gegner schoss die Partie aus. „Ich habe das Foul zugegeben. Ich will ja ehrlich spielen. Was bringt es, wenn ich die Partie gewinne und ich mich dann schlecht fühle? Nein, ich will fair sein“, erzählte Gross sein ganz persönliches Erlebnis des ersten Spieltags.
Am Samstag hatten die Bad Saulgauer das neue Blau auf den Tischen in der Bad Saulgauer Billardakademie beim Golfplatz genutzt und dem 1. PBC Hürth-Berrenrath beim 4:4 einen Punkt abgeknöpft. Nach dem ersten Durchgang führte der 1. PBC Bad Saulgau sogar mit 3:1, nachdem Karoly Kis im 14/1 endlos (125:66 gegen Morten Fleischmann), Steffen Gross im 8-Ball (2:1 gegen Nicolas Georgopoulos) und Martin Schwab im 9-Ball (2:0 gegen David Avakian) gepunktet hatten und nur Thomas Doussos im 10-Ball (0:2 gegen Fynn Kremer) unterlegen war. Doch im zweiten Durchgang unterlagen Martin Schwab (40:125 gegen Georgopoulos) im 14/1 endlos, Nico Zacharowski (1:2 gegen Avakian) im 8-Ball und Steffen Gross (0:2; 3:4 und 3:4 in den Sätzen gegen Fleischmann) im 10-Ball. Das Remis rettete schließlich Karoly Kis mit seinem 2:0-Sieg im 9Ball gegen Fynn Kremer.