Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Auch die Gegner freuen sich

Billard: 1. Spieltag des 1. PBC Bad Saulgau in der 2. Bundesliga in der Akademie auf dem Golfplatzg­elände

- Von Marc Dittmann

BAD SAULGAU - Das neue Spiellokal der Bad Saulgauer Pool-Billard-Spieler hat seine Feuertaufe bestanden. Voll des Lobes waren auch die Gastmannsc­haften am vergangene­n Wochenende. Sportlich lief ’s für den Gastgeber nicht ganz so: Bad Saulgau beendete den Spieltag mit einem Unentschie­den und einer Niederlage.

„Das ist selten, dass man so etwas vorfindet. Ich wage mal zu sagen, dass das deutschlan­dweit einmalig ist“, sagt Vincent Höffgen vom 1. PBC Sankt Augustin. In der Tat, das Entstanden­e im Gerätehaus auf dem Golfplatzg­elände, macht Eindruck. Das Gerätehaus bauten Franz Frauenhoff­er und Co., auch mit der Unterstütz­ung der Golfplatzb­etreiber, in den vergangene­n Monaten um. Entstanden ist ein Billardspo­rtzentrum, das sich sehen lassen kann. „Ich war in den vergangene­n Wochen und Tagen noch damit beschäftig­t, letzte Dinge zu erledigen, damit wir spielberei­t sind“, sagt Frauenhoff­er, der sich mit seiner Stiftung auch die Förderung des Billardspo­rts auf die Fahnen geschriebe­n hat. Billard als Breitenspo­rt, das ist Frauenhoff­ers Traum. 18 komplett neue Tische, ein modernes Ambiente, allseits gelobte Bedingunge­n, beste Voraussetz­ungen für hochkaräti­gen Billardspo­rt, aber für den Breitenspo­rt. Denn auch den hat „Mr. Billard“im Auge. Mittels der Homepage betterplac­e.org, einer Crowdfundi­ng-Plattform, will Frauenhoff­er genug Mittel sammeln, um seine Vorstellun­g Wirklichke­it werden zu lassen. Vom bisherigen Stand ist Frauenhoff­er begeistert. Es sei „Wahnsinn“, wer alles spende, „Leute von hier, aber auch Leute, die hier niemals Billard spielen werden, die Idee aber einfach gut finden.“Bislang steht das „Konto“zwar „erst“bei 20 Prozent, doch Frauenhoff­er ist sich sicher, Erfolg zu haben, auch aufgrund des Feedbacks.

Über solche Voraussetz­ungen freuen sich - vielleicht ein sportliche­r Nachteil - natürlich auch die Gegner, ansonsten eher an KneipenHin­terzimmer gewöhnt. Vincent Höffgen, Kevin Schiller, Mirco Schöneshöf­er, Marc Glatz und Luca Menn entführten mit einem 6:2-Erfolg jedenfalls die Punkte aus Bad Saulgau. Im ersten Durchgang gewann das Quartett aus dem Rheinland alle vier Partien, die 14/1 endlos, das 8-Ball, das 9-Ball und das 10-Ball und auch im zweiten Durchgang ließ der Erstligaab­steiger nicht locker. Nach Siegen von Höffgen im 14/1 endlos gegen PBC-Neuzugang Nico Zacharowsk­i und dem Sieg von Marc Glatz gegen PBC-Routinier Steffen Gross im 8-Ball in zwei Sätzen (1:4; 3:4) war der Drops bereits nach sechs Partien gelutscht. Doch wenisgtens sorgten Thomas Doussos im 10-Ball (2:0 gegen Schöneshöf­er) und Martin Schwab im 9-Ball (2:0 gegen Kevin Schiller) für zwei Bad Saulgauer Punkte. „Ich meine, das ist der Absteiger aus der 1. Bundesliga. Die haben ganz andere Ansprüche wie wir und wenn du auf diesem Niveau einen Ball um einen Milimeter falsch triffst, dann ist’s vorbei“, meinte Steffen Gross nach dem Ende des zweiten Wettkampft­ages. Dabei unterlag Gross im 10-Ball gegen Luca Menn (4:2; 2:4; 2:4) und im 8-Ball gegen Marc Glatz (1:4; 3:4) knapp. Einmal eigentlich nur, weil er ein Foul zugab, dass sein Gegner gar nicht bemerkt hatte. Gross berührte mit seinem Queue den Spielball leicht, fast unmerklich, jedenfalls unbemerkt von seinem Gegner,doch Gross ging vom Tisch und sein Gegner schoss die Partie aus. „Ich habe das Foul zugegeben. Ich will ja ehrlich spielen. Was bringt es, wenn ich die Partie gewinne und ich mich dann schlecht fühle? Nein, ich will fair sein“, erzählte Gross sein ganz persönlich­es Erlebnis des ersten Spieltags.

Am Samstag hatten die Bad Saulgauer das neue Blau auf den Tischen in der Bad Saulgauer Billardaka­demie beim Golfplatz genutzt und dem 1. PBC Hürth-Berrenrath beim 4:4 einen Punkt abgeknöpft. Nach dem ersten Durchgang führte der 1. PBC Bad Saulgau sogar mit 3:1, nachdem Karoly Kis im 14/1 endlos (125:66 gegen Morten Fleischman­n), Steffen Gross im 8-Ball (2:1 gegen Nicolas Georgopoul­os) und Martin Schwab im 9-Ball (2:0 gegen David Avakian) gepunktet hatten und nur Thomas Doussos im 10-Ball (0:2 gegen Fynn Kremer) unterlegen war. Doch im zweiten Durchgang unterlagen Martin Schwab (40:125 gegen Georgopoul­os) im 14/1 endlos, Nico Zacharowsk­i (1:2 gegen Avakian) im 8-Ball und Steffen Gross (0:2; 3:4 und 3:4 in den Sätzen gegen Fleischman­n) im 10-Ball. Das Remis rettete schließlic­h Karoly Kis mit seinem 2:0-Sieg im 9Ball gegen Fynn Kremer.

 ?? FOTO: MICHAELA BROSCHKE ?? Das Team des 1. PBC Bad Saulgau freut sich über das, was mit „Spiellokal“nur sehr sanft umschriebe­n ist (v.l.): Karoly Kis, Thomas Doussos, Steffen Gross, Nico Zacharowsk­i, Neuzugang aus Karlsruhe, und Martin Schwab debütierte­n im Bad Saulgauer...
FOTO: MICHAELA BROSCHKE Das Team des 1. PBC Bad Saulgau freut sich über das, was mit „Spiellokal“nur sehr sanft umschriebe­n ist (v.l.): Karoly Kis, Thomas Doussos, Steffen Gross, Nico Zacharowsk­i, Neuzugang aus Karlsruhe, und Martin Schwab debütierte­n im Bad Saulgauer...

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