Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Das neue Programm steht
Vor 20 Jahren hat das erste Konzert in der Alten Kirche stattgefunden.
RULFINGEN - Die neue Saison in der Alten Kirche in Rulfingen ist in der vergangenen Woche angelaufen. Im Bebauungsplan der Stadtverwaltung ist sie jetzt endlich als „Kulturzentrum“verewigt. Es stehen allerdings noch Umbauarbeiten entsprechend der Versammlungsstättenverordnung an, von denen die Mitglieder des Arbeitskreises Alte Kirche hoffen, dass sie nicht ausgerechnet im laufenden Betrieb in Angriff genommen werden sollen.
„Am 1. November ist es exakt 20 Jahre her, dass das allererste Konzert in der Alten Kirche stattgefunden hat“, sagt Martina Eisele, Vorsitzende des Arbeitskreises. Die Geschwister Röck aus Fulgenstadt seien 1997 vor 300 Besuchern aufgetreten und und hätten gezeigt, dass sich die Kirche als Veranstaltungsort durchaus eigne. Seit der Einweihung der neuen Kirche St. Ulrich 1974 hatte die Kirche leer gestanden, was viele Rulfinger sehr bedauerten. Trotzdem habe es noch zwei Jahre gebraucht, bis sich ein Kreis Ehrenamtlicher zusammengetan habe, der regelmäßig Veranstaltungen organisiert und ein Programm erstellt.
„Herbert Fuss, der damalige Bürgermeister hatte mit der Stadtverwaltung einen Vorstoß gewagt und ein Klassikkonzert mit Stücken für Violine und Klavier organisiert“, erinnert sich Eisele. Sie selbst war damals unter den Zuhörern. „Es war furchtbar kalt, es gab keine Bänke und keine Toilette – aber trotzdem war es ein tolles Konzert.“Die Akustik und die Atmosphäre hätten ihr derart gut gefallen, dass sie sich auf die Anzeige von Ortsvorsteher Julius Neher im Amtsblatt gemeldet habe. Er suchte Ehrenamtliche, die sich um Kulturveranstaltungen in der Alten Kirche kümmern wollten.
Künstler fragen an
„Seit 1999 gibt es ein festes Programm und wir schlagen uns ganz gut durch“, findet Eisele. Das heißt: Die Alte Kirche hat sich als Veranstaltungsort längst etabliert und zu einzelnen Konzerten kommen auch Gäste von recht weit her nach Rulfingen. Künstler schätzen den außergewöhnlichen Ort, es gibt viele Anfragen. Leisten kann sich der Arbeitskreis aber noch längst nicht alle Künstler, die seine Mitglieder gern einmal vor Ort hätten. „Wir brauchen immer ein paar Veranstaltungen, bei denen ganz sicher Geld in die Kasse kommt“, sagt Eisele. „Damit fangen wir die Abende auf, die nicht so viel Publikum anziehen.“Eisele teilt sich seit einiger Zeit das Auswählen der Künstler und Organisieren der Veranstaltungen mit Holger Stark. Er hat es in diesem Jahr geschafft, die beiden Musiker Kai und Funky von Ton Steine Scherben zu verpflichten. Der Arbeitskreis hat einige feste Sponsoren, die das Programm und den Druck der Flyer ermöglichen. „Wenn jemand einmal einen speziellen Künstler herholen will und dafür als Hauptsponsor auftreten möchte, freuen wir uns natürlich sehr“, sagt Stark.
Nachdem Elektronik, Fluchtwege und Besucherzahlen der Versammlungsstättenund Brandschutzverordnung angepasst worden waren, fehlt noch der Umbau für die Treppe zur Empore und der Einbau neuer Sanitäranlagen. „Wann das genau stattfinden wird, wissen wir noch nicht, hoffentlich erst in den nächsten Sommerferien“, sagt Eisele.