Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Die Puppen werden wieder lebendig
Die Puppenbühne Ostrach startet am Samstag in ihre neue Spielzeit – Premiere im Januar
OSTRACH - Die Puppenbühne Ostrach startet am Samstag, 30. September, in eine neue Spielzeit. Los geht es um 19.30 Uhr mit der Eigenproduktion „Dornrosis Geburtstag“, einer lustig-frivolen Märchenrevue für Erwachsene. „Doch auch, wenn wir mit einem Stück für Erwachsene in die neue Saison starten, bieten wir in erster Linie wieder ein Kinderprogramm an“, sagt Patricia Fürst, Inhaberin und Bühnenleiterin der Puppenbühne Ostrach.
Weiter geht es am Sonntag, 1. Oktober, mit dem klassischen Märchen „Dornröschen“. „Das interpretieren wir auf unsere eigene Art“, sagt Fürst. In erster Linie sei es ein Marionettentheater, das aber auch mit Schauspielszenen verbunden wird. „Der Dialog zwischen Mensch und Figur ist eines unserer Markenzeichen. Das kommt in fast allen unseren Stücken vor“, sagt sie.
Im Winterhalbjahr zeigt die Puppenbühne im alten Bahnhof Ostrach wöchentlich Theaterstücke. Darunter sind altbekannte Klassiker wie „Rumpelstilzchen“, „Das tapfere Schneiderlein“oder „Rotkäppchen“. Doch im Programm finden sich auch Eigenproduktionen wie „Das Kragenunga“. Und am 6. Januar wird es noch eine Premiere namens „Hexe Ranunkels Winterblues“geben. „Auch wenn der Name eher Erwachsene anspricht – es ist eine Handpuppengeschichte für kleine Kinder“, sagt Fürst. „Es ist eine sehr lustige, einfache Handlung, die auch Kindergartenund Grundschulkinder verstehen werden.“Und um den Kindern begreiflich zu machen, was es mit dem Blues auf sich hat, hat sich die Puppenspielerin etwas einfallen lassen: „Er wird auch auf der Bühne zu sehen sein“, sagt sie. Dieses Stück wird die Puppenbühne Ostrach übrigens auch auf dem Weihnachtsmarkt in Bad Saulgau aufführen.
Figuren sind selbst gebaut
In den Sommermonaten ist Patricia Fürst viel damit beschäftigt, neue Puppen zu bauen. Denn die Figuren, die in Ostrach zu sehen sind, sind alle selbst gebaut. „Es ist ziemlich aufwendig, die Puppen herzustellen“, sagt sie. Vor allem sind sie auch ganz unterschiedlich. Denn je nach Stück kommen verschiedene Arten von Puppen zum Einsatz. Hauptsächlich verwenden Patricia Fürst und ihre Mitspielerinnen Eli Kolthoff, Susanne Richter und Karin Vogler Marionetten. Doch sie erwecken mit ihrem Spiel auch Handpuppen, Klappmaulpuppen oder Röhrenpuppen zum Leben.
Bei den Klappmaulpuppen haben die Puppenspielerinnen eine Hand im Kopf der Figur, um Kiefer und Kopf zu bewegen. Mit der anderen führen sie die Hand der Puppe. „Damit lassen sich sehr ausdrucksstarke Gesten erzeugen“, erzählt Fürst. Röhrenpuppen sind im Gegensatz dazu viel statischer. Sie bestehen aus zwei ineinandergeschobenen Röhren, die auf und ab bewegt werden. „Dadurch machen die Puppen ihren Mund auf und zu“, erläutert Fürst. „Eigentlich bestehen sie hauptsächlich aus einem riesigen Mund, was sehr lustig aussieht“, sagt die Künstlerin.
Die Puppenbühne ist beliebt: Die Plätze sind bei den Vorstellungen in dem kleinen Theater im alten Bahnhof fast immer komplett belegt. Etwa 60 Kinder oder 50 Erwachsene finden Platz in den Räumen im ehemaligen Bahnhof. Doch Patricia Fürst ist sich sicher, dass sie den kleinen Rahmen beibehalten möchte. „Eine Puppenbühne ist etwas kleines, schnuckliges, und das soll auch so bleiben“, sagt sie. In der Hauptsaison, wenn das Wetter schlecht ist, spielt sie deshalb oftmals zwei Vorstellungen nacheinander. Das Team organisiert das dann bereits, wenn es Platzreservierungen entgegennimmt. Nach den Kindervorstellungen gibt es Kaffee und selbstgebackenen Kuchen, nach den Abendvorstellungen Kleinigkeiten zum Essen und Trinken.
„Damit lassen sich sehr ausdrucksstarke Gesten erzeugen.“Patricia Fürst, Inhaberin der Puppenbühne Ostrach
Die Puppenbühne Ostrach nimmt Platzreservierungen unter der Telefonnummer 07585/33 15 entgegen. Informationen im Internet: