Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Gelber Sack soll bald zu Hause abgeholt werden
Landkreis Ravensburg plant Reformen beim System der Abfallentsorgung
RAVENSBURG - Seit 1. Januar 2016 sind im Kreis Ravensburg nicht mehr die Städte und Gemeinden für die Müllabfuhr zuständig, sondern das Landratsamt. Nun hat die Kreisverwaltung Reformen bei der Abfallentsorgung angekündigt. Die Veränderungen stehen unter dem Motto: mehr Bürgerservice.
Am 17. Oktober tagt der Ravensburger Kreistag. Bei dieser Sitzung soll er einen Verwaltungsvorschlag zum Abfallkonzept beschließen, der bereits im Vorfeld mit den Kreisräten intensiv abgestimmt wurde. Die wichtigsten geplanten Änderungen: ein neues System bei Leichtverpackungen („Gelber Sack“), die Abschaffung von Grüngutkarte und Dosencontainern und mehr Problemstoffsammlungen. Zudem wird der Kreis von den Kommunen alle administrativen Aufgaben rund um den Müll (An- und Abmeldungen sowie Änderungen zum Beispiel bei der Tonnengröße) übernehmen. Möglichst viele Bürgerwünsche sollen dabei auch online erfüllt werden können. Die geplanten Änderungen im Überblick:
Leichtverpackungen: Das bisherige Bringsystem beim „Gelben Sack“wird zum 1. Januar 2019 abgeschafft. Das heißt: Leichtverpackungen werden von da an gesammelt im „Gelben Sack“an der Haustür abgeholt. Wer den Sack nicht an den Straßenrand stellen möchte, kann dafür auch die – leere – Altpapiertonne nutzen. Daneben soll weiterhin die Möglichkeit bestehen, den Gelben Sack an den Wertstoffhöfen der Gemeinden abzugeben.
Grüngutkarte: Die von Bürgern als kompliziert und unnötig betrachtete Grüngutkarte, zum 1. Januar 2016 eingeführt, wird zum 1. Januar 2018 wieder abgeschafft. An den Abgabestellen können dann Bürger wieder ohne jegliche Bürokratie Grünmüll in haushaltsüblichen Mengen anliefern.
Problemstoffsammlung: Von 2018 an soll es jährlich nicht nur eine, sondern zwei Problemstoffsammlungen geben.
Dosencontainer: Dosencontainer werden zum 1. Januar 2019 abgeschafft. Dosen können dann über den Gelben Sack entsorgt werden.
Nachdem die Kernaufgaben bei der Umstellung des Abfallsystems inzwischen bewältigt seien, wolle der Landkreis nun den Service für die Bürger verbessern, sagte Landrat Harald Sievers am Freitag bei der Vorstellung der geplanten Änderungen. Mit dieser Reform sei das Thema aber noch nicht abgehakt. Demnach denkt der Landkreis über weitere Änderungen in der Zukunft nach. Die Themen: das Einsammeln von Elektroschrott über den Sperrmüll, eine zentrale, ganzjährig geöffnete Sammelstelle für Problemmüll sowie die Überprüfung, ob die Einführung einer „Gelben Tonne“sinnvoll ist.