Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Blitzer soll nächste Woche in Betrieb gehen
Außenhülle steht in Krauchenwies bereits – Auch ohne Kamera zeigt der Blitzer schon Wirkung
KRAUCHENWIES - In wenigen Tagen werden auch in Krauchenwies mit einer hochmodernen, fest installierten Messanlage Geschwindigkeitsübertretungen erfasst. Die Außenhülle des Blitzers steht, nächste Woche soll er in Betrieb gehen. Der Blitzer steht an der B 311 an der Ortsausfahrt in Richtung Göggingen am Ende des fürstlichen Parks beim ehemaligen Bahnhof. Seit einem Jahr weisen entlang der B 311 durch Krauchenwies 20 Verkehrsschilder auf die Geschwindigkeitsbegrenzung bei Nacht von 22 bis 6 Uhr hin. Damit heißt es für die über einen Kilometer lange Ortsdurchfahrt Fuß vom Gas und einhalten der Tempo-30-Begrenzung.
Der Anstoß zur Geschwindigkeitsbegrenzung bei Nacht und in der Folge einer stationären Überwachungsanlage kam vor ziemlich genau zwei Jahren aber nicht aus den Reihen der Bürgervertreter. Es waren vielmehr nüchterne Zahlen, die nach Auswertung von Lärmmessungen des Landes auf eine deutliche Überschreitung der Lärmrichtwerte hinwiesen und das vor allem nachts. Die Verkehrsbehörde hat damals bereits als Konsequenz eine stationäre Blitzanlage ins Auge gefasst.
Kreistag fasst Beschluss für den Blitzer
Vor diesem Hintergrund legte Bürgermeister Jochen Spieß vor zwei Jahren den Gemeinderäten einen Beschlussvorschlag vor. In einem Maßnahmenpaket sah der die Einrichtung einer Tempo-30-Zone und deren Überwachung mittels einer stationären Anlage in Krauchenwies vor. Auch für die Gögginger Ortsdurchfahrt sollten Maßnahmen geprüft werden.
Die Entscheidung zur Installation eines Blitzers fiel Mitte vergangenen Jahres durch den Verwaltungs- und Sozialausschuss des Kreistags.
Es läge, so hieß es, nach Auswertung von fünf Kriterien zwar „aktuell keine zwingende Notwendigkeit für eine stationäre Geschwindigkeitsüberwachung“vor. Da sich durch Krauchenwies auf der Bundesstraße 311 innerhalb von 24 Stunden aber 13 000 Fahrzeuge schlängeln, ging der Kreis jedoch davon aus, dass die Wohnbevölkerung durch Lärm und Abgase werde. erheblich beeinträchtigt
Beeinträchtigung durch Lärm ist besonders nachts hoch
Dies konnte sogar belegt werden, heißt es in einer Bekanntmachung der Gemeinde. So würde der Orientierungswert von 60 dB (A) in der Nachtzeit bei einer größeren Anzahl von Wohngebäuden überschritten. Mit einer Tempo-30-Regelung erwartet der Kreis zugleich, dass die Verstoßquote in der Nacht deutlich steigen wird. Dies, gekoppelt mit einer Überwachung, stelle zwar keine Garantie für das Einhalten der Regelung dar.
Letztlich werden aber sowohl Überwachung als auch Ahndung der Verstöße Abhilfe schaffen, so die Überlegungen. Mit einer lasergestützten Anlage, die sowohl tagsüber das Tempolimit 50 Stundenkilometer und nachts Tempo 30 misst, trüge die Überwachungsanlage zum Schutz vor Lärmbelästigung der betroffenen Bevölkerung bei.
Anwohner berichten von gesunkenem Lärmpegel
Anwohner berichteten bereits kurz nach der Einführung der Tempo-30Begrenzung von einem gesunkenen Lärmpegel während der Nachtstunden. Selbst in Nachbarstraßen registrierte man eine reduzierte Lärmbelästigung. Bereits am frühen Morgen nach der Aufstellung des Blitzers waren Verkehrsteilnehmer zu beobachten, die beim Erkennen abrupt abbremsten.