Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Donnerwetter in der Pause
A-Jugend-Bundesliga: HSG Konstanz – HSG Ostfildern 41:29 (15:14)
KONSTANZ - Mit einem 41:29 (15:14)Kantersieg gegen Ostfildern hat die HSG Konstanz das nächste Ausrufezeichen in der A-Jugend-Bundesliga gesetzt. Mit nun 172 Treffern in erst fünf Saisonspielen stellt der Zweitliga-Nachwuchs mit seinem effektiven Tempohandball die zweitbeste Offensive der Bundesliga und kletterte mit den Punkten vier und fünf auf Platz sieben, punktgleich mit dem als Saisonziel ausgegebenen sechsten Rang.
Die beiden Trainer Thomas Zilm und Christian Korbwaren nach einem am Ende ebenso ungefährdeten wie wichtigen Erfolg nicht ganz zufrieden. Nach den ersten 30 Minuten wurde es sogar richtig laut in der Kabine der Konstanzer. „Ich war überhaupt nicht einverstanden mit dem, was ich gesehen habe“, schimpfte Zilm. „Wir haben sehr deutliche Worte gefunden und den Jungs die Chance gegeben, nach der Pause nochmal bei Null zu beginnen.“Und das Donnerwetter wirkte, die Chance zum Neustart wurde eindrucksvoll ergriffen.
Zu viel Risiko
Die überhasteten Abschlüsse, die den Gegner immer wieder zu Gegenstößen eingeladen hatten, wurden deutlich weniger, die Abwehrarbeit konzentrierter und intensiver. Nachdem die Führung im ersten Durchgang immer wieder hin- und hergewechselt war und sich keine Mannschaft mehr als einen Ein-Tor-Vorsprung erarbeiten konnte, wurden die Kräfteverhältnisse aufgrund der Leistungssteigerung der Gastgeber jetzt von Minute zu Minute deutlicher. „In den ersten 30 Minuten war mir das viel zu oft der Risikopass, statt geradlinig und konzentriert weiterzuspielen“, fasste Thomas Zilm die Missstände zusammen. „Und die Abwehrleistung war auch weit entfernt von dem, was wir können.“
In der Halbzeit wurde dem Team der Kopf gewaschen. „Danach ging ein Ruck durch die Mannschaft“, lobte Zilm. Aus einer deutlich besseren Defensive heraus wurde nun wieder konzentriert das Tempo angezogen. Es dauerte nicht lange, bis dies Wirkung bei Ostfildern zeigte. Mit schwindenden Kräften stieg die bislang recht niedrige Fehlerquote der Gäste sprunghaft an. Über 19:15 (34.) und 25:17 (43.) besorgte der achtmal erfolgreiche Hendrik Dahm nach 45 Minuten erstmals die Zehn-ToreFührung für die Gelb-Blauen, die nun keine Probleme hatten, diese bis auf zwölf Tore bis zum Abpfiff auszubauen. Stattdessen konnte das HSGTrainergespann allen Akteuren ausreichend Spielzeit gewähren, sodass auch die beiden Youngster Benedikt Hafner und Niklas Duffner zu ihren ersten Einsätzen und Toren kamen. Die Jubelstürme des HSG-Coaches hielten sich trotz des klaren Erfolgs nach der mit elf Toren gewonnenen zweiten Hälfte jedoch in Grenzen. Seine nüchterne Analyse: „Spielerisch war die zweite Halbzeit auch nicht überragend. Wir haben gut Tempo gemacht und die Fehler des Gegners ausgenutzt.“
Trotz 29 Gegentoren war Sven Koester im Tor der HSG ein Garant dafür, dass die erste Halbzeit trotz großer Lücken im Deckungsverbund an die Hausherren ging.
HSG Konstanz: Moritz Ebert, Sven Koester - Felix Fehrenbach (2), Lars Michelberger, Hendrik Dahm (8), Jonas Hadlich (8), Julian Kirschmann (3), Joel Schamberger (1), Joel Mauch (4/2), Julian Küchler (3), Moritz Dierberger (5), Benedikt Hafner (1), Johnny Polis (3), Niklas Duffner (3).