Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Liebe zum Bäckerhandwerk
FLEISCHWANGEN - Bäckerei und Café sind längst zum beliebten Treffpunkt in Fleischwangen geworden. Wenn Bäckermeister und Konditor Albert Zembrod über sein Lebenswerk spricht, spürt man sofort seine große Liebe und Leidenschaft zum Bäckerhandwerk. 1980 hat er den Betrieb von Familie Sterk übernommen. Drei Jahre später heiratete er Regina Walser, die sich von da an voll ins Geschäft miteinbrachte.
„Auch wenn der Betrieb beständig gewachsen ist“, erklärt er, „wurde immer mit viel Liebe gebacken, mit Herz und in traditioneller Handarbeit. Wir legten von Anfang an großen Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit. Mehl, Obst, Eier, alles was es hier gibt, haben wir auch von hier bezogen.“
Dabei wird ein vielfältiges Sortiment an Backwaren angeboten. Eine Spezialität sind das Holzofenbrot, die Holzofenwecken, vier Sorten Biobrote und Biowecken, die Vielfalt an köstlichen Kuchen. Ein absoluter Hochgenuss sind die Charlotten.
Regina Zembrod sagt: „Nachhaltigkeit ist uns immer wichtig gewesen. Leere Regale am Abend waren ein Zeichen dafür. Weggeworfen wurde nichts. Wenn Backwaren übrig waren, unterstützten wir damit soziale Einrichtungen.“
Beide freuen sich nun auf den wohlverdienten Ruhestand. Albert Zembrod steht kurz vor seinem 68. Geburtstag. „Man muss auch loslassen können“, sind sie sich einig. „Wir sind sehr froh, dass wir nun Nachfolger haben, die alles fortführen.“ Der neue Chef, Matthias Zembrod, ist der Neffe von Albert Zembrod. Er freut sich riesig, zusammen mit seiner Frau Patricia Zembrod, auf die neue Herausforderung. Vor 20 Jahren hat der junge Bäckermeister sein Handwerk bei seinem Onkel gelernt und gerne ist er dem Betrieb treu geblieben. Den Meister hat er 2011 in Hannover gemacht. Matthias Zembrod sagt: „Wir bedanken uns für das Vertrauen, das Albert und Regina in uns setzen. Wir werden den Betrieb in ihrem Sinne weiterführen. Das ehrliche Handwerk, die Regionalität und die Qualität sind uns genauso wichtig. Das Sortiment bleibt erhalten und wir freuen uns, wenn uns auch die Kundschaft weiterhin die Treue hält.“
Übergangsweise begleiten Albert und Regina ihre Nachfolger. „Ihre Ratschläge nehmen wir gerne an. Wir wünschen unseren Vorgängern Gesundheit und alles Gute“, so Matthias und Patricia Zembrod.
Kurzer Blick in die Geschichte
1823: Dominikus Gebhard Reischmann, von Beruf „Brotbäcker“, ist erstmals schriftlich in der Chronik vermerkt. In den Jahren darauf folgen verschiedene Nachfolger. 1980: die Übergabe an Albert Zembrod.
1984: konnten die Geschäftsräume Stäbler auf dem Saalplatz in Wilhelmsdorf erworben und zu einem Verkaufsladen mit Café umgebaut werden.
1990: Neubau der Bäckerei mitten im Dorf von Fleischwangen. 2001: Anbau an die Backstube für einen Holzbackofen und ein Kühlhaus. Übergabe der Filiale in Wilhelmsdorf, die heute von Patricia Stäbler geführt wird.
2013: Vergrößerung des Ladens. Die Bäckerei wurde um einen lichtdurchfluteten, gemütlichen Cafébereich erweitert. Die geschwungene Holzkonstruktion erinnert an die Form einer Brezel.