Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Weitere Autonomiebestrebungen in EU-Staaten
Italien: Autonomiebestrebungen haben in ganz Italien Tradition. In Sardinien fühlen Separatisten Rückenwind. Der Vorsitzende der Autonomiebewegung Unidos, Mauro Pili, hat im Parlament in Rom einen Gesetzentwurf für ein Unabhängigkeitsreferendum eingebracht.
Spanien: Die baskisch-nationalistische Partei PNV strebt einen unabhängigen Staat an, will aber nicht radikal vorgehen, sondern „den Weg Schottlands beschreiten“. Großbritannien: Die Nationalpartei (SNP) der schottischen RegierungsBedeutung chefin Nicola Sturgeon hat das Thema Unabhängigkeit Schottlands nach der Wahlschlappe im Juni zurückgestellt, aber nicht aufgegeben. In Nordirland wittert die pro-irische Sinn Fein im britischen EU-Austritt perspektivisch eine Chance, sich von London loszusagen – und sich Irland anzuschließen.
Frankreich: Seit Jahrzehnten streben viele Korsen nach mehr Eigenständigkeit; 2014 legte die Korsische Nationale Befreiungsfront FLNC allerdings die Waffen nieder. Zugleich gewannen nationalistische Kräfte und bei der Wahl im Juni eroberten Nationalisten drei der vier korsischen Sitze in der Pariser Nationalversammlung. Der Chef der Inselregierung, der Nationalist Gilles Simeoni, erklärt: „Unser Ziel ist nicht die Unabhängigkeit, sondern ein Autonomiestatus.“
Belgien: Die flämischen Nationalisten streben ein „unabhängiges Flandern“als Fernziel an. Die nationalistische N-VA will, dass Belgiens Regierung schrittweise Kompetenzen an die Regionalregierungen und an Europa überträgt. (dpa)