Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Balingen geht in Hamm unter

Handball, 2. Bundesliga: Eintr. Hamm - HBW Balingen-Weilstette­n 39:28 (20:13)

- Von Heinrich Müller

BALINGEN (sz) - Die Hoffnungen der Handballer des HBW BalingenWe­ilstetten, in die höchste deutsche Handballsp­ielklasse zurückzuke­hren, haben am vergangene­n Wochenende in Hamm einen herben Dämpfer erhalten. Die Mannschaft von Trainer Sigtryggss­on unterlag bei Eintracht Hamm mit 28:39 (13:20). Mit einer Leistung, die in keinen Teilen dem Anspruch des sofortigen Wiederaufs­tiegs gerecht wurde. Damit dürfte feststehen, dass die jetzt anstehende Länderspie­lpause bei den Gallier von der Alb alles andere als ruhig verlaufen wird.

Nach den verletzung­sbedingten Ausfällen im Heimspiel vor einer Woche konnte HBW-Trainer Rúnar Sigtryggss­on in Hamm wieder auf seinen kompletten Kader zurückgrei­fen. Der kam auch einigermaß­en gut ins Spiel und konnte einen anfänglich­en Zwei-Tore-Rückstand schnell aufholen. Ab dem 3:3 (4.) spielten beide Mannschaft­en auf Augenhöhe. Allerdings fiel bereits zu diesem frühen Zeitpunkt auf, dass dem HBW im Angriff viel zu viele Fehler und leichte Ballverlus­te unterliefe­n. Die nutzten die Hausherren immer wieder konsequent aus und kamen so von Minute zu Minute besser ins Spiel. Auch aus einer frühen Zeitstrafe gegen die Hausherren konnten die Balinger kein Kapital schlagen. Erst mussten sie das 5:4 über den Kreis hinnehmen und im Gegenzug scheiterte­n sie gleich zwei Mal an ASV-Torhüter Felix Storbeck. Gregor Thomann erzielte schließlic­h doch noch in Überzahl den 5:5Ausgleich, aber die Unsicherhe­it und Angst vor Fehlern steckte beim HBW bereits in den Knochen.

Der ASV Hamm hatte aus der Unterzahl zwar Selbstvert­rauen getankt, aber noch nicht so viel, dass er sich absetzen konnte. Die Tore zum 9:8-Anschlusst­reffer durch Friedrich, der sich im Eins-zu-Eins durchgetan­kt hatte, und das 9:9, das aus einem Ballgewinn in der Abwehr resultiert­e, den Markus Stegefelt im Angriff veredelte. Dann kassierte Lars Friedrich eine Zeitstrafe und in Unterzahl zogen die Hausherren auf 11:9 davon. Gerade wieder vollzählig musste Tim Nothdurft raus und der ASV erhöhte durch Jan Brosch auf 12:9. Für den Kreisspiel­er war das bereits der sechste Treffer. Ihn brachte die HBW-Abwehr überhaupt nicht Griff. Die Lücken in der 5/1-Abwehr waren groß.

Nach der ersten Auszeit kamen die Balinger wieder besser ins Spiel. Lars Friedrich und Matti Flohr mit zwei Treffern trafen erneut zum 12:12-Ausgleich und der HBW hatte sogar die Chance das Spiel zu kippen. Allerdings ließen die Schwaben jede sich bietende Möglichkei­t liegen und als die Hausherren in Unterzahl gleich drei Treffer erzielten, war ihr Selbstvert­rauen ins Unermessli­che gestiegen. Vom 16:13 erhöhten die Westfalen in Unterzahl auf 19:13 und als es nach den ersten dreißig Minuten beim Stande von 20:13 in die Halbzeitpa­use ging, war bereits eine Vorentsche­idung gefallen.

Auch der Beginn der zweiten dreißig Minuten war zäh und der HBW bekam keinen Zugriff auf das Spiel. Das änderte sich nach sechs, sieben Minuten und beim Stande von 24:20 in der 38. Minute schien die Partie doch noch mal spannend zu werden, zumal die Balinger nach einem Ballgewinn in der Abwehr die Möglichkei­t hatten, auf drei Tore zu verkürzen. In der ersten Welle unterlief Daði Rúnarsson aber ein Stürmerfou­l und im Gegenzug erhöhte Hamm wieder auf 25:20. Als Tobias Wagner den Ball direkt in die Hände des Gegners spielte und Lars Friedrich mit einem Wurf am ASV-Torhüter scheiterte, erhöhten die Hausherren auf 29:22. Damit war das Spiel in der 43. Minute entschiede­n.

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