Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Balingen geht in Hamm unter
Handball, 2. Bundesliga: Eintr. Hamm - HBW Balingen-Weilstetten 39:28 (20:13)
BALINGEN (sz) - Die Hoffnungen der Handballer des HBW BalingenWeilstetten, in die höchste deutsche Handballspielklasse zurückzukehren, haben am vergangenen Wochenende in Hamm einen herben Dämpfer erhalten. Die Mannschaft von Trainer Sigtryggsson unterlag bei Eintracht Hamm mit 28:39 (13:20). Mit einer Leistung, die in keinen Teilen dem Anspruch des sofortigen Wiederaufstiegs gerecht wurde. Damit dürfte feststehen, dass die jetzt anstehende Länderspielpause bei den Gallier von der Alb alles andere als ruhig verlaufen wird.
Nach den verletzungsbedingten Ausfällen im Heimspiel vor einer Woche konnte HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson in Hamm wieder auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Der kam auch einigermaßen gut ins Spiel und konnte einen anfänglichen Zwei-Tore-Rückstand schnell aufholen. Ab dem 3:3 (4.) spielten beide Mannschaften auf Augenhöhe. Allerdings fiel bereits zu diesem frühen Zeitpunkt auf, dass dem HBW im Angriff viel zu viele Fehler und leichte Ballverluste unterliefen. Die nutzten die Hausherren immer wieder konsequent aus und kamen so von Minute zu Minute besser ins Spiel. Auch aus einer frühen Zeitstrafe gegen die Hausherren konnten die Balinger kein Kapital schlagen. Erst mussten sie das 5:4 über den Kreis hinnehmen und im Gegenzug scheiterten sie gleich zwei Mal an ASV-Torhüter Felix Storbeck. Gregor Thomann erzielte schließlich doch noch in Überzahl den 5:5Ausgleich, aber die Unsicherheit und Angst vor Fehlern steckte beim HBW bereits in den Knochen.
Der ASV Hamm hatte aus der Unterzahl zwar Selbstvertrauen getankt, aber noch nicht so viel, dass er sich absetzen konnte. Die Tore zum 9:8-Anschlusstreffer durch Friedrich, der sich im Eins-zu-Eins durchgetankt hatte, und das 9:9, das aus einem Ballgewinn in der Abwehr resultierte, den Markus Stegefelt im Angriff veredelte. Dann kassierte Lars Friedrich eine Zeitstrafe und in Unterzahl zogen die Hausherren auf 11:9 davon. Gerade wieder vollzählig musste Tim Nothdurft raus und der ASV erhöhte durch Jan Brosch auf 12:9. Für den Kreisspieler war das bereits der sechste Treffer. Ihn brachte die HBW-Abwehr überhaupt nicht Griff. Die Lücken in der 5/1-Abwehr waren groß.
Nach der ersten Auszeit kamen die Balinger wieder besser ins Spiel. Lars Friedrich und Matti Flohr mit zwei Treffern trafen erneut zum 12:12-Ausgleich und der HBW hatte sogar die Chance das Spiel zu kippen. Allerdings ließen die Schwaben jede sich bietende Möglichkeit liegen und als die Hausherren in Unterzahl gleich drei Treffer erzielten, war ihr Selbstvertrauen ins Unermessliche gestiegen. Vom 16:13 erhöhten die Westfalen in Unterzahl auf 19:13 und als es nach den ersten dreißig Minuten beim Stande von 20:13 in die Halbzeitpause ging, war bereits eine Vorentscheidung gefallen.
Auch der Beginn der zweiten dreißig Minuten war zäh und der HBW bekam keinen Zugriff auf das Spiel. Das änderte sich nach sechs, sieben Minuten und beim Stande von 24:20 in der 38. Minute schien die Partie doch noch mal spannend zu werden, zumal die Balinger nach einem Ballgewinn in der Abwehr die Möglichkeit hatten, auf drei Tore zu verkürzen. In der ersten Welle unterlief Daði Rúnarsson aber ein Stürmerfoul und im Gegenzug erhöhte Hamm wieder auf 25:20. Als Tobias Wagner den Ball direkt in die Hände des Gegners spielte und Lars Friedrich mit einem Wurf am ASV-Torhüter scheiterte, erhöhten die Hausherren auf 29:22. Damit war das Spiel in der 43. Minute entschieden.