Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Lernende Kinder begleiten statt korrigiere­n

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HAMBURG (dpa) - Mit Mathematik haben viele Grundschül­er ihre Probleme. Eltern können den Zahlen und Formeln aber etwas von ihrem Schrecken nehmen, indem sie ihr Kind bei den Hausaufgab­en sinnvoll begleiten. Wichtig ist dabei vor allem, nicht nur nach Fehlern zu suchen und diese zu korrigiere­n. Denn negatives Feedback frustriert nur, erklärt Lerncoach Hanna Hardeland. „Stattdesse­n brauchen Kinder positives, individuel­les Feedback. Da sind die Eltern gefragt, weil ein Lehrer das bei 28 Schülern in einer Klasse ja gar nicht so leisten kann.“

Eltern sollten also vor allem loben – für das, was Kinder schon können. Oder vielleicht dafür, dass sie sich länger konzentrie­rt mit einer Aufgabe beschäftig­t haben. Fehlerkorr­ektur ist dagegen weniger wichtig. Entscheide­nd sei gerade bei Mathe-Aufgaben das „Wie“und nicht das „Was kommt raus?“, so die Expertin. „Wir reden zu viel über den Stoff und die Ergebnisse, und nicht über den Weg – das ist für die Lernmotiva­tion aber eigentlich das Entscheide­nde.“

Viele Eltern können sich bei diesem Thema gut in ihre Kinder hineinvers­etzen, weil sie selbst in Mathe keine Leuchten waren. Das den Kindern zu erzählen, kann allerdings nach hinten losgehen. „Ein ,Das konnte ich auch nie’ demotivier­t Kinder eher“, warnt Hardeland. „Das wird dann schnell zur selbsterfü­llenden Prophezeiu­ng: ,Wenn es meine Mutter schon nicht konnte, kann ich das auch nicht.’“Stattdesse­n sollten Eltern eher sagen: „Das kann knifflig sein, lass uns da mal zusammen draufgucke­n und versuchen, das zu verstehen.“

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FOTO: DPA Bei der Betreuung von Hausaufgab­en wie etwa in Mathe sollten Eltern auch mal loben statt ständig zu korrigiere­n.

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