Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Herbertinger Wasser wird desinfiziert
Bei Routineuntersuchungen werden coliforme Keime festgestellt – Chlor soll Leitungsnetz reinigen
HERBERTINGEN - Das Herbertinger Trinkwasser wird seit Dienstag mit Chlor versetzt. Bei Routineuntersuchungen waren coliforme Keime festgestellt worden. Das Chlor soll die Keime abtöten. Weder von den Keimen, noch vom Chlor geht laut Gemeindeverwaltung eine gesundheitliche Gefahr aus. Wodurch das Wasser verunreinigt wurde, ist noch nicht bekannt. Betroffen sind der Hauptort Herbertingen und die Teilorte Marbach und Mieterkingen. Hundersingen und Beuren beziehen ihr Trinkwasser hingegen aus einem anderen Brunnen. Die Gemeindeverwaltung hat die Bürger über einen Flugzettel über den Vorgang informiert.
„Wir haben die Keime bei den üblichen Routineuntersuchungen entdeckt“, sagt Kämmerer Jürgen Krause. In Absprache mit dem Gesundheitsamt und den Stadtwerken Bad Saulgau, die für die technische Betriebsleitung des Herbertinger Wassernetzes zuständig sind, wird das Wasser derzeit gechlort. Dieser Vorgang läuft so lang, bis das Chlor an allen Messpunkten im Netz nachgewiesen werden kann. „Sobald sich das Chlor im gesamten Netz verteilt hat, wird es wieder gespült“, erläutert Krause.
Chlorung dauert zwei Wochen
Schätzungsweise dauert es zwei Wochen, bis das Leitungsnetz und die Hochbehälter desinfiziert sind. Zwei bis drei Tage später sollen dann erneut Proben genommen werden. Wenn dann keine Keime mehr festgestellt werden, gilt das Problem als behoben. Sollten sich dann noch immer Keime im Trinkwasser befinden, wird die Chlorung fortgesetzt. Die Desinfektion des Leitungsnetzes erfolge streng nach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung, sagt Jürgen Krause.
Es könne vorkommen, dass das Wasser in den kommenden Tagen leicht nach Chlor riecht. Gesundheitliche Risiken gebe es aber keine, schreibt Bürgermeister Magnus Hoppe auf einem Flugblatt. „Es wird darauf hingewiesen, dass die eingesetzte Chlorkonzentration zu keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung führen kann. Das Trinkwasser muss nicht abgekocht werden“, heißt es. Außerdem wird empfohlen, die Wasserleitungen im Haus ebenfalls durchzuspülen, indem man das Wasser eine Weile fließen lässt.
„Bisher wissen wir noch nicht, wie die Keime ins Wasser gelangt sind“, sagt Krause. Deshalb werde parallel an der Ursache geforscht, damit das Problem auch langfristig behoben werden kann. Allerdings geht Krause davon aus, dass das Wasser keimfrei bleibt, sobald der Vorgang abgeschlossen ist. Die Öffentlichkeit werde dann entsprechend informiert.