Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Segnung mit Festakt und Schlüsselübergabe
Wäre nicht anno 1755 der Heuschuppen altershalber zusammengebrochen wäre und hätte im selben Jahr der Ostracher Pfarrer Konstantin Hacho nicht die Pfarrscheune gebaut, könnte die Pfarrgemeinde St. Pankratius am kommenden Sonntag nicht das, daraus entstandene total erneuerte Pfarrheim, einweihen.
OSTRACH - Den Verantwortlichen ist es gelungen, nach außen hin weite Teile der historischen und ortsbildprägenden Bauart zu erhalten, so das Doppelwalmdach und Teile des einstigen Fachwerkes. Im Inneren kamen bei der Sanierung die 262 Jahre alten Balken des Heubodens zum Vorschein, die auch weiterhin die Decke des Saales halten werden. Die ehemalige Pfarrscheune diente, als die Pfarrer neben ihrer Seelsorge die kircheneigenen Felder bewirtschaften mussten, zur Lagerung von Getreide, Stroh und Heu. Es sind viele Daten, die die Zeit zwischen damaliger Pfarrscheune und heutigem Pfarrheim prägten.
Festgottgesdienst um 9.30 Uhr
44 Jahre nach dem Bau überlebte sie die Schlacht bei Ostrach. Kanonenkugeln trafen zwar das Pfarrhaus, doch die nahe Scheune blieb verschont. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts die kirchliche Landwirtschaft eingestellte wurde, stand das Gebäude bis zum Jahre 1927 nutzlos in der heutigen Kirchstraße. Bei Pfarrer Anton Hofer wurde es unter großem Arbeitseinsatz des eben gegründeten Jungmännervereins „Adolf Kolping“zum Jugendheim umgebaut, unter Pfarrer Alfred Haas im Jahre 1982 zum Pfarrheim erweitert und saniert und nun besitzt die Pfarrgemeinde ein stattliches Zentrum, dem Pfarrer Meinrad Huber am morgigen Sonntag, dem 29. Oktober 2017, den Segen erteilen wird.
Josef Unger