Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Reiser-Center: Geschäftsleute sind zufrieden
Seit einem Jahr ist das neue Center geöffnet – Wirtschaftsförderung feilt am Leerstandsmanagement
MENGEN - Seit einem Jahr können Mengener und Kunden aus der Umgebung im Mengener Reiser-Center einkaufen. Endlich gibt es mit dem Müller-Markt ein umfangreiches Drogerie-Sortiment und wer nach 20 Uhr noch frisches Brot kaufen möchte, wird beim Backhaus Mahl fündig. Viele Menschen sind über die roten Huckel, die zur Abgrenzung der Parkplätze dienen, gestolpert und manche finden die Parkplätze noch immer zu schmal. Wie haben die Beteiligten das erste Jahr mit dem neuen Center empfunden?
Geschäftsleute auf dem ReiserAreal: „Das erste Jahr war aufregend und ging schnell vorbei“, sagt
Geschäftsführer des Rewe-Markts. „Rewe muss sich in Mengen erst einen Ruf und ein Standing erarbeiten, aber da sind wir auf einem guten Weg und können zufrieden sein.“Als positiv empfindet er vor allem die Zusammenarbeit mit seinem direkten Umfeld und mit dem Gewerbeverein. „In Mengen wird echt einiges auf die Beine gestellt und ich bin erstaunt, wie viele Leute auch bei einem verregneten Herbsttreff unterwegs sind“, sagt er. „Der Mengener Sommer war etwas ganz Tolles und einzigartig in der Region.“Aus geschäftlicher Sicht sei das erste Jahr vor allem dazu da gewesen, sich ein wenig zu etablieren und die Kundenwünsche in Mengen kennenzulernen. Besonders gut laufen laut Dau das Angebot russischer Lebensmittel und die Salatbar. „Mir gefällt an Mengen, dass ich auf kurzem Wege vieles schnell klären kann“, sagt er. „Der Draht zum Ordnungsamt ist gut und ich konnte mich mit Blumen Bosch so verständigen, dass meine Mitarbeiter auf dem derzeit ungenutzten Gelände der Gärtnerei nebenan parken können.“Das sei nämlich schon wichtig, dass der Parkplatz vor der Tür nicht durch eigene Autos blockiert werde. „Da ziehen aber alle im Center an einem Strang.“
Dau, Thomas NKD-Filiale
Für die sei der Umzug von der Hauptstraße ins Center goldrichtig gewesen, sagt Bezirksverkaufsleiter Dennis Bylina. „Größer, schöner, heller, besser“, beschreibt er die Räume im ReiserCenter. In etwa das gleiche Sortiment könne nun viel besser präsentiert werden, LED-Beleuchtung und große Fenster bringen die richtige Atmosphäre. „Da nehmen sich die Kunden mehr Zeit und fühlen sich wohler“, sagt er. Klar, dass da auch das Filialteam angenehmer arbeiten könne. „Wir sind mit dem Standort sehr zufrieden und beteiligen uns auch an Aktionen wie etwa der langen Einkaufsnacht.“
Gleiches signalisiert auch die Presseabteilung von Takko. „Das Umfeld besticht durch seine Vielfältigkeit und ist genau aus diesem Grund für Takko interessant“, teilt diese schriftlich mit. „Durch unsere Aktionen und freundliche Mitarbeiter können wir immer mehr Stammkunden in unserem Store in Mengen begrüßen. Die Filiale hat derzeit elf Mitarbeiter, was unserem normalen Takkostandard entspricht.“
Gewerbeverein: „Die Parksituation hat sich mit dem Reiser-Center weiter verbessert und auch die Innenstadt profitiert vom neuen Center“, sagt Marcel Dietsche, Vorsitzender des Mengener Gewerbevereins. „Die neu angesiedelten Geschäfte werden den etablierten Geschäften sicherlich einen gewissen Umsatzanteil weggenommen haben, aber auch zusätzlichen Umsatz nach Mengen gebracht haben.“
Im Gewerbeverein sei man froh, mit Thomas Dau einen der Hauptmieter des Reiser-Centers für den Ausschuss gewonnen zu haben. „Mit den weiteren Geschäften sind wir in gleich engem Dialog wie mit den Geschäften in der Innenstadt“, sagt Dietsche. „Wir wollen als Gemeinschaft die Herausforderungen der nächsten Jahre meistern.“
Wirtschaftsförderung: „Ein Blick auf die Belegung und Auslastung der insgesamt 120 neu geschaffenen Parkplätze zeugt davon, dass sich das Angebot des Reiser-Centers bei den Kunden etabliert hat und gern angenommen wird“, sagt Mengens Wirtschaftsförderer Manuel Kern. Auch die Gespräche mit potenziell ansiedlungswilligen Unternehmen und Investoren würden die deutliche Attraktivitätssteigerung der gesamten Innenstadt durch das Reiser-Center bekräftigen. Kern bestätigt gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“außerdem, dass die Immobilien Treuhand GmbH (ITG), die das Reiser-Center projektiert und anschließend vermietet hat, das komplette Center zwischenzeitlich weiter veräußert hat. „Dies ändert jedoch nichts am eigentlichen Betrieb. Es hat keinen Einfluss auf etwaige Regelungen und Absprachen, die zuvor mit der ITG getroffen wurden und ist auch keine ungewöhnliche Handhabung in der Branche“, so Kern. Von der ITG selbst hat die „Schwäbische Zeitung“noch keine Rückmeldung zum Verkauf erhalten.