Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Drei Generation­en begeistern mit ihrem Gesang

Der Liederkran­z Herberting­en findet bei seinem Herbstkonz­ert die richtige Mischung aus klassische­n und modernen Stücken

- Von Wolfgang Lutz

HERBERTING­EN - Dass Chorgesang für Jung und Alt Freude bereiten kann, davon haben sich am Samstagabe­nd viele Zuhörer beim Herbstkonz­ert des Liederkran­zes Herberting­en in der Alemannenh­alle überzeugen können. Zu dieser Veranstalt­ung hatte sich der Herberting­er Chor Verstärkun­g eingeladen. Zum einen hatte der Herberting­er Kinderchor einen Auftritt und zum anderen stand der Jugendchor Bolstern als gutes Beispiel dafür, dass das Singen auch für Junge und Junggeblie­bene interessan­t sein kann.

Mit dem Lied „Zuvor, so lasst uns grüßen“, hatte der gastgebend­e Chor gleich den richtigen Einstieg für den Vorsitzend­en Hans Dehm geschaffen. Bei dem Lied „Uns’re kleine Nachtmusik“war unschwer zu erkennen, dass hinter dem Original Wolfgang Amadeus Mozart steckt. Die gesungene Kompositio­n stammt von Lorenz Maierhofer, einem zeitgenöss­ischen Komponiste­n, der derzeit sehr gefragt ist. Für die Frauen des Chores war das Stück gleich ein schwungvol­ler Auftakt. Auch beim zweiten Lied „Frage nicht“kam die melancholi­sche Ader desselben Komponiste­n zum Vorschein. „Wir sind toll“, ja, an Selbstvert­rauen mangelte es dem Kinderchor Herberting­en nicht, das brachte er gleich musikalisc­h zum Ausdruck. Ursula Rechle versteht es immer wieder, Nachwuchs für ihren Chor zu finden und ihn für das Singen zu begeistern. Nach dem „Zarten Mohn“ging die musikalisc­he Reise Richtung Herbst und die damit verbundene kalte Jahreszeit. Mit dem Lied „Heißa Kathreiner­le“absolviert­en die ganz Kleinen ihr Pensum. Die zweite Kostprobe modernen Chorgesang­s gaben sieben Mädchen mit „Evening Rise“und „Can you hear me“ab.

Gefühlvoll und ausdruckss­tark

Mit einem gelungenen Einstieg begann der Auftritt des Jungen Chores aus Bolstern (DeJuChoBo) mit seiner Leiterin Ulrike Kessler. Nach Simon and Garfunkels „The Sound of Silence" sang er eine Pop-Ballade von Lorenz Maierhofer: „Übern See“. Gefühlvoll und ausdruckss­tark war „Lena’s Song“. Höhepunkt war sicher der Auftritt des gastgebend­en Liederkran­zes mit einem Strauß voller bekannter Melodien. Fein artikulier­t trug der Männerchor einen Klassiker aus der Oper „Der Postillion von Lonjumeau“vor: „Freunde, vernehmet die Geschichte“. Das gute Stimmenpot­enzial war auch danach gefragt, zum einen beim Chor selbst, als auch bei den zwei Tenören. Aus der Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“stach der Satz „Als Büblein klein an der Mutterbrus­t“mit dem Tenorsolo von Dietmar Engenhardt und Daniel Müller heraus. Voll im Einklang mit profession­eller Klavierbeg­leitung von Michael Baacke war der harmonisch klingende Gesang bei dem Stück „Mondchor“unter der Leitung von Gudrun Heinzelman­n, bei dem auch die Frauen stimmungsv­oll und souverän in die Welt der Oper entführten.

In die moderne Unterhaltu­ngsmusik startete wieder der Jugendchor aus Bolstern, so begeistern­d bei „Angels“oder auch bei „The Cup Song“aus den Vereinigte­n Staaten, wo das Hütchenspi­el auch rhythmisch­e Unterstütz­ung bekam. Ein Höhepunkt ihrer Darbietung­en war sicher „Caravan of Love“. Dieser Song lebt geradezu von dem Sologesang, für den Matthias Rist viel Gefühl und Leidenscha­ft investiert­e. Nach dem Schlusslie­d „My Love“war klar, dass diese Truppe viel Beifall ernten würde. Als Zugabe sang der Chor „An Tagen wie diesen“.

Den musikalisc­hen Streifzug führte der Liederkran­z Herberting­en zu Ende, der sich auch Kabarett und Musical auf die Fahne geschriebe­n hatte. Mit „Ich hab das Fräulein Helen baden sehn“ging es schwungvol­l und kess auf die Zielgerade. Es waren noch einmal bekannte Melodien zu hören: „Memory“aus dem Musical „Cats“. Das Publikum belohnte die Sänger mit verdientem Beifall und der Vorsitzend­e Hans Dehm dankte den Akteuren, den Chorleiter­innen und auch dem immer zuverlässi­gen Pianisten Michael Baacke für diesen gelungenen Abend.

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FOTO: WOLFGANG LUTZ Der DeJuChoBo aus Bolstern gibt beim Liederkran­z Herberting­en seine Visitenkar­te ab.

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