Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Dilemma Nachverdichtung
Schwierigkeiten bei Neubauten in der Nachbarschaft
RAVENSBURG (mws) - Mehr staatliche Anreize für den innerstädtischen Wohnungsbau fordert der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GDW). „Bezahlbarer Wohnungsbau, städtebaulich eingepasst und in guter Qualität, ist das Gebot der Stunde“, sagte GDW-Präsident Axel Gedaschko im Interview mit der „Schwäbischen Zeitung“. Gedaschko sieht Kommunen in einem Zwiespalt zwischen der Notwendigkeit, bezahlbaren Wohnraum in den Zentren zu schaffen, und dem Bestreben, durch den Verkauf neuer Bauplätze Einnahmen zu generieren. Besonders betroffen davon ist der wirtschaftlich starke Süden der Bundesrepublik. Durch den Zuzug in Metropolregionen und städtisch geprägte Gebiete ist der Wohnraumbedarf größer, und die mit der Nachverdichtung einhergehenden Probleme sind zahlreicher.
MÜNCHEN (dpa) - Siemens will die Arbeitnehmer in zwei Wochen über den geplanten Stellenabbau informieren. „Es stehen massive Veränderungen bevor“, sagte Personalchefin Janina Kugel am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Einschnitte müssten sorgfältig durchdacht werden und möglichst sozialverträglich erfolgen. Sobald es einen Plan gebe, werde er mit den Arbeitnehmern im Wirtschaftsausschuss besprochen. „Wir haben uns Mitte November vorgenommen, und das werden wir wohl auch einhalten können“, sagte Kugel.
Siemens will in der Kraftwerkssparte sowie bei Prozessindustrie und Antrieben wohl mehrere Tausend Stellen streichen. Der Konzern hatte sich zu entsprechenden Medienberichten noch nicht im Detail geäußert. Ob auch Werke geschlossen werden, ist noch unklar. In Erfurt, Görlitz, Leipzig und Erlangen gab es bereits Proteste. Die Ministerpräsidenten von Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Berlin äußerten sich besorgt.
Kugel sagte: „Der Markt für große Gasturbinen ist um 40 Prozent, für Dampfturbinen um 70 Prozent geschrumpft.“Das sei keine Konjunkturdelle, „sondern eine vor Jahren schon einsetzende, strukturelle und dauerhafte Veränderung“. Das Unternehmen müsse wirtschaftlich handeln, nur so sei Beschäftigung langfristig sicher. Entlassungen schloss sie nicht aus.