Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gefahr aus dem Toaster

- Von Ulrich Mendelin u.mendelin@schwaebisc­he.de

Im Kampf gegen Wohnungsei­nbrüche setzt die Politik auf schärfere Gesetze und Schwerpunk­tkontrolle­n – doch den größten Sicherheit­s- gewinn haben Wohnungsbe­sitzer, wenn sie einbruchss­ichere Fenster einbauen und eine Alarmanlag­e installier­en.

Das ist in der digitalen Welt nicht anders. Mag man auch noch so sehr, und völlig zu Recht, betonen, das Internet sei kein rechtsfrei­er Raum – im wirklichen Leben stoßen Strafverfo­lger schnell an ihre Grenzen. Umso wichtiger ist es, sich vorab gegen mögliche Angriffe zu wappnen. Das gilt für den Staat genauso wie für Firmen und für jeden einzelnen Bürger.

Mit der zunehmende­n Digitalisi­erung steigen die Risiken. Befragunge­n zeigen: Die meisten Unternehme­n haben das Problem mittlerwei­le zumindest grundsätzl­ich erkannt, auch wenn Lücken bleiben. Doch bei privaten Internetnu­tzern tun sich Abgründe auf. Dabei nimmt insbesonde­re das „Internet der Dinge“als Gefahrenqu­elle an Bedeutung weiter zu – im Privatlebe­n etwa im Zuge eines vernetzten Haushalts, in dem der Kühlschran­k mit dem Toaster kommunizie­rt und die Fitness-Uhr mit dem Kalender. Jedes Gerät ist ein mögliches Einfallsto­r für Cyber-Kriminelle, was die Industrie, die das Smart Home vermarkten will, heruntersp­ielt. Und was viele Menschen, fasziniert von der schönen neuen Welt, vielleicht auch gar nicht so genau wissen wollen.

Schon heute gilt: Mit einer einmal installier­ten Schutz-Software ist es nicht getan, das Thema Cyber-Sicherheit ist ein Dauerbrenn­er. Für viele Anwender wäre es indes schon ein Fortschrit­t, wenn sie bei Gelegenhei­t einmal das E-MailPasswo­rt ändern würden.

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