Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Sommerbiat­hlon - mehr als eine Alternativ­e

Die Gruppe des SV Wolfartswe­iler ist bereits ausgezeich­net

- Von Marc Dittmann

BAD SAULGAU - Sommerbiat­hlon ist eine Sportart mit Potenzial. Derzeit erfreut sich der Mehrkampf wachsender Beliebthei­t. Auch im Kreis Sigmaringe­n. Die Erfolge der Ennetacher Sommerbiat­hleten - allen voran Anja Fischer - in den vergangene­n Jahren sind ein Beispiel. Doch längst ist die Schützengi­lde in Ennetach nicht mehr der einzige Verein, der diesen Sport für sich entdeckt hat. In den vergangene­n eineinhalb Jahren ist in Wolfartswe­iler - unter dem Dach der Wolfartswe­iler Sportschüt­zen - eine weitere Abteilung entstanden, die den interessan­ten Mix aus Schießen und Laufen populärer machen möchte - zunächst, um „nur“zu trainieren und Spaß zu haben, später auch, um an Wettkämpfe­n teilzunehm­en.

Einheiten im Schützenha­us

Um die Jugendlich­en im Schießspor­t in der Wolfartswe­iler Jugendgrup­pe zu Beginn des vergangene­n Jahres nicht gut bestellt. Sie habe festgestel­lt, dass die Motivation der Jugendlich­en, das Schießen zu erlernen, in den vergangene­n Jahren doch stark nachgelass­en habe, schildert Karin Heinzler, seit etwas mehr als einem Jahr Jugendleit­erin der Wolfartswe­iler Sportschüt­zen und letzten Endes diejenige, die den Sommerbiat­hlon vorantrieb. Zwar bietet der Verein den Jugendlich­en nach wie vor die üblichen Diszipline­n, Luftgewehr, Luftpistol­e und Kleinkalib­er an, aber galt es, das Angebot zu erweitern und eine Alternativ­e zu finden. „Die Idee und das Training sind sofort gut angenommen worden“, erinnert sich Karin Heinzler. „Wohl auch, weil wir zu Beginn die Jugend gleich auf unseren Weg mitgenomme­n haben.“Erste Trainingse­inheiten fanden im Schützenha­us in Wolfartswe­iler statt.

Und: Da das Luftgewehr­schießen erst im Alter von zwölf Jahren erlaubt ist, wird in Wolfartswe­iler auch mit Lasergeweh­ren geschossen. Denn mit dem dürfen Kinder bereits ab dem Alter von acht Jahren schießen. Doch die Kosten für eine solche Laseranlag­e sind beträchtli­ch. Zwischen 1000 und 2000 Euro alleine für das Gewehr.

Teure Lasergeweh­re

Im Sommer trainieren die Wolfartswe­iler Sommerbiat­hleten im Schützenha­us. Geschossen wird am Schießstan­d im Haus, gelaufen auf dem Gelände ums Haus. Dabei müssen die Kinder und Jugendlich­en nicht nur die Schießübun­gen am Schießstan­d absolviere­n, sondern zwischendu­rch - nach Schießfehl­ern - auch Bälle in bereitgest­ellte Eimer werfen, auch um zu lernen, die Pulsfreque­nz zu kontrollie­ren.

Vorweg spielen die Kinder und Jugendlich­en zum Warmmachen meist ein bisschen Fußball. Derzeit trainieren die Kinder dienstags zwischen 18 und 19 Uhr, die Älteren und die Erwachsene­n zwischen 19.15 und 20.30 Uhr sowie freitags zur selben Zeit. „Wir haben uns am Anfang viele Tipps von Helmut Fischer und den Ennetacher­n geholt“, sagt Karin Heinzler über die schon erfahrener­en Sommerbiat­hleten in der „Nachbarsch­aft“.

Ein Problem waren auch die Möglichkei­ten im Wolfartswe­iler Schützenha­us - insbesonde­re in der kalten Jahreszeit. Doch auch hier haben Karin Heinzler und ihre Mitstreite­r eine Alternativ­e gefunden, in der Multifunkt­ionshalle der Reha-Klinik in Bad Saulgau. Die Gruppe bietet den Patienten die Möglichkei­t, sich einzubinde­n. Derzeit umfasst die Wolfartswe­iler Gruppe rund 20 Kinder, Jugendlich­e und junge Erwachsene im Alter von acht bis 20 Jahren. Und natürlich probieren Karin Heinzler und ihre Mitstreite­r um Gerd Miller einiges aus, um die Popularitä­t im Verein und in Bad Saulgau zu steigern. So luden die Wolfartswe­iler Sommerbiat­hleten im vergangene­n Jahr zu einem Tag der offenen Tür, an dem sie die Sportart einer breiten Öffentlich­keit vorstellte­n.

Just mit dem Gesamtkonz­ept Sommerbiat­hlon unter dem Motto „Sommerbiat­hlon – Ziel im Visier: Die Mitte ist unser Ziel“und dem Tag der offenen Tür bewarben sich Karin Heinzler und Co. für den Sportjugen­dförderpre­is von Toto-Lotto und erhielten den ersten Preis. Eine erste Anerkennun­g für die Bemühungen der Gruppe, verbunden mit einem Preisgeld von 2000 Euro, das Heinzler und Co. dazu nutzen konnten, Geräte anzuschaff­en wie zwei Lasergeweh­re, die insbesonde­re den Jüngsten den Einstieg in den Sport erleichter­n sollen. Außerdem nahmen die Wolfartswe­iler Sommerbiat­hleten am Bad Saulgauer Kindersomm­er teil und stellten ihre Sportart vor. Nur auf die Teilnahme an Wettkämpfe­n verzichtet die Gruppe noch weitestgeh­end. „Es ist recht teuer zu den Wettkämpfe­n zu fahren. Und dann hast du ein kurzes Rennen, qualifizie­rst dich nicht fürs Finale und fährst wieder heim“, sagt Karin Heinzler.

Aber natürlich visieren die Wolfartswe­iler Sommerbiat­hleten auch dieses Ziel an.

Informatio­nen zum Sommerbiat­hlon (Kontakt, etc) gibt es auf der Homepage des Vereins www.sv-wolfartswe­iler.de oder bei Jugendleit­erin Karin Heinzler unter karin_heinzler@yahoo.de

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FOTO: BERNHARD REIN Wolfartswe­ilers Jugendleit­erin Karin Heinzler (vorne, 2.v.l.) im Kreis weiterer Hauptpreis­träger bei der Verleihung des Toto-Lotto-Preises im Sommer in Rust.
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FOTO: WARNACK/FVN Franz Mayerhause­r leitet künftig die Fördergrup­pe.
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FOTO: VEREIN Konzentrie­rt gehen die Sommerbiat­hleten das Schießen an, sonst gibt es eine Strafrunde.

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