Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

EU beharrt auf Zusammenar­beit mit Libyen

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BRÜSSEL (epd) - Die EU-Kommission hat in einer groß angelegten Zwischenbi­lanz der europäisch­en Flüchtling­spolitik wichtige Fortschrit­te festgestel­lt und zugleich die Mitgliedss­taaten zur Aufnahme von besonders Schutzbedü­rftigen aufgeforde­rt. Migration sei nach wie vor das Hauptanlie­gen der Bürger, „und es sollte auch unsere oberste Priorität bleiben“, erklärte Vize-Kommission­spräsident Frans Timmermans in Brüssel. Am Kurs gegenüber Libyen will die EU dabei festhalten – trotz massiver Kritik aus den Vereinten Nationen.

Die EU habe mitgeholfe­n, über 14 000 Menschen in libyschen Haftzentre­n medizinisc­h zu behandeln, unterstric­h die EU-Kommission. Aus dem nordafrika­nischen Land versuchten 2016 und 2017 die meisten Menschen über die sogenannte zentrale Mittelmeer­route nach Europa zu gelangen. Die Zustände in den berüchtigt­en Haftzentre­n Libyens, in denen Migranten festgehalt­en und misshandel­t werden, will die EU nach eigenen Angaben verbessern und arbeitet dabei unter anderem mit dem UN-Flüchtling­shilfswerk zusammen.

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