Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Geschichte und Daten
Blättert man in der Stadtgeschichte von Bad Saulgau, sind es im 17. Jahrhundert besonders zwei Vorkommnisse, die bis heute nicht vergessen sind: Neben dem Ausbruch der Pest war es in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts insbesondere das erneute Einsetzen eines grenzenlosen Hexenwahns, der der Stadt unter anderem den Namen „Hexenstädtle“einbrachte und in dessen Verlauf 29 unschuldige Frauen auf grausamste Weise zu Tode kamen. Grund genug für Claus-Dieter Reinhardt, Apotheker im Ruhestand, sich diesem wenig rühmlichen Teil der Stadtgeschichte zu widmen. Es folgte die Initiierung eines Arbeitskreises mit dem Ziel, den Opfern einen würdevollen Gedenkort einzurichten. Bereits 2015 hat der Gemeinderat beschlossen, die Opfer öffentlich zu rehabilitieren, ihnen also im Sinne der Menschenrechte ihre Würde zurückzugeben.
Die Einweihung der Gedenktafel mit Redebeiträgen und musikalischer Umrahmung beginnt am Buß- und Bettag um 16.30 Uhr. Folgende Arbeitskreis-Mitglieder haben sich in diesen Prozess eingebracht: Initiator Claus-Dieter Reinhardt, der Stadtbarde Michael Skuppin, Kulturamtsleiter Andreas Ruess, die Gemeinderätinnen Regine Reisch und Doris Gaißmaier, Schwester Marie-Catherine vom Kloster Sießen, Paul Bräuchle und Stefanie Zerfaß von der evangelischen Kirche, Stadtbaumeister Pascal Friedrich und Stadtarchivarin Mary Gelder. (amm)