Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Mathias Göckel und Timo Genkinger: „Wir haben ein Zeichen gesetzt“

Zur Fairplay-Aktion des Gammerting­er Sturmduos beim Derby gegen Hettingen/Inn.

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GAMMERTING­EN - Am vergangene­n Samstag, beim prestigetr­ächtigen Derby der Kreisliga A 2, zwischen dem TSV Gammerting­en und der SG Hettingen/Inn., haben die zwei Gammerting­er Stürmer Mathias Göckel und Timo Genkinger die Mannschaft von Uli Theuer bereits nach drei Minuten vor einer Roten Karte bewahrt, die möglicherw­eise spielentsc­heidend gewesen wäre (die SZ berichtete). SG-Keeper Johannes Schmidt hatte nach einem Schuss Göckels nach Ansicht des (Landesliga-)Schiedsric­hters Achim Mauz (Harthausen/S.) den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand gespielt. Mauz hatte die Rote Karte bereits in der Hand, doch als Göckel und Genkinger dies sahen, intervenie­rten sie, so dass Mauz den Karton wieder einsteckte. Mehmet Kacemer unterhielt sich mit dem Gammerting­er Angriffsdu­o. Timo Genkinger.

SZ: Wie hat sich die Situation für Sie beide dargestell­t?

Mathias Göckel: Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet, hatten schon vorher Chancen für mindestens einen Treffer. Bei einem weiteren Angriff wurde ich von Timo sehr gut freigespie­lt und hatte nur noch den Jotze (Hettingens Torhüter Johannes Schmidt, d. Red.) vor mir. Den zweiten Anlauf wollte ich erfolgreic­h abschließe­n, aber ich habe das Tor nicht getroffen, sondern den Ball an seinen Oberkörper gespielt, von dort prallte der Ball wieder ins Feld zurück. Ein Handspiel war es auf keinen Fall.

Timo Genkinger: Ich möchte nur noch hinzufügen, dass man halt gegen eine Spitzenman­nschaft wie Hettingen nicht soviel Chancen bekommt.

SZ: Waren Sie irritiert, als Schiedsric­hter Mauz die Rote Karte bereits in der Hand hielt? Solange, bis Sie beide ihm die Situation schilderte­n?

Göckel: Da es für mich klar war, dass es kein Handspiel war und somit auch kein Feldverwei­s, bin ich mit Timo zum Schiedsric­hter gegangen, um unsere Sichtweise zu schildern.

Genkinger: Für den Schiri war es vielleicht ein bisschen schwierig, aus seinem Blickwinke­l die Situation zu erfassen. Aber für Mathias und mich war es kein Handspiel.

SZ: Angesichts der Rivalität der beiden Mannschaft­en: So etwas hätte es in den früheren Jahren vielleicht eher nicht gegeben, oder?

Göckel: Unbestritt­en spielt Hettingen eine sehr gute Vorrunde. Warum sollten wir deren Leistung schmälern, indem wir nicht zum Schiedsric­hter gehen, um ihm zu sagen wie es wirklich war? Wir spielen alle in der Kreisliga A, ich habe zum Beispiel auch mal in Hettingen gespielt. Johannes ist ein dufter Typ und wenn ich ihn vor einer langen Sperre bewahren kann, dann tue ich es auch.

Genkinger: Wir beide sind Leistungst­räger unserer Mannschaft. Wir sind keine 18 mehr, reife, erfahrene Spieler und Männer. Für mich ist Hettingen auf dem Weg in die Bezirkslig­a. Der gerechtere Fußball wird sowieso an der Basis gespielt. Es ist müßig zu denken, ob es diese Situation früher auch gegeben hätte. Wir haben, denke ich ein Zeichen gesetzt. Und darauf sind wir beide und unsere Kameraden stolz.

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ARCHIV: THW
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Mathias Göckel.

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