Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Landjugend benennt Feinde des Friedens

CDU-Bundestags­abgeordnet­er Bareiß spricht beim Volkstraue­rtag in Hohentenge­n

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HOHENTENGE­N (sz) - Traditione­ll haben die Menschen am Volkstraue­rtag der Opfer der beiden Weltkriege und der Opfer von Terror und Gewalt gedacht. In Hohentenge­n fand die Gedenkfeie­r am Ehrendenkm­al auf dem Friedhof statt.

Der Bundestags­abgeordnet­e Thomas Bareiß hielt in diesem Jahr die Ansprache und stellte ein Zitat von Friedensno­belpreistr­äger Albert Schweitzer an den Beginn seiner Rede: „Soldatengr­äber sind die großen Prediger des Friedens“. Der Volkstraue­rtag sei ein Tag des Gedenkens, aber auch ein Tag des Nachdenken­s darüber, „wie wir heute auf Krieg und Gewalt reagieren und was wir – ganz persönlich, aber auch als reiches Land in einem freien und friedliche­n Europa – für Freiheit und Menschlich­keit auf der Welt tun können.“

„Wenn wir uns heute erinnern, dann auch, weil wir aus unserer Vergangenh­eit lernen wollen“, so der Abgeordnet­e. „Wir müssen uns immer wieder aufs Neue bewusst machen, welch hohes Gut unsere Demokratie für uns darstellt.“Bareiß warb dafür die freiheitli­che Gesellscha­ft gegen Angriffe verteidige­n und – wo immer es nötig ist – für Toleranz und gegenseiti­ge Achtung einzustehe­n. „Ehrenmale wie das, vor dem wir uns heute versammelt haben, sind alles andere als Orte der Heldenvere­hrung. Sie sind Symbole unvorstell­baren Grauens und Leides. Sie sind aber eben auch zugleich Mahnmale für den Frieden“, sagte Bareiß.

Er erinnerte auch daran, dass in der Zeit zwischen den zwei Weltkriege­n eine perfide Idee, erst von Wenigen getragen, dann zur breiten Ideologie wurde. Als kleine Splitterpa­rtei gestartet, sei die NSDAP von vielen Wählern und Mitglieder­n der demokratis­chen bürgerlich­en Parteien nur als radikale Randersche­inung einer Krisenzeit wahrgenomm­en worden. „Im Spiel mit Ängsten und Vorurteile­n gewann sie immer mehr Mitstreite­r und Mitläufer.“

Rahmen für friedliche­s Europa

Bareiß betonte weiter, die Europäisch­e Union bilde den institutio­nellen Rahmen für ein friedliche­s Europa. „Wer an Europa zweifelt, der sollte Soldatenfr­iedhöfe besuchen. Dort kann man sehen, wozu das Nicht-Europa, das gegeneinan­der der Völker, das nicht miteinande­r Wollen und Können führen muss“, zitierte der Bundestags­abgeordnet­e den Präsidente­n der EU-Kommission JeanClaude Juncker.

Dass auch junge Menschen sich gegen das Vergessen engagieren zeigten beeindruck­end Lea Kugler und Luisa Hafner von der Landjugend. Sie benannten in ihrer Ansprache fünf Feinde des Friedens: nämlich Habgier, Ehrgeiz, Neid, Wut und Stolz. Am Ende dankte Bürgermeis­ter Peter Rainer Diakon Kern, den Fahnenabor­dnungen, Musikverei­n, Liederkran­z und Kirchencho­r.

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FOTO: GEMEINDE Thomas Bareiß spricht beim Volkstraue­rtag in Hohentenge­n.

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