Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Journalistin mit Spürnase
Das Nebelhaus (Di., Sat.1,
20.15 Uhr) – Der Auftakt dieser neuen Krimireihe mit Felicitas Woll als neugieriger Journalistin Doro Kage könnte Zuschauer durchaus zu Wiederholungstätern machen, also auch zu der nächsten Folge verleiten. Denn Doro ist flott, clever, charmant, unerschrocken – und manchmal auch stur. Vor allem wenn es darum geht, den Chef von dringend notwendigen Recherchen zu überzeugen. Da lässt sie sich von ihm nicht ins Konzept reden.
Die Rolle des Hobbydetektivs in einer Redaktion wurde zwar schon zigfach bemüht, aber es lassen sich immer wieder Funken daraus schlagen. Die Drehbuchautoren Sven Poser und Britta Stöckle liefern eine zupackende Dramatisierung von Eric Bergs Bestsellerroman „Das Nebelhaus“für das Fernsehen. Die „Tatort“-erfahrene Regisseurin Claudia Garde hat Gruseleffekte und Rückblenden routiniert eingebaut, als Doro die Hintergründe einer blutigen Abrechnung von Schulfreunden mit drei Toten auf einer Nordseeinsel nach zwei Jahren aufklären soll. Darum wird sie von der Mutter Leonies gebeten. Diese Leonie gilt als Hauptverdächtige, kann aber nichts mehr sagen, weil sie nach einem Selbstmordversuch im Koma liegt. Doro rollt Schritt für Schritt den Fall auf, auch wenn sie dabei auf seltsame Widerstände stößt. Dass dann aber noch die Verbrechen der Roten Khmer in den Fall hineinspielen, ist doch etwas sehr weit hergeholt.