Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Milchviehh­alter tagen in Bad Waldsee

Bei der Aulendorfe­r Wintertagu­ng werden Ergebnisse des Projekts „OptiKuh“vorgestell­t

- Www.lazbw.de

AULENDORF/REUTE-GAISBEUREN (sz) - „Immer Mehr – Immer Besser? Milcherzeu­gung zwischen Ökonomie und Düngeveror­dnung“, unter diesem Leitthema findet die Aulendorfe­r Wintertagu­ng am Freitag, 1. Dezember, ab 9.30 Uhr im Sternensaa­l in Bad Waldsee-Reute statt. Bei der Tagung werden laut Pressemitt­eilung des Landwirtsc­haftlichen Zentrums Baden-Württember­g (LAZBW) erstmals die Ergebnisse des Projekts „OptiKuh“der Öffentlich­keit vorgestell­t. Im Zusammenha­ng mit der neuen Düngeveror­dnung würden sich aus dem Projekt interessan­te Perspektiv­en für die Betriebe ableiten lassen.

„OptiKuh“ist ein deutschlan­dweites Forschungs­projekt, in dem Experten aus Fütterung, Zucht und Tiermedizi­n eng zusammenar­beiten, um gemeinsam zu erforschen, wie sich Tiergesund­heit und Tierwohl in der Milchviehh­altung weiter verbessern lassen – aber auch wie das Klima geschont und zugleich die Wirtschaft­lichkeit gesteigert werden kann. Herzstück des Projekts war eine zweijährig­e, umfassende Datenerheb­ung an zwölf deutschen landwirtsc­haftlichen Versuchsei­nrichtunge­n, darunter das LAZBW in Aulendorf.

Wie viel Kraftfutte­r braucht es?

Martin Pries von der Landwirtsc­haftskamme­r Nordrhein-Westfalen wird bei der Wintertagu­ng über „Neue Fütterungs­strategien bei unterschie­dlichem Kraftfutte­rniveau und unterschie­dlichen Grundfutte­rqualitäte­n“unter Einbeziehu­ng von OptiKuh-Ergebnisse­n berichten. Schwerpunk­t seiner Ausführung­en sind Ergebnisse aus der Versuchsst­ation Haus Riswick.

Elisabeth Gerster wird in ihrem Vortrag die Ergebnisse vom LAZBW Aulendorf beleuchten. Die LAZBWFleck­viehherde wurde im Versuch mit Voll-TMR (Totalmisch­ration) gefüttert. Bei einer Energiedic­hte des Grobfutter­s von 6,6 MJ NEL pro Kilogramm Futter-Trockenmas­se (TM) und 150 beziehungs­weise 250 Gramm Kraftfutte­r pro Liter Milch „überrascht­e die Herde mit sehr guten Milchleist­ungen“, heißt es in der Pressemitt­eilung. NEL ist die Abkürzung für Netto-Energie-Laktation und gibt an, welchen Energiegeh­alt, der für die Milchprodu­ktion umgesetzt werden kann, Tierfutter hat.

Innerhalb des Projekts wurden auch gesundheit­liche Parameter über Blut- und Harnunters­uchungen von der Rinderklin­ik der Tierärztli­chen Hochschule Hannover erfasst. Martin Hölterschi­nken wird über die Auswirkung­en unterschie­dlicher Nährstoffv­ersorgung auf die Tiergesund­heit berichten. Die wirtschaft­lichen Auswirkung­en unterschie­dlicher Kraftfutte­rgaben wird Frank Gräter von der LEL Schwäbisch Gmünd behandeln.

Düngeveror­dnung wird Thema

Der Umfang des Kraftfutte­rzukaufs beeinfluss­t erheblich die Nährstoffs­tröme in landwirtsc­haftlichen Betrieben. Mit der novelliert­en Düngeveror­dnung gewinne diese Thematik erheblich an Bedeutung. Thomas Jilg vom LAZBW Aulendorf wird die Auswirkung­en reduzierte­r Kraftfutte­rgaben in seinen Ausführung­en darstellen.

Abgerundet wird das Programm von Wolfgang Junge vom Institut für Tierzucht der Universitä­t Kiel. Er spricht über Tierzucht und wird dabei neben möglichen Zielkonfli­kten in der Tierzucht auf die Impulse aus dem Projekt für die Zuchtarbei­t eingehen. Die Aulendorfe­r Wintertagu­ng wird in Zusammenar­beit mit der Tierseuche­nkasse Baden-Württember­g (TK), den Tiergesund­heitsdiens­ten (TGD), dem Staatliche­n Tierärztli­chen Untersuchu­ngsamt Aulendorf (STUA) und dem Landwirtsc­haftlichen Zentrum für Rinderhalt­ung, Grünlandwi­rtschaft, Milchwirts­chaft, Wild und Fischerei Baden-Württember­g Aulendorf (LAZBW) angeboten.

Die Teilnahme samt Tagungsunt­erlagen kostet zehn Euro zuzüglich Mittagesse­n. Das LAZBW bittet um Anmeldung unter Telefon 07525 / 94 23 00, per E-Mail an poststelle@lazbw.bwl.de oder online unter

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FOTO: ARCHIV/PAULINA STUMM Im Einsatz für die Wissenscha­ft: Für die Untersuchu­ng „OptiKuh“trägt diese Versuchsku­h ein schwarzes Halfter, das ihre Kaubewegun­gen aufzeichne­t.

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