Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
„Lösungsvorschlag geht am Problem vorbei“
Erwin Feucht (Grüne) nimmt Bezug auf Klaus Burgers (CDU) Vorschlag in Sachen Hauswirtschaft
SIGMARINGEN (sz) - Bezugnehmend auf den Artikel vom 18. November über das Bemühen des Landtagsabgeordneten Klaus Burgers (CDU), den Berufszweig Hauswirtschaft zu fördern, erreichte die Redaktion eine Stellungnahme von Erwin Feucht, ehemaliger Bundestagskandidat für die Grünen im Kreis Sigmaringen.
„Mit seiner Initiative, die hauswirtschaftlichen Fachkräfte zu unterstützen, hat Klaus Burger ein sehr wichtiges Thema angesprochen. Sein Lösungsvorschlag, die Zuständigkeit auf ein Ministerium zu legen, geht aber am eigentlichen Problem vorbei. Die Politik ist gefordert, für die ausgebildeten Fachkräfte auch attraktive Arbeitsstellen zu schaffen und nicht, in welchem Ministerium die Zuständigkeit liegen soll“, schreibt Feucht.
„Mit Hauswirtschafterinnen in den Ausgabeküchen von Kitas und Schulen, die noch etwas frisch zubereiten, könnte man die Qualität in den Mensen ermöglichen, die wir dort jetzt oft vermissen. Das muss von den Kommunen und den Trägern aber gewollt und finanziert werden.“Eine gemeinsame politische Anstrengung von Grün/ Schwarz auf Landesebene über eine finanzielle Förderung sei eine richtige Initiative. So könnten viele der ausgebildeten Hauswirtschafterinnen ihr „Know-How“einbringen und zusammen mit den Lehrkräften/Erziehern das wichtige Thema Ernährung an die Kinder und in die Familien bringen. „Ein gesundes Essen, frisch zubereitet, aus regionalen, biologisch produzierten und fair gehandelten Lebensmitteln in Schulen und Kitas sollte das Ziel sein“, so Feucht. „Sollte Herr Burger mit seinem Antrag im Kern in diese Richtung gehen, wird er mit einer großen Unterstützung rechnen können. Nur mit reinen Worthülsen und Kompetenz-Strategien ist es nicht getan.“