Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Schwester Teresa Zukic motiviert ihr Publikum
Humorvoller und tiefsinniger Vortrag beim Mitarbeitertag des Caritas-Pflegenetzes
KRAUCHENWIES (sz) - Rund 150 Besucher und stehende Ovationen gab es beim Mitarbeitertag des CaritasPflegenetzes im „Waldhorn“-Saal. Diesmal war Schwester Teresa Zukic zu Gast, die nicht nur begeisterte, sondern auch nachdenklich machte.
Die 53-Jährige ist eine Powerfrau im mehrfachen Sinn. Sie frönt nicht dem Schlankheitsideal, wurde als „Nonne mit dem Skateboard“bekannt („Heute hasse ich dieses Brett“), ist Buchautorin, Fernsehstar (Talkshow-Gast und Gewinnerin bei der Pilawa-Quizshow), ehemalige Leistungssportlerin und vor allem jemand, der von Zuhörern sofort ins Herz geschlossen wird. Sie hält keine Predigten mit wissenschaftlichtheologischem Inhalt und sie geht nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern mit viel Emotionen und dem Blick für das Wesentliche auf die Menschen zu. „Jeder ist normal – bis du ihn kennst“lautet das Motto ihres neuesten Vortrags, mit dem sie in der ganzen Republik unterwegs ist. Unterwegs zu den Menschen, die auch mal mit Selbstzweifeln kämpfen, mangelndes Selbstwertgefühl haben und schlechten Gedanken geplagt werden oder die nicht wissen, wie man mit einem solchen Gegenüber umgehen soll. Die Nonne, die auch komponiert, Lieder textet und auch Musicals geschrieben hat („man hat mal behauptet, ich sei die deutsche Antwort auf Sister Act. Aber ich war zuerst da“) ist sich sicher, dass Menschen nicht perfekt sind. „Auch ich gehöre zu dieser Mängelabteilung“, gibt sie unumwunden zu. Und auch das macht die Frau, die so herzhaft lachen kann, unheimlich sympathisch. Zudem kann sie Witze erzählen, die man bei einer Nonne nicht vermutet.
Doch es ist keine Humor-Show, die sie da bietet, sondern ein Blick in das Leben. „Wenn die Seele leidet, dann wird der Körper krank“, verkündet Schwester Teresa eine altbekannte Wahrheit. Doch sie untermauert die Aussage mit Erfahrungen und Erkenntnissen. „Jeden kann es erwischen“, sagt sie. Und sie macht auch deutlich: „Auch die Kirche hat nicht immer Antworten.“Nur der Heiland selbst sei es, der die tiefsten Wunden heilen könne. Und jeder Mensch brauche das Gefühl, geliebt zu werden. Ihr Fazit des knapp einstündigen Vortrags, der mit Bildern untermalt und mit Anekdoten aus einem ungewöhnlichen Leben gespickt war, lautet: „Wir müssen nicht normal sein, sondern das Original.“Die Menschen seien auch Gottes größter Schatz: Nicht perfekt, aber trotzdem liebenswert.