Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Der Nikolausbesuch fällt aus
Das Programm für den Adventszauber steht – Tommy Haug gibt ein Weihnachtskonzert
PFULLENDORF - 33 Stände, Auftritte von Alphornbläsern bis zu Singer/ Songwriter-Musik, Engelsabstieg und die Würdigung besonderen Engagements: Das Programm für den Pfullendorfer Weihnachtsmarkt von Freitag, 8., bis Sonntag, 10. Dezember, steht. „Wir sind davon überzeugt, dass wir wieder einen ansprechenden Adventszauber in familiärer und authentischer Atmosphäre erleben werden“, sagt Pfullendorfs Innenstadtbeauftragte Mira Krane. Aus Sicherheitsgründen wird es in diesem Jahr allerdings keinen Nikolausbesuch geben. Zudem wurden die Sicherheitsvorkehrungen in Absprache mit der Polizei generell verschärft.
Es ist ein Dilemma, in dem sich die Veranstalter befinden: Einerseits gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass sich Weihnachtsmarktbesucher in irgendeiner Art und Weise in Gefahr begeben. Andererseits haben Anschläge auf Großveranstaltungen immer wieder deutlich gemacht, dass es gewisse Sicherheitslücken gab. „Deshalb haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie wir darauf reagieren“, sagt Mira Krane. Sie weist aber auch darauf hin, dass es solche Sicherheitsgespräche mit Polizei und Ordnungsamt generell vor jeder Großveranstaltung gibt.
Reaktion auf Anschlag in Berlin
„Nach Abstimmung mit der Polizei werden wir den Weihnachtsmarkt nun deutlicher abriegeln als in der Vergangenheit“, sagt Mira Krane. Der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr habe gezeigt, dass eine solche Maßnahme sinnvoll ist. „Wir sorgen dafür, dass niemand mit einem Fahrzeug in die Menschenmenge fahren kann“, sagt Krane. „Um es aber noch einmal ganz klar zu sagen: Wir sind nicht davon überzeugt, dass wir uns in einem Risikogebiet befinden.“
Weil die Sicherheit der Weihnachtsmarktbesucher an erster Stelle steht, wird es dieses Mal auch keinen Nikolausbesuch am Sonntagnachmittag geben. Dabei waren in den vergangenen drei Jahren pro Weihnachtsmarkt Geschenke an rund 500 Kinder verteilt worden, die jeweils von mindestens einem Elternteil begleitet wurden. Allen beruhigenden Worten der Moderatoren zum Trotz, dass jedes Kind ein Geschenk abbekommen wird: Der Andrang war nicht nur enorm, sondern auch von der Sorge geprägt, dass das eigene Kind leer ausgeht.
„Schon in der Vergangenheit haben wir deshalb darüber diskutiert, ob wir diesen Programmpunkt wiederholen oder nicht“, sagt Mira Krane. Inzwischen sei das Gedränge aber so groß, dass die Veranstalter kein Risiko eingehen wollen. Die wichtigste Frage für die Organisatoren sei gewesen, ob sie das den Kindern zumuten können. „Und dann muss man ehrlich sagen: Nein“, sagt Krane. „Sie sollen ja keine Angst bekommen, wenn sie sich in die Schlange stellen.“
All das bedeute aber nicht, dass der Nikolausbesuch generell gestrichen werde. „Auch wir finden die Absage schade, denn es ist großartig, dass zu diesem Programmpunkt so viele Leute kommen“, sagt Mira Krane. Für die Zukunft wollen die Organisatoren deshalb überlegen, wie eine Alternative aussehen könnte. „Eine Warteschlange wie am Flughafen können wir uns aber nur schwer vorstellen“, sagt Krane. „Und zwei Nikoläuse kommen zu lassen, wäre aus unserer Sicht auch keine Lösung.“
Standplätze sind ausgebucht
Trotz allem ist die Innenstadtbeauftragte davon überzeugt, dass der Weihnachtsmarkt ein Erfolg werden wird. So sind die 33 Standplätze einmal mehr ausgebucht. Gewerbliche Anbieter von Massenware haben es dabei schwer, denn im Mittelpunkt sollen Standbetreiber aus der Region stehen – was den Organisatoren erneut gelungen ist. Es gibt nicht nur Speisen und Getränke, sondern auch viele Handarbeiten.
Am Samstagabend stehen eine Alphornbläsergruppe aus Schwäblishausen, die Volkstanzgruppe der evangelisch-katholischen Erwachsenenbildung, „Susi’s Devil Dancers“, der Gesangverein Pfullendorf, der Fanfarenzug Großstadelhofen und die Pfullendorfer Sängerin Sharon Ownes auf der Bühne. Nach dem Engelsabstieg vom Turm der Jakobuskirche wird ein ehrenamtlich besonders aktiver Mensch oder Verein mit dem „Pfullendorfer Engel“ausgezeichnet. Ein Höhepunkt soll der Auftritt des Singer/Songwriters Tommy Haug aus Herdwangen werden. Dieser hat mit „Hope“vor Kurzem seine erste CD herausgebracht und präsentiert beim Adventszauber in seiner Geburtsstadt Pfullendorf ein Weihnachtsprogramm. „Tommy Haug ist bereits beim Stadtpicknick im Juli aufgetreten und das Feedback der Besucher war sehr sehr positiv“, sagt Mira Krane.