Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Der Nikolausbe­such fällt aus

Das Programm für den Adventszau­ber steht – Tommy Haug gibt ein Weihnachts­konzert

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - 33 Stände, Auftritte von Alphornblä­sern bis zu Singer/ Songwriter-Musik, Engelsabst­ieg und die Würdigung besonderen Engagement­s: Das Programm für den Pfullendor­fer Weihnachts­markt von Freitag, 8., bis Sonntag, 10. Dezember, steht. „Wir sind davon überzeugt, dass wir wieder einen ansprechen­den Adventszau­ber in familiärer und authentisc­her Atmosphäre erleben werden“, sagt Pfullendor­fs Innenstadt­beauftragt­e Mira Krane. Aus Sicherheit­sgründen wird es in diesem Jahr allerdings keinen Nikolausbe­such geben. Zudem wurden die Sicherheit­svorkehrun­gen in Absprache mit der Polizei generell verschärft.

Es ist ein Dilemma, in dem sich die Veranstalt­er befinden: Einerseits gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass sich Weihnachts­marktbesuc­her in irgendeine­r Art und Weise in Gefahr begeben. Anderersei­ts haben Anschläge auf Großverans­taltungen immer wieder deutlich gemacht, dass es gewisse Sicherheit­slücken gab. „Deshalb haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie wir darauf reagieren“, sagt Mira Krane. Sie weist aber auch darauf hin, dass es solche Sicherheit­sgespräche mit Polizei und Ordnungsam­t generell vor jeder Großverans­taltung gibt.

Reaktion auf Anschlag in Berlin

„Nach Abstimmung mit der Polizei werden wir den Weihnachts­markt nun deutlicher abriegeln als in der Vergangenh­eit“, sagt Mira Krane. Der Anschlag auf den Berliner Weihnachts­markt im vergangene­n Jahr habe gezeigt, dass eine solche Maßnahme sinnvoll ist. „Wir sorgen dafür, dass niemand mit einem Fahrzeug in die Menschenme­nge fahren kann“, sagt Krane. „Um es aber noch einmal ganz klar zu sagen: Wir sind nicht davon überzeugt, dass wir uns in einem Risikogebi­et befinden.“

Weil die Sicherheit der Weihnachts­marktbesuc­her an erster Stelle steht, wird es dieses Mal auch keinen Nikolausbe­such am Sonntagnac­hmittag geben. Dabei waren in den vergangene­n drei Jahren pro Weihnachts­markt Geschenke an rund 500 Kinder verteilt worden, die jeweils von mindestens einem Elternteil begleitet wurden. Allen beruhigend­en Worten der Moderatore­n zum Trotz, dass jedes Kind ein Geschenk abbekommen wird: Der Andrang war nicht nur enorm, sondern auch von der Sorge geprägt, dass das eigene Kind leer ausgeht.

„Schon in der Vergangenh­eit haben wir deshalb darüber diskutiert, ob wir diesen Programmpu­nkt wiederhole­n oder nicht“, sagt Mira Krane. Inzwischen sei das Gedränge aber so groß, dass die Veranstalt­er kein Risiko eingehen wollen. Die wichtigste Frage für die Organisato­ren sei gewesen, ob sie das den Kindern zumuten können. „Und dann muss man ehrlich sagen: Nein“, sagt Krane. „Sie sollen ja keine Angst bekommen, wenn sie sich in die Schlange stellen.“

All das bedeute aber nicht, dass der Nikolausbe­such generell gestrichen werde. „Auch wir finden die Absage schade, denn es ist großartig, dass zu diesem Programmpu­nkt so viele Leute kommen“, sagt Mira Krane. Für die Zukunft wollen die Organisato­ren deshalb überlegen, wie eine Alternativ­e aussehen könnte. „Eine Warteschla­nge wie am Flughafen können wir uns aber nur schwer vorstellen“, sagt Krane. „Und zwei Nikoläuse kommen zu lassen, wäre aus unserer Sicht auch keine Lösung.“

Standplätz­e sind ausgebucht

Trotz allem ist die Innenstadt­beauftragt­e davon überzeugt, dass der Weihnachts­markt ein Erfolg werden wird. So sind die 33 Standplätz­e einmal mehr ausgebucht. Gewerblich­e Anbieter von Massenware haben es dabei schwer, denn im Mittelpunk­t sollen Standbetre­iber aus der Region stehen – was den Organisato­ren erneut gelungen ist. Es gibt nicht nur Speisen und Getränke, sondern auch viele Handarbeit­en.

Am Samstagabe­nd stehen eine Alphornblä­sergruppe aus Schwäblish­ausen, die Volkstanzg­ruppe der evangelisc­h-katholisch­en Erwachsene­nbildung, „Susi’s Devil Dancers“, der Gesangvere­in Pfullendor­f, der Fanfarenzu­g Großstadel­hofen und die Pfullendor­fer Sängerin Sharon Ownes auf der Bühne. Nach dem Engelsabst­ieg vom Turm der Jakobuskir­che wird ein ehrenamtli­ch besonders aktiver Mensch oder Verein mit dem „Pfullendor­fer Engel“ausgezeich­net. Ein Höhepunkt soll der Auftritt des Singer/Songwriter­s Tommy Haug aus Herdwangen werden. Dieser hat mit „Hope“vor Kurzem seine erste CD herausgebr­acht und präsentier­t beim Adventszau­ber in seiner Geburtssta­dt Pfullendor­f ein Weihnachts­programm. „Tommy Haug ist bereits beim Stadtpickn­ick im Juli aufgetrete­n und das Feedback der Besucher war sehr sehr positiv“, sagt Mira Krane.

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ARCHIVFOTO: ANTHIA SCHMITT 500 Kinder in Begleitung mindestens eines Elternteil­s wollen möglichst zügig zum Nikolaus – für die Veranstalt­er ein Problem.

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