Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Sechs Punkte als Balsam
Erstes Wochenende mit zwei Siegen für die Towerstars - Heute in Bad Nauheim
Zum ersten Mal in dieser Saison in der Deutschen EishockeyLiga 2 haben die Ravensburg Towerstars ein Wochenende mit sechs Punkten abgeschlossen. Diesen Schwung wollen und müssen die Towerstars nach Bad Nauheim mitnehmen. Dort steht heute um 19.30 Uhr das nächste Spiel an – ein wichtiges im Kampf um die Play-off-Plätze.
Die Bad Nauheimer um Ravensburgs Ex-Trainer Petri Kujala sind stark in die DEL-2-Saison gestartet. Zu Hause gewannen die Roten Teufel unter anderem die prestigeträchtigen Hessenderbys gegen die Kassel Huskies und die Löwen Frankfurt. Doch seit dem 2:1-Sieg nach Verlängerung am 22. Oktober läuft es für den Ex-Towerstars-Stürmer Max Brandl und seine Mitspieler überhaupt nicht mehr. Sieben der vergangenen acht Partien haben die Bad Nauheimer verloren, darunter waren peinliche Pleiten wie das 3:7 bei den Heilbronner Falken.
Nach dem 1:6 am Sonntag in Kassel platzte Kujala der Kragen. „Normalerweise stelle ich mich vor meine Mannschaft, aber das war teilweise wie ein Knabenspiel, da gibt es nichts zu beschönigen.“Und weil der eigentlich so ruhige Finne in Fahrt war, legte er noch nach. „Wir haben auswärts einfach nicht die Eier, es muss sich schnell etwas ändern.“Die Stimmung in Bad Nauheim, sie ist derzeit auf dem Tiefpunkt. Oder anders formuliert: Gegen Ravensburg haben die Hessen eigentlich nichts mehr zu verlieren.
Ganz anders ist die Lage bei den Towerstars. „Die sechs Punkte tun uns gut“, sagte Trainer Jiri Ehrenberger nach dem 4:2-Erfolg bei den Lausitzer Füchsen und dem 10:1 am Freitag gegen die Bayreuth Tigers. Nach dem Kantersieg mahnte Ehrenberger aber bereits: „Wir dürfen uns nicht blenden lassen, solche Spiele passieren manchmal.“Bayreuths Trainer Sergej Waßmiller versuchte, das Positive aus der „wahnsinnigen Niederlage“zu ziehen. „Wir waren nicht da. Aber lieber verliert man einmal 1:10 als zehnmal 0:1.“Da mag Waßmiller wohl irgendwie recht haben.
Die Frage war, wie sich die Towerstars nach diesem glanzvollen Sieg zwei Tage später bei den Lausitzer Füchsen präsentieren würden. Der Beginn mit dem frühen 1:0 durch Vincenz Mayer war gut, dann spielte Ravensburg aber wie mit angezogener Handbremse. „Erst nach der zweiten Pause sind wir besser aus der Kabine gekommen“, meinte Ehrenberger. Gefreut hat den Trainer, dass sechs der 15 Tore am Wochenende von Verteidigern erzielt wurden. In Weißwasser waren es sogar drei der vier Tore (Kilian Keller,
Maximilian Kolb und Thomas Supis). „Schön, dass sie die Scheibe von der blauen Linie reingebracht haben“, sagte der Towerstars-Trainer.
Nach dem Sieg sind die Ravensburger gleich in Sachsen geblieben. Die Towerstars übernachteten in einem Hotel in Crimmitschau, trainierten dort am Montag auf dem Eis, am Dienstag nach dem Mittagessen geht es weiter nach Bad Nauheim. „Sonst wären die Jungs ja nur auf der Straße gewesen“, sagt Geschäftsführer Rainer Schan. Auch in Bad Nauheim müssen die Towerstars auf den verletzten Raphael Kapzan verzichten. Die erfolgreiche Serie soll dennoch fortgesetzt werden.