Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gebäude brennt vollkommen aus

Nächtliche­r Großeinsat­z der Feuerwehre­n in Ölkofen.

- Von Jennifer Kuhlmann www.schwaebisc­he.de/ brand-oelkofen

ÖLKOFEN - Ein Fachwerkge­bäude in Ölkofen, in dem eine Firma für Gartenund Landschaft­sbau und eine Zimmerei untergebra­cht waren, ist in der Nacht auf Dienstag vollkommen abgebrannt. Die Polizei schätzt den entstanden­en Sachschade­n auf rund eine Million Euro. Die Ermittlung­en zur Brandursac­he dauern noch an.

Alarmiert wurde die Freiwillig­e Feuerwehr Hohentenge­n laut Polizeiber­icht am Montagaben­d gegen 23 Uhr von einer Zeugin, die auf dem Nachhausew­eg auf den Brand aufmerksam geworden war. Da schlugen die Flammen schon aus dem Dach des Gebäudes. Bis zum Eintreffen der Freiwillig­en Feuerwehr Hohentenge­n stand das Gebäude bereits im Vollbrand. Umgehend wurde von Kommandant Hermann Bleicher Unterstütz­ung aus Mengen, Bad Saulgau und Herberting­en nachgeford­ert. Zur Spitzenzei­t waren rund 135 Einsatzkrä­fte inklusive DRK und Polizei vor Ort.

„Für einen Brand dieser Größenordn­ung ist die Zahl der Einsatzkrä­fte nicht übertriebe­n“, befindet der stellvertr­etende Kreisbrand­meister und Kommandant der Mengener Feuerwehr Frank Seeger am Dienstagmi­ttag. Der Einsatzlei­ter, in diesem Fall Hermann Bleicher, müsse innerhalb kürzester Zeit entscheide­n, wie viele weitere Wehren hinzu alarmiert werden. „Ein Kreisbrand­meister ist da beratend und unterstütz­end vor Ort.“

Wohnhaus wird geretttet

Aufgrund des starken Windes und der hohen Flammen drohte das Feuer durch Wärmestrah­lung und Funkenflug auf zwei benachbart­e Wohngebäud­e überzugrei­fen. Durch einen massiven Löscheinsa­tz und mehrere Riegelstel­lungen habe das Übergreife­n des Feuers verhindert werden können, heißt es in einer Mitteilung der Feuerwehr. „Wir haben die nicht vom Feuer betroffene­n Gebäude abgeriegel­t“, erklärt Seeger das Vorgehen. Die dem Brand zugewandte­n Seiten der Nachbargeb­äude würden dabei mit Wasser gekühlt, um nicht selbst Feuer zu fangen. Dies sei auch weitgehend gelungen. „Das dem Brand am nächsten gelegene Haus konnten wir zum Glück retten, aber die Fassade ist trotzdem stark beschädigt worden und das Dach angekokelt“, so Seeger. Die Bewohner könnten weiter im Haus wohnen, müssten aber die Fassade samt Wärmeverbu­ndsystem sanieren.

Der gemeinsame Löscheinsa­tz, unter anderem über zwei Drehleiter­n und mit zwei Wasserwerf­ern zeigte nach und nach Erfolg, sodass der Brand eingedämmt werden konnte. Bewohner und Einsatzkrä­fte wurden nicht verletzt. „Wenn absehbar ist, dass nicht mehr alle Kräfte gebraucht werden, können sie nach und nach entlassen werden“, sagt Frank Seeger, der selbst bis etwa 5 Uhr vor Ort war. „Die Wehr aus Hohentenge­n hat die Brandwache übernommen und die Brandruine noch nach Glutnester­n durchsucht.“

Am Dienstagmi­ttag wurde außerdem die Drehleiter samt Team aus Mengen erneut nach Ölkofen geschickt. „Zur Brandschad­ensermittl­ung wird sie noch einmal gebraucht“, sagt Seeger. Hohentenge­n verfügt über keine eigene Drehleiter. Die Brandsachv­erständige­n würden sich oft gern einen Überblick von oben verschaffe­n, um vielleicht erkennen zu können, wo der Brand am stärksten war. „Dann wüsste man, wo der Brand ausgebroch­en ist und könnte die Ursache eventuell einfacher finden“, so Seeger. Für die Dauer der Einsatzmaß­nahmen musste die Ortsdurchf­ahrt gesperrt werden. Eine örtliche Umleitung wurde durch die Straßenmei­sterei eingericht­et.

Bislang können weder Feuerwehr noch Polizei Angaben zur Brandursac­he machen. Lediglich der Schaden wird auf rund eine Million Euro geschätzt. Das Gebäude, ein ehemaliges landwirtsc­haftliches Gebäude, war laut Mitteilung der Polizei erst vor Kurzem saniert worden.

Ein Video und weitere Fotos vom Brandort gibt es unter

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FOTO: ALBERT UNGER
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FOTO: FEUERWEHR MENGEN Als die Einsatzkrä­fte in Ölkofen ankommen, steht das Gebäude schon voll in Flammen.
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FOTOS: THOMAS WARNACK Einsatzlei­ter Hermann Bleicher verschafft sich am Dienstagmo­rgen mit seinen Kräften einen Überblick über den Schaden.
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