Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Gebäude brennt vollkommen aus
Nächtlicher Großeinsatz der Feuerwehren in Ölkofen.
ÖLKOFEN - Ein Fachwerkgebäude in Ölkofen, in dem eine Firma für Gartenund Landschaftsbau und eine Zimmerei untergebracht waren, ist in der Nacht auf Dienstag vollkommen abgebrannt. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund eine Million Euro. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an.
Alarmiert wurde die Freiwillige Feuerwehr Hohentengen laut Polizeibericht am Montagabend gegen 23 Uhr von einer Zeugin, die auf dem Nachhauseweg auf den Brand aufmerksam geworden war. Da schlugen die Flammen schon aus dem Dach des Gebäudes. Bis zum Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr Hohentengen stand das Gebäude bereits im Vollbrand. Umgehend wurde von Kommandant Hermann Bleicher Unterstützung aus Mengen, Bad Saulgau und Herbertingen nachgefordert. Zur Spitzenzeit waren rund 135 Einsatzkräfte inklusive DRK und Polizei vor Ort.
„Für einen Brand dieser Größenordnung ist die Zahl der Einsatzkräfte nicht übertrieben“, befindet der stellvertretende Kreisbrandmeister und Kommandant der Mengener Feuerwehr Frank Seeger am Dienstagmittag. Der Einsatzleiter, in diesem Fall Hermann Bleicher, müsse innerhalb kürzester Zeit entscheiden, wie viele weitere Wehren hinzu alarmiert werden. „Ein Kreisbrandmeister ist da beratend und unterstützend vor Ort.“
Wohnhaus wird geretttet
Aufgrund des starken Windes und der hohen Flammen drohte das Feuer durch Wärmestrahlung und Funkenflug auf zwei benachbarte Wohngebäude überzugreifen. Durch einen massiven Löscheinsatz und mehrere Riegelstellungen habe das Übergreifen des Feuers verhindert werden können, heißt es in einer Mitteilung der Feuerwehr. „Wir haben die nicht vom Feuer betroffenen Gebäude abgeriegelt“, erklärt Seeger das Vorgehen. Die dem Brand zugewandten Seiten der Nachbargebäude würden dabei mit Wasser gekühlt, um nicht selbst Feuer zu fangen. Dies sei auch weitgehend gelungen. „Das dem Brand am nächsten gelegene Haus konnten wir zum Glück retten, aber die Fassade ist trotzdem stark beschädigt worden und das Dach angekokelt“, so Seeger. Die Bewohner könnten weiter im Haus wohnen, müssten aber die Fassade samt Wärmeverbundsystem sanieren.
Der gemeinsame Löscheinsatz, unter anderem über zwei Drehleitern und mit zwei Wasserwerfern zeigte nach und nach Erfolg, sodass der Brand eingedämmt werden konnte. Bewohner und Einsatzkräfte wurden nicht verletzt. „Wenn absehbar ist, dass nicht mehr alle Kräfte gebraucht werden, können sie nach und nach entlassen werden“, sagt Frank Seeger, der selbst bis etwa 5 Uhr vor Ort war. „Die Wehr aus Hohentengen hat die Brandwache übernommen und die Brandruine noch nach Glutnestern durchsucht.“
Am Dienstagmittag wurde außerdem die Drehleiter samt Team aus Mengen erneut nach Ölkofen geschickt. „Zur Brandschadensermittlung wird sie noch einmal gebraucht“, sagt Seeger. Hohentengen verfügt über keine eigene Drehleiter. Die Brandsachverständigen würden sich oft gern einen Überblick von oben verschaffen, um vielleicht erkennen zu können, wo der Brand am stärksten war. „Dann wüsste man, wo der Brand ausgebrochen ist und könnte die Ursache eventuell einfacher finden“, so Seeger. Für die Dauer der Einsatzmaßnahmen musste die Ortsdurchfahrt gesperrt werden. Eine örtliche Umleitung wurde durch die Straßenmeisterei eingerichtet.
Bislang können weder Feuerwehr noch Polizei Angaben zur Brandursache machen. Lediglich der Schaden wird auf rund eine Million Euro geschätzt. Das Gebäude, ein ehemaliges landwirtschaftliches Gebäude, war laut Mitteilung der Polizei erst vor Kurzem saniert worden.
Ein Video und weitere Fotos vom Brandort gibt es unter