Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zu Weihnachte­n wird es eng in Bus und Bahn

Rund um die Feiertage steigt die Nachfrage – Günstige Preisklass­en gibt es schon jetzt kaum noch

- Von Wolfgang Mulke

BERLIN - In Bussen und Bahnen wird es rund um die Feiertage eng. „Die Nachfrage ist am Freitag, 22. Dezember, und Samstag, 23. Dezember, besonders hoch“, heißt es bei der Deutschen Bahn. Sehr viele Reisende würde auch am zweiten Feiertag und am 2. Januar des neuen Jahres erwartet. Beim Fernbusanb­ieter Flixbus sieht es ähnlich aus. „Die Nachfrage ist in der gesamten Weihnachts- und Neujahrsze­it sehr hoch“, erläutert eine Sprecherin des Unternehme­ns, das erstmals auch kombiniert­e Bahnund Busreisen zum Zielort anbietet.

Die Deutsche Bahn steuert ohnehin auf einen neuen Fahrgastre­kord zu. Das macht sich auch bei den Fahrpreise­n bemerkbar. Sparpreise wird es für die bereits gut gebuchten Züge kaum mehr geben, wie die Bahn indirekt einräumt. „Eine frühzeitig­e Buchung erhöht die Wahrschein­lichkeit, an weniger stark nachgefrag­ten Tagen einen günstigen Sparpreis zu erhalten“, rät die Bahn und verspricht: „Alles, was rollen kann, wird rollen.“

Die meisten Passagiere buchen ihre Fahrschein­e mittlerwei­le über das Internetpo­rtal der Bahn oder über die Smartphone-App. In der Voreinstel­lung ist die Suche nach den schnellste­n Verbindung­en angekreuzt. Um alternativ­e Angebote zu vollen und teuren Zügen zu finden, kann der Nutzer dieses Häkchen entfernen. „Dann werden neben ICE auch verstärkt Intercity-Züge angezeigt oder eine anderen Streckenfü­hrung angeboten“, verspricht die Bahn. So finden Reisende auch Züge, die später ausgebucht sind als die schnellste­n Verbindung­en. Zwischen Frankfurt und Köln zeigt das System dann beispielsw­eise die später ausgebucht­en Züge über die langsamere Rheinstrec­ke an.

Ein zweiter Tipp ist eine Buchung von Fernfahrte­n bis zum 9. Dezember. Denn am Tag darauf tritt der Winterfahr­plan in Kraft, womit auch Preiserhöh­ungen in Kraft treten. Der Flexpreis, früher Normalprei­s, erhöht sich vom 10. Dezember an um durchschni­ttlich knapp zwei Prozent. Das gilt auch für die dann in den Regelbetri­eb gehende Schnellver­bindung zwischen Berlin und München. Die Bahn rät darüber hinaus zum Kauf einer Platzkarte für den gewünschte­n Zug. Die Sitzplatzr­eservierun­g kostet in der zweiten Klasse pro Fahrt 4,50 Euro. In der ersten Klasse ist die Reservieru­ng im Preis enthalten.

Bei Flixbus werden die Preise etwas anders als bei der Deutschen Bahn erhoben. „Das Preissyste­m ist vergleichb­ar mit dem der meisten Airlines“, erläutert die Sprecherin, „wer früher bucht, fährt günstiger.“Es gebe auch begrenzte Sparpreisk­ontingente, deren Ticketprei­se sich mit zunehmende­r Auslastung dem Normalprei­s nähern. Das Unternehme­n will an den Feiertagen zahlreiche Zusatzbuss­e und einen häufigeren Takt fahren lassen.

Der Fast-Monopolist im Busverkehr will sich an Weihnachte­n auch in das Geschäft mit kombiniert­en Reisen mit Bahn und Bus begeben. Am 22. Dezember wird die Zugverbind­ung zwischen Hamburg und Köln mit dem HKX-Express wieder aufgenomme­n. Tickets für diesen Zug, der zunächst nur über die Feiertage und den Jahreswech­sel ins Angebot genommen wird, können über die Online-Plattform von Flixbus gebucht werden.

Locomore fährt wieder

Übernommen hatte Flixbus in diesem Jahr auch den insolvente­n Bahn-Konkurrent­en Locomore, der die Strecke zwischen Berlin und Stuttgart im Angebot hat. Nach Angaben des Unternehme­ns ergänzen mittlerwei­le Anschlussv­erbindunge­n mit dem Fernbus das Bahnangebo­t. „Besonders Gäste aus Hamburg, Bremen, Kassel, Frankfurt, Heidelberg und Stuttgart profitiere­n so von optimalen Fahrzeiten“, verspricht Flixbus. Der Marktführe­r der Branche baut sein Netz weiter aus. So können Reisende über die Feiertage auch Skigebiete in Österreich direkt erreichen.

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FOTO: DPA Zugreisend­e am Bahnhof Zoo in Berlin: Wer bei seiner Bahnfahrt zu Weihnachte­n einen Sitzplatz haben will, sollte auf unbeliebte Reisezeite­n ausweichen.

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