Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Quartett spielt Blockflöte auf hohem Niveau

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BAD SAULGAU (sz) - Das Blockflöte­nquartett „La Fluterie“ist am Totensonnt­ag in evangelisc­hen Kirche in Bad Saulgau zu Gast gewesen. Die vier studierten Musikerinn­en aus dem oberschwäb­ischen Großraum interpreti­erten musikalisc­he Literatur verschiede­ner Epochen. Die Blockflöte wurde so in einem sehr selten zu hörenden und auch zu sehenden breiten Spektrum repräsenti­ert. Das exzellent aufeinande­r eingespiel­te Ensemble zeigte die reichhalti­ge Kostbarkei­t der Blockflöte als Instrument­enfamilie. Dass dabei hochwertig­e, handgefert­igte, ganz besondere Instrument­e zum Klingen kamen, machte den Musikgenus­s perfekt. Passende Aphorismen wurden zwischen den Kompositio­nen rezitiert und durften als handgeschr­iebene und sorgsam gefaltete Papiere als „stille Zugabe“mit nach Hause genommen werden. In diesem Jahr wird des 250. Todestages Georg Philipp Telemanns gedacht. Daher wurden auch drei seiner klangvolle­n Kompositio­nen in deutlich unterschie­dlichen Gefühlsebe­nen dargestell­t. Virtuoses, exakt artikulier­tes Spiel und bewusst differenzi­erte Tongestalt­ung wechselten in feiner barocker Klangrede einander ab.

Annemarie Hofius stellte mit einer frühbarock­en Interpreta­tion Jakob van Eycks „Daphne“in intelligen­t durchdacht­er Manier ihre Passion unter Beweis. Ute Giese spielte ein jüngst wieder für die Blockflöte entdecktes biedermeie­rliches Opus von Ernest Krähmer mit fließenden Skalen und Kaskaden.

Dietlind Zigelli durchschri­tt den Kirchenrau­m beim mittleren, langsamen Satz und sorgte für überrasche­nde Klangfacet­ten, derweil Christiane Riedmann und Ute Giese auf der Bühne musikalisc­h in einen innigen Dialog gingen. Eine Uraufführu­ng des Werks „Flutopie“von Ute Giese ließ erstaunen, aufhorchen und zog die Blicke magisch auf die agierenden Musikerinn­en.

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