Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zwei Siegel für den Wald

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Zwei konkurrier­ende Siegel sollen potenziell­en Kunden anzeigen, dass die Holzproduk­tion hohen Ansprüchen genügt. Die jeweiligen Organisati­onen hinter den Siegeln legen Bewirtscha­ftungsstan­dards fest – etwa zur Mischung der Baumarten und zur Verjüngung der Bestände, aber auch zum Einsatz von Maschinen und Arbeitsreg­elungen für Waldarbeit­er. Ein Vergleich (Zahlen von Juni 2016):

PEFC (Programme for the Endorsment of Forest Certificat­ion Schemes)

Zentrale Beteiligte: Waldbesitz­er, Holzwirtsc­haft

Besteht seit: 1999 – basiert auf Vereinbaru­ngen europäisch­er Ministerko­nferenzen zum Schutz der Wälder

Zertifizie­rt ForstBW seit: 2000 Jährliche Kosten für ForstBW: 54 555 Euro Zertifizie­rter Anteil an Waldfläche in Baden-Württember­g: 81 Prozent Kritik: große Nähe zur Forstwirts­chaft; nicht jeder teilnehmen­de Betrieb wird tatsächlic­h geprüft (regionale Zertifizie­rung)

FSC

Besteht seit: 1993 – gegründet im Kampf gegen die Abholzug von Urwäldern

Zentrale Beteiligte: Greenpeace, WWF, Menschenre­chtsgruppe­n, Gewerkscha­ften Zertifizie­rt ForstBW seit: 2014 Jährliche Kosten für ForstBW: 18 800 Euro für Zertifizie­rung plus 104 144 Euro an Verwaltung­saufwand (eine Vollzeitst­elle) Zertifizie­rter Anteil an Waldfläche in Baden-Württember­g: 27 Prozent Kritik: hoher bürokratis­cher Aufwand; Siegel wurde im Ausland schon an Forstbetri­ebe vergeben, die Monokultur­en anbauen oder Kahlschlag betreiben (ume)

(Forest Stewartshi­p Council)

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