Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Heiter-Besinnliches unterm Christbaum
Hugo Breitschmid stimmt mit seinen Gedichten und Geschichten auf Weihnachten ein
DÜRNAU - Mal besinnlich, mal heiter, mal fromm und mal frech, nachdenklich oder gefühlvoll, kritisch oder chaotisch-turbulent: Hugo Breitschmids Weihnachtsgedichte und -geschichten sind so vielfältig wie die Weihnachtszeit selbst, die ja bei Weitem nicht immer so süß und selig ausfällt wie wir uns das wünschen. Unter dem Titel „Weihnachten. Und om Weihnachta rom“hat der Dürnauer Dialektdichter nun eine Sammlung seiner Gedichte und Geschichten zur Weihnachtszeit veröffentlicht.
„Hast du ein passendes Weihnachtsgedicht für mich?“: Diese Frage hört Hugo Breitschmid um diese Jahreszeit immer wieder. Seine heiter-besinnlichen Verse sind begehrt, um etwa an Weihnachtsfeiern oder Adventsnachmittagen zu unterhalten. Für den Dürnauer Dichter ein Grund, alle seine weihnachtlichen Gedichte und Geschichten zusammenzutragen. Herausgekommen ist ein ganzes Büchlein, das nun druckfrisch, laut Breitschmid „praktisch noch warm“vorliegt.
Die im Eigenverlag herausgegebene Sammlung enthält Werke, die in den letzten 30 Jahren entstanden sind und großteils bereits in anderen Gedichtbänden veröffentlicht wurden. „Nicht nur ganz fromme“seien darunter, sagt Breitschmid und schmunzelt verschmitzt. Der frühere Landwirt hat ein Gespür für Alltagskomik: da verschenkt jemand seiner Frau zu Weihnachten „Nix“, da erleidet der Mesner ein Missgeschick mit dem Adventskranz und die Gans Erna lernt das Fliegen, um am Christfest nicht in die Röhre zu blicken. Etliche der Gedichte sind schon richtige Klassiker, die der Dichter zur Freude seines Publikums schon seit Jahren in der Adventszeit vorträgt. Aber auch ganz neue Geschichten wie „Der Sternenstall“haben Eingang in die Sammlung gefunden. Hier bruddelt sich der schwäbische Ochse Oskar im Gespräch mit Esel Fridolin durch die Erzählung, bis er am Ende sogar dem Christkind seine Futterkrippe überlässt: eine so lustige wie anrührende Geschichte, wie sie Breitschmid in der Adventszeit gerne seiner vierjährigen Enkelin Maja vorliest.
Überhaupt spielen Gedichte und Geschichten im Hause Breitschmid zur Weihnachtszeit eine große Rolle und werden gerne auch unterm Christbaum vorgetragen. „Aber wenn sie zu sentimental sind, kann ich sie nicht vorlesen“, gesteht Breitschmid. Denn dann versagt dem knitzen Bauerndichter, der ja sonst so gar nicht auf den Mund gefallen ist, vor Rührung die Stimme.