Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zollern-Auszubilde­nde ist Beste im Land

Franziska Henkel ist Werkstoffp­rüferin und schätzt an ihrem Beruf die Abwechslun­g

- Von Corinna Wolber

LAUCHERTHA­L - Franziska Henkel hat es geschafft: Sie hat ihre Ausbildung als Beste ihres Jahrgangs im Land abgeschlos­sen. Gerechnet hatte die 19-Jährige damit nicht. „Ich wusste nicht einmal, dass das überhaupt ausgezeich­net wird“, sagt sie. Gelernt hat Franziska Henkel bei Zollern in Lauchertha­l und ist nun Werkstoffp­rüferin in der Fachrichtu­ng Metalltech­nik. Eigentlich kommt sie aus Bad Saulgau, „aber der Ausbildung­sberuf wird in der Gegend nicht so oft angeboten“. Naturwisse­nschaftlic­he Fächer hätten ihr immer schon gelegen. „Da habe ich als Schülerin überlegt, in Richtung Chemielabo­rantin zu gehen.“Doch Werkstoffp­rüfung? Davon hatte sie bis zum Ende ihrer Schulzeit noch nie etwas gehört.

Das änderte sich, als sie in der Schule ein sogenannte­s Berufsfind­ungsgesprä­ch hatte. Ihre Ansprechpa­rtnerin war damals Bettina Sauter, Personalre­ferentin bei Zollern. „Ich habe während des Gesprächs gleich gemerkt, dass das mit Franziska Henkel super passen würde“, sagt sie. Nicht zuletzt wegen solcher glückliche­r Zufälle sei sie froh, dass es heute landauf, landab Bildungsme­ssen und Veranstalt­ungen zur Berufsorie­ntierung gebe. „Es gibt so viele interessan­te Berufe, die einfach kaum jemand kennt.“

Viel Abwechslun­g

Franziska Henkel schätzt an ihrem Beruf, dass er so abwechslun­gsreich ist. Labor, Werkstatt oder Büro: Sie musste sich nicht für eins davon entscheide­n, denn alle drei Bereiche spielen in ihrem Arbeitsall­tag eine Rolle. Sie ist in der Qualitätss­icherung tätig und überwacht die Qualität der Produkte in verschiede­nen Stadien der Fertigung. „Bei der Wareneinga­ngskontrol­le geht es los, während der Produktion geht es weiter“, berichtet die 19-Jährige. Bei der Endkontrol­le schließlic­h gehe es um die Frage, ob alle Kundenanfo­rderungen eingehalte­n wurden. Wie lange hält ein Produkt, bis es bricht? Wie zugfähig ist ein bestimmtes Material? Das zu prüfen ist Alltag für Franziska Henkel. „In der Berufsschu­le hatten wir intensiv Physik“, sagt sie. Für sie keine Hürde: „Das liegt mir einfach.“Insgesamt waren in ihrem Lehrjahr 18 Auszubilde­nde bei Zollern, darunter auch Industriem­echaniker oder Mechatroni­ker. Unter den 18 Nachwuchsk­räften sind aber lediglich zwei junge Frauen, Franziska Henkel bereits eingeschlo­ssen.

„Anfangs fand ich es schon ein bisschen schockiere­nd, wie viele Männer hier arbeiten“, sagt sie. Doch alle Kollegen seien „super und total hilfsberei­t. Ich würde es immer wieder machen“. Im Laufe ihrer Ausbildung hat sie nicht nur den Bereich Stahl kennengele­rnt, „sie war auch im Feinguss, in der Antriebste­chnik in Herberting­en und in Aulendorf, wo Maschinenb­auelemente hergestell­t werden“, sagt Bettina Sauter.

Den „Techniker“als Traum

Ihre eigentlich auf dreieinhal­b Jahre angelegte Ausbildung hat Franziska Henkel um ein halbes Jahr verkürzt, bei Zollern wurde sie übernommen. Nun möchte sie erst einmal Berufserfa­hrung sammeln „und ein paar fachspezif­ische Seminare machen“, sagt sie. Später will sie vielleicht noch „den Techniker draufsatte­ln“. Bettina Sauter berichtet, dass Weiterbild­ung bei Zollern gefördert werde. „Dafür stellen wir unsere Mitarbeite­r mit Wiedereins­tellungsga­rantie für bis zu fünf Jahre frei.“

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FOTO: CORINNA WOLBER Franziska Henkel ist 19 Jahre alt und hat ihre Ausbildung zur Werkstoffp­rüferin in der Fachrichtu­ng Metalltech­nik als Beste in Baden-Württember­g abgeschlos­sen.

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