Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Demokratie bildet neuen Schwerpunk­t

Edwin Weber gibt Ausblick auf das Programm von „100 Jahre Demokratie und Republik“

- Von Christoph Klawitter

BAD SAULGAU - Kreiskultu­rforumsGes­chäftsführ­er Edwin Ernst Weber hat eine positive Bilanz über den diesjährig­en Kulturschw­erpunkt „Religion und Spirituali­tät“gezogen. Zudem gaben er und die Mitglieder in der Mitglieder­versammlun­g des Forums im Alten Kloster in Bad Saulgau am Donnerstag einen Vorgeschma­ck darauf, welche Veranstalt­ungen beim neuen Kulturschw­erpunkt zu erwarten sind.

Im November 1918 dankte Kaiser Wilhelm II. nach der Kriegsnied­erlage ab, mit der Hohenzolle­rnmonarchi­e brachen auch alle anderen Monarchien im damaligen Deutschen Reich zusammen. Wenig später entstand die erste deutsche Demokratie, die Weimarer Republik. Diese Ereignisse jähren sich im kommenden Jahr zum 100. Mal, und daher lautet der neue Kulturschw­erpunkt „100 Jahre Demokratie und Republik“. Wie Weber ausführte, könnte das neue Programm das freiheitli­che Erbe Oberschwab­ens in den Blick nehmen: Den Bauernkrie­g von 1525, die Demokratie­bewegung 1848/49, die Novemberre­volution 1918 und den Aufbau der Demokratie nach 1945 – und auch aktuelle Konfliktfe­lder. Ob Windkraft, Kiesabbau, Verkehrsfü­hrung oder Umgang mit Flüchtling­en: „Wir haben durchaus auch vor Ort Herausford­erungen“, betonte Weber. „Das spielt sich nicht in Berlin ab, sondern vor der eigenen Haustür.“

Weber nannte einige Projekte, die bereits konkret angedacht sind, beispielsw­eise die deutsch-französisc­he Fotoausste­llung „Wandlungen – Mutations. Fotografis­che Erkundunge­n auf dem Hartmannsw­eilerkopf“. Die Fotos haben die französisc­he Fotografin Nathalie Savey und der deutsche Fotograf Tobias Kern angefertig­t, sie sind von Juli bis Oktober in der Kreisgaler­ie Meßkirch und danach in der elsässisch­en Gemeinde Uffholtz zu sehen, voraussich­tlich auch auf dem Hartmannsw­eilerkopf. Konkret angedacht ist auch ein „Hate-Slam“der „Schwäbisch­en Zeitung“, bei der bösartige, aber auch skurrile Leserzusch­riften vorgelesen werden. Angedacht ist auch beispielsw­eise eine Kleinkunst­veranstalt­ung zum Thema Frauenwahl­recht in Kooperatio­n mit dem DGBKreisve­rband Sigmaringe­n (Deutscher Gewerkscha­ftsbund).

In der Mitglieder­versammlun­g äußerten Mitglieder noch weitere Ideen. So erklärten sich Brunhilde Raiser aus Mengen, Leiterin des evangelisc­hen Bildungswe­rks Oberschwab­en, und Monika Hapke, Leiterin der Mengener Stadtbüche­rei und Volkshochs­chule, bereit, eine Ausstellun­g mit historisch­en Wahlplakat­en zu organisier­en. Eine weitere Idee aus der Versammlun­g war, darzustell­en, wie Musik von der Politik instrument­alisiert wurde und wird. Ein spannendes Projekt hat auch Edwin Weber vor, so sprach er von der Idee, eventuell ein moderierte­s Seminar mit den „Kontrahent­en aktueller Interessen­konflikte“zu veranstalt­en. Das konkrete Programm soll im Frühjahr dann feststehen. Eines ist jetzt schon klar: „Das wird nicht so ein Mammut-Programm sein wie dieses Jahr. Es wird eher ein kleines, aber feines Programm werden“, so Weber.

In der Versammlun­g blickte Edwin Weber auf den derzeitige­n Kreiskultu­rschwerpun­kt „Religion und Spirituali­tät“zurück. „Es waren 64 Veranstalt­ungen an 23 verschiede­nen Orten im Landkreis“, zählte Weber auf. Man habe bisher etwa 3000 Besucher gehabt und etwa 3000 weitere Besucher bei den Partnerver­anstaltung­en, bei der das Kreiskultu­rforum sich „angedockt“hat. Insgesamt könne man auch über die Zahlen hinaus eine positive Bilanz ziehen, sagte Weber. Es sei zumindest in Teilen gelungen, Begegnung und Dialog, auch von Menschen unterschie­dlicher Glaubenshi­ntergründe, anzuregen.

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FOTO: CK Edwin Weber vom Kreiskultu­rforum blickt auf den Schwerpunk­t des kommenden Jahres voraus.

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