Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Zum Advent wird die Maria-Ferschl-Straße eröffnet
Gemeindevertreter aus Riedhausen singen im interkommunalen Gewerbegebiet das bekannte Adventslied
OSTRACH - Ostrach, Königseggwald und Riedhausen haben die Fertigstellung der Straße ihres interkommunalen Gewerbegebiets Königsegg gefeiert. Die Straße wurde nach Maria Ferschl benannt, die viele Jahre in Riedhausen gelebt und dort das Adventslied „Wir sagen euch an den lieben Advent“, geschrieben hat. Zur feierlichen Eröffnung am Donnerstagabend kamen Vertreter der Gemeinden und der Baufirmen.
„Jede der drei Gemeinden ist im interkommunalen Gewerbegebiet präsent“, sagte der Ostracher Bürgermeister Christoph Schulz, als er die Gäste im eisig kalten Schneegestöber begrüßte. Es befinde sich auf Ostracher Gemarkung, der Name „Königsegg“und die Maria-FerschlStraße erinnern aber an die beiden Partnergemeinden. Mit dem Erbgraf zu Königsegg-Aulendorf habe er vorab geklärt, ob er einverstanden ist, dass sein Name verwendet wird. „Er hat es ausdrücklich begrüßt“, berichtete Schulz.
Kosten werden geteilt
Die drei Gemeinden teilen ihre Ausgaben und Einnahmen nach einem festgelegten Schlüssel. Für die Erschließungskosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro erhielten sie über das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) einen Zuschuss in Höhe von 500 000 Euro. „Der erste Kran steht schon“, sagte Schulz. Dort baue das Unternehmen Zembrod aus Krauchenwies, das Sperrholz verarbeitet, seinen neuen Firmensitz. Zwei Drittel der Flächen seien bereits mehr oder weniger vergeben. „Wir schauen schon jetzt nach möglichen Erweiterungsflächen“, sagte er. Das neue Gewerbegebiet habe zwischen der Altshauser Straße und der Landesstraße 286 eine günstige Lage. „Die Lastwagen müssen nicht durch unserer drei Ortschaften fahren“, sagte Schulz.
In der Kirche engagiert
Ekkehard Stettner, Bürgermeister von Riedhausen, stellte die Namensgeberin der neuen Straße vor. Maria Ferschl (1895 bis 1982) sei stark in der Kirche engagiert gewesen. Als Schriftstellerin habe sie viele Kinder- und Jugendbücher geschrieben, habe Berichte für eine Jugendzeitschrift verfasst und Lieder und Gedichte geschrieben, die bekanntesten seien ein Sternsingerlied und das Adventslied „Wir sagen euch an den lieben Advent“. Zu ihrer Zeit sei es nicht geduldet gewesen, dass Frauen sich so stark einbringen. „Deswegen hat sie vieles unter anderen Namen veröffentlicht“, sagte Stettner, der 2004 eine Biografie über die Österreicherin verfasst hat.
Bisher sei erst eine Straße nach ihr benannt worden, und zwar in ihrer Heimatstadt Melk in Österreich. „Somit eröffnen wir heute die zweite „Maria-Ferschl-Straße“, sagte Stettner. Manche würden sich fragen, wie die Komponistin ausgerechnet zu der Straße im Gewerbegebiet passen würde. „Weil sie eine ganz, ganz fleißige Frau war“, sagte er. Sie habe viel gearbeitet, so wie es auch im Gewebegebiet geschehen werde. Als Geschenk brachte die Delegation aus Riedhausen einen Adventskranz mit, der mit vier Kerzen uns dem Ostracher Gemeindewappen geschmückt ist. Als sie das Geschenk überreichten, stimmten sie das Adventslied an und sangen alle Strophen.