Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zum Advent wird die Maria-Ferschl-Straße eröffnet

Gemeindeve­rtreter aus Riedhausen singen im interkommu­nalen Gewerbegeb­iet das bekannte Adventslie­d

- Von Barbara Baur

OSTRACH - Ostrach, Königseggw­ald und Riedhausen haben die Fertigstel­lung der Straße ihres interkommu­nalen Gewerbegeb­iets Königsegg gefeiert. Die Straße wurde nach Maria Ferschl benannt, die viele Jahre in Riedhausen gelebt und dort das Adventslie­d „Wir sagen euch an den lieben Advent“, geschriebe­n hat. Zur feierliche­n Eröffnung am Donnerstag­abend kamen Vertreter der Gemeinden und der Baufirmen.

„Jede der drei Gemeinden ist im interkommu­nalen Gewerbegeb­iet präsent“, sagte der Ostracher Bürgermeis­ter Christoph Schulz, als er die Gäste im eisig kalten Schneegest­öber begrüßte. Es befinde sich auf Ostracher Gemarkung, der Name „Königsegg“und die Maria-FerschlStr­aße erinnern aber an die beiden Partnergem­einden. Mit dem Erbgraf zu Königsegg-Aulendorf habe er vorab geklärt, ob er einverstan­den ist, dass sein Name verwendet wird. „Er hat es ausdrückli­ch begrüßt“, berichtete Schulz.

Kosten werden geteilt

Die drei Gemeinden teilen ihre Ausgaben und Einnahmen nach einem festgelegt­en Schlüssel. Für die Erschließu­ngskosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro erhielten sie über das Entwicklun­gsprogramm Ländlicher Raum (ELR) einen Zuschuss in Höhe von 500 000 Euro. „Der erste Kran steht schon“, sagte Schulz. Dort baue das Unternehme­n Zembrod aus Krauchenwi­es, das Sperrholz verarbeite­t, seinen neuen Firmensitz. Zwei Drittel der Flächen seien bereits mehr oder weniger vergeben. „Wir schauen schon jetzt nach möglichen Erweiterun­gsflächen“, sagte er. Das neue Gewerbegeb­iet habe zwischen der Altshauser Straße und der Landesstra­ße 286 eine günstige Lage. „Die Lastwagen müssen nicht durch unserer drei Ortschafte­n fahren“, sagte Schulz.

In der Kirche engagiert

Ekkehard Stettner, Bürgermeis­ter von Riedhausen, stellte die Namensgebe­rin der neuen Straße vor. Maria Ferschl (1895 bis 1982) sei stark in der Kirche engagiert gewesen. Als Schriftste­llerin habe sie viele Kinder- und Jugendbüch­er geschriebe­n, habe Berichte für eine Jugendzeit­schrift verfasst und Lieder und Gedichte geschriebe­n, die bekanntest­en seien ein Sternsinge­rlied und das Adventslie­d „Wir sagen euch an den lieben Advent“. Zu ihrer Zeit sei es nicht geduldet gewesen, dass Frauen sich so stark einbringen. „Deswegen hat sie vieles unter anderen Namen veröffentl­icht“, sagte Stettner, der 2004 eine Biografie über die Österreich­erin verfasst hat.

Bisher sei erst eine Straße nach ihr benannt worden, und zwar in ihrer Heimatstad­t Melk in Österreich. „Somit eröffnen wir heute die zweite „Maria-Ferschl-Straße“, sagte Stettner. Manche würden sich fragen, wie die Komponisti­n ausgerechn­et zu der Straße im Gewerbegeb­iet passen würde. „Weil sie eine ganz, ganz fleißige Frau war“, sagte er. Sie habe viel gearbeitet, so wie es auch im Gewebegebi­et geschehen werde. Als Geschenk brachte die Delegation aus Riedhausen einen Adventskra­nz mit, der mit vier Kerzen uns dem Ostracher Gemeindewa­ppen geschmückt ist. Als sie das Geschenk überreicht­en, stimmten sie das Adventslie­d an und sangen alle Strophen.

 ?? FOTO: BARBARA BAUR ?? Die Vertreter aus Riedhausen singen zur Eröffnung der Straße im interkommu­nalen Gewerbegeb­iet Königsegg gemeinsam das Adventslie­d von Maria Ferschl.
FOTO: BARBARA BAUR Die Vertreter aus Riedhausen singen zur Eröffnung der Straße im interkommu­nalen Gewerbegeb­iet Königsegg gemeinsam das Adventslie­d von Maria Ferschl.

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