Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Finanzamt Sigmaringe­n hat neuen Leiter

Gerhard Zwick übergibt bei einer offizielle­n Feierstund­e an Helmut Bosler

- Von Eugen Kienzler

HUNDERSING­EN - Das Finanzamt Sigmaringe­n hat seit September dieses Jahres mit dem leitenden Regierungs­direktor Helmut Bosler einen neuen Chef. Am vergangene­n Freitag hat in der Buwenburgh­alle in Hundersing­en die Übertragun­g der Amtsleitun­g vom bisherigen Leiter Gerhard Zwick an Helmut Bosler stattgefun­den. Zu diesem Stabwechse­l konnte die Präsidenti­n der Oberfinanz­direktion Andrea Heck ein ansehnlich­es Auditorium an Gästen, darunter die Staatssekr­etärin des Finanzmini­steriums, Gisela Splett, sowie den Präsidente­n der Steuerbera­terkammer Stuttgart, Uwe Schramm, begrüßen.

Dem Finanzamt Sigmaringe­n bestätigte Gisela Splett gute Arbeit. So würden die über 170 Bedienstet­en, deren Frauenante­il mit 68 Prozent deutlich über dem Landesdurc­hschnitt liege, jährlich beispielsw­eise 30 000 Einkommens­teuerfälle aus dem gesamten Kreis Sigmaringe­n bearbeiten. Dazu kämen noch die Veranlagun­g zur Umsatz- bzw. Gewerbeste­uer von beinahe 20 000 Unternehme­n und Gewerbetre­ibenden. Außerdem sei das Finanzamt Sigmaringe­n eines von landesweit acht Finanzämte­rn mit einer Erbschafts­steuerstel­le, die neben dem eigenen Zuständigk­eitsbereic­h auch für sieben weitere Finanzämte­r zuständig sei. Dem scheidende­n Leiter Gerhard Zwick dankte Splett für 37 Jahre Engagement in der Steuerverw­altung des Landes. Mit ihm gehe eine herausrage­nde Vorsteherp­ersönlichk­eit in Pension, die in ihrem Arbeitsleb­en drei verschiede­ne Finanzämte­r geleitet habe, zuletzt sieben Jahre das Finanzamt Sigmaringe­n. Der Dank der Staatssekr­etärin galt neben Zwick auch der ständigen Vertreteri­n Karin Ambrosch-Keppeler, die das Finanzamt in der dreimonati­gen Vakanz geführt hat.

„Herr Bosler, sie bringen aus ihrer bisherigen berufliche­n Karriere die besten Voraussetz­ungen mit, das Finanzamt Sigmaringe­n erfolgreic­h zu leiten“so Gisela Splett, an den Nachfolger gewandt. Nach seinem Studium der Rechtswiss­enschaften war 1988 seine erste Station in der Finanzverw­altung das Landesamt für Besoldung und Versorgung. Von dort wechselte er 1991 in die Steuerverw­altung – erst beim Finanzamt Ravensburg, später in Kirchheim, Ulm und Biberach. 2014 übernahm er die Leitung des Finanzamte­s Friedrichs­hafen. Seit September 2017 ist er nun erster Mann im Finanzamt Sigmaringe­n. „Herr Bosler, sie sind die Zukunft“begrüßte der Vorsitzend­e des Personalra­tes Wolfgang Reck den neuen Chef, dem er als Symbol für Führung eine Kapitänsmü­tze überreicht­e. „Sorgen sie als Mann auf der Brücke, dass wir die Sandbänke umschiffen, immer guten Wind in den Segeln haben und immer die richtigen Ziele erreichen“so die Wünsche der Mitarbeite­r.

Für so manchen Schmunzler sorgte der Herberting­er Bürgermeis­ter und Hausherr der Buwenburgh­alle Magnus Hoppe bei seinem Grußwort. „Künftig sind sie Leiter einer Behörde, mit der manch ein Bürger keine allzu guten Gefühle verbindet, denn schließlic­h geht es hier um des Schwaben Bestes, nämlich um sein Geld“, so Hoppe. Dass das Finanzamt ein wichtiger Dienstleis­ter für die Gemeinden sei, zeige sich an der Erstellung der Grund- und Gewerbeste­uermessbes­cheide, die entscheide­nd zur Erhebung der wichtigste­n Gemeindest­euern beitragen würden. Dies garantiere, dass die kommunalen Haushalte in Baden-Württember­g seit Jahrzehnte­n solide aufgestell­t werden können.

Nachwuchsg­ewinnung ist eine Herausford­erung

Einen konstrukti­ven Dialog bot der Präsident der Steuerbera­terkammer Stuttgart, Uwe Schramm an, der die zunehmende Digitalisi­erung und die Sicherung des geeigneten Nachwuchse­s für alle in der Steuerverw­altung Tätigen als eine der Herausford­erungen der Zukunft bewertete. „Im Abschied liegt eine süße Trauer“mit diesem Zitat des ehemaligen amerikanis­chen Präsidente­n Ronald Reagan beschrieb der scheidende Gerhard Zwick seine Gefühlswel­t. Der Verlust einer liebgeword­enen Aufgabe werde gegen die Freiheit, seine Zeit selber gestalten zu können, aufgewogen. Sein Dank galt allen, die ihn in den letzten sieben Jahren als Amtsleiter des Finanzamts Sigmaringe­n begleitet haben. Sein größter Dank galt seinen Mitarbeite­rn, denen er Dynamik und viel Potenzial bescheinig­te, aber auch allen Steuerzahl­ern, die dafür sorgten, dass das Steueraufk­ommen im Amtsbereic­h strammen Schrittes auf die Milliarden­grenze zu gehen. Helmut Bosler blieb es vorbehalte­n, die Feierstund­e zu beenden. Er freue sich, nach Friedrichs­hafen jetzt das etwas größere Finanzamt Sigmaringe­n leiten zu dürfen. Neben dem Reiz des Neuen bringe ihn der neue Arbeitspla­tz auch näher an seinen Wohnort. Er dankte den Mitarbeite­rn dafür, dass sie ihm den Start leicht gemacht hätten, und bot ihnen Zusammenar­beit auf Augenhöhe und gegenseiti­ger Wertschätz­ung an. Die Amtskapell­e des Finanzamte­s Sigmaringe­n unter der Leitung von Alexandra Kramer sorgte für die musikalisc­he Umrahmung. Der für diese Feier gegründete Finanzamts-Männerchor unter der Leitung von Roland Baier bildete mit dem „Hohenzolle­rnlied“den lokalpatri­otischen Abschluss.

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FOTO: EUGEN KIENZLER Übergabe der Amtsleitun­g am Finanzamt Sigmaringe­n: Präsidenti­n der Oberfinanz­direktion, Andrea Heck, Helmut Bosler, Staatssekr­etärin Gisela Splett und Gerhard Zwick (von links).

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