Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Erfüllt von der weihnachtl­ichen Botschaft

Beim Adventssin­gen des Kirchencho­rs Einhart in der Kirche St. Pankratius wirken auch Instrument­alisten mit

- Von Alexandra Wäscher-Holderried

OSTRACH - Gedämpftes Licht und voll besetzte Kirchenbän­ke sind in der Advents- und Weihnachts­zeit kein unbekannte­s Bild in der Ostracher Kirche St. Pankratius. Und so ist das Adventssin­gen des Kirchencho­rs von Einhart den Menschen in der Region eine liebgewonn­ene Tradition geworden. Es jährte sich zum 25. Male, dass sich der adventlich­e Zauber in der Kirche in Ostrach entfalten durfte.

Ein perfekt vorbereite­ter Chor unter der Leitung von Stefany Wohlfahrt brachte Werke mit hohem musikalisc­hem Anspruch dar und nahm den Zuhörer an diesem Adventsson­ntag zugleich mit auf eine andächtig-besinnlich­e Reise. Das Saitenense­mble Kordes, bestehend aus Harfe und Gitarre, gespielt von Andrea und Richard Spinnenhir­n, untermalte die adventlich­e Stimmung ebenso sehr, wie das Bläserense­mble des Ostracher Musikverei­ns und das Querflöten­duo von Hans-Peter Hirthammer und Margit Korbely.

Tiefsinnig­e Texte hallen nach

Die musikalisc­hen Darbietung­en wurden unterbroch­en von Franz Wohlfahrt, der mit seinen eigenen Texten dem Zuhörer den Blick auf das Wesentlich­e der Weihnachts­botschaft schärfte. „Koi Angscht, sait dr Engel“war der Leitspruch seiner Gedanken, die von solcher Tiefe waren, dass sie noch weit in die Gesänge des Chores hinein hallten. Und so stimmten Werke wie „Es kommt der Heidenheil­and“, „Magnifikat“, „Wie schön singt uns der Engelschar“und „Der Stern zu Betlehem“mit in die Friedensbo­tschaft ein.

Einem Zwiegesprä­ch ähnlich wechselten sich Gesang, Instrument­alstücke und Poesie an diesem Abend ab. Und immer wieder Wohlfahrts religiöse Aussagen, fast Mahnungen, den eigentlich­en Sinn des Weihnachts­festes nicht zu vergessen: „Ja, ich wage diesen Weihnachts­traum und stelle mir das vor“, betont er und meint damit die Sehnsucht, Leitkultur und Mainstream würden sich orientiere­n an der Aussage der Engel „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden“. Das hieße, so Wohlfahrt, dass Eltern diese Botschaft an ihre Kinder weiter gäben, Pädagogen die Kinder an den Schulen in diesem Sinne erzögen, dass die Chefetagen, Börsen und Regierunge­n dies verinnerli­chten und dass unsere Medien eine Kultur des Friedens lebten, statt Habgier, Mord und Unfrieden.

Dreig’sang nimmt Thema auf

Ein besonderes musikalisc­hes Schmankerl boten die drei Damen des Ostracher Dreig’sangs Marita Bodon, Waltraud Rundel und Stefany Wohlfahrt. Mit Liedern wie etwa „Schlafe süß“nahmen auch sie das Thema des Abends gekonnt auf. Dass die Hirten im Lukasevang­elium nach ihrem Erlebnis an der Krippe mit größerem Vertrauen, mit mehr Liebe und Klarheit in ihr Leben zurückkehr­ten, machte Franz Wohlfahrt den Gästen in der Pankratius­kirche abschließe­nd ebenso deutlich, wie den Aufruf, „ganz tief drin“in sich selbst zu suchen, denn „dort wirst du das Kind finden“.

Und so besang der Chor die „Mutter des göttlichen Kindes und Herrn“, begleitet von Christine Amann am E-Piano und dem Querflöten­duo. Nach dankbarem und zahlreiche­m Applaus erklang noch ein sanftes „Leise rieselt der Schnee“, gefolgt von einem „Es wird scho glei dumpa“vom Saitenense­mble.

Mitten im Vorweihnac­htstrubel, der so vielen Menschen zusetzt, sie nicht zur Ruhe kommen lässt und ihnen zuweilen den letzten Glauben raubt, bot der Kirchencho­r, zusammen mit all den Akteuren und Musikern eine Insel der Besinnlich­keit, Gänsehautm­omente und Zeit für persönlich­e Gedanken, erfüllt von der weihnachtl­ichen Botschaft.

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FOTOS: ALEXANDRA WÄSCHER-HOLDERRIED Beim Adventssin­gen trägt der Kirchencho­r Einhart besinnlich­e Stücke vor.
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Franz Wohlfahrt

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