Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Ostrach will schnelles Internet voranbring­en

Die Gemeinde stellt jährlich 353 000 Euro für den Netzausbau zur Verfügung

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OSTRACH (bbb) - Der Gemeindera­t Ostrach will jährlich rund 353000 Euro für den Ausbau des Glasfasern­etzes für schnelles Internet zur Verfügung stellen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren soll jeder Haushalt ans Glasfasern­etz angeschlos­sen werden. Groben Kostenschä­tzungen zufolge benötigt Ostrach dafür insgesamt 16 Millionen Euro, wobei der Eigenkoste­nanteil für die Gemeinde bei 3,53 Millionen Euro liegt. Dieser Betrag wurde nun auf den angedachte­n Zeitraum von zehn Jahren gesplittet.

Wie Gertrud Stark-Rothacher vom Bauamt der Gemeinde Ostrach erläutert, handelt es sich dabei um eine grobe Kostenschä­tzung. „Es ist unklar, wie teuer es tatsächlic­h wird“, sagt sie. Die Gemeinde Ostrach ist Mitglied in der Breitbandv­ersorgungs­gesellscha­ft im Landkreis Sigmaringe­n (BLS). Die Gesellscha­ft, der inzwischen rund 40 Kommunen aus verschiede­nen Landkreise­n beigetrete­n sind, plant den Ausbau des Netzes und übernimmt auch dessen Betrieb. Wo es möglich ist, wird die BLS für die Verlegung von Leerrohren für Glasfaserk­abel andere Baustellen mitnutzen. Momentan wird beispielsw­eise in Burgweiler und Waldbeuren von der Bürgerener­giegenosse­nschaft BWO Energie ein Fernwärmen­etz gebaut. Im gleichen Zug werden dort auch die Leerrohre verlegt.

Glasfaserk­abel bis ins Haus

Bisher war die Strategie der BLS, dass beim Netzausbau zuerst ein Basisnetz geschaffen wird. Das bedeutet, dass zuerst Hauptleitu­ngen verlegt werden, die an die Kabelverzw­eiger der Telekom angeschlos­sen werden. Aus Sicht eines Kunden reicht das Netz der BLS also nur bis zu dem Kabelverzw­eiger, von dem aus er versorgt wird. Vom Kabelverzw­eiger bis zum Hausanschl­uss bleibt also eine Reststreck­e, die nach wie vor über Kupferkabe­l abgedeckt wird. Die Kupferkabe­l bremsen die Geschwindi­gkeit erheblich, sodass die BLS in dieser Technologi­e keine Zukunft sieht. Stattdesse­n soll das Glasfasern­etz in Zukunft bis in die Häuser hinein reichen. Weil Glasfaserk­abel momentan am schnellste­n leiten, sollen sie dem stark steigenden Datenverke­hr gerecht werden.

Laut BLS steht der vollständi­ge Anschluss sämtlicher Gebäude jedoch unter dem Vorbehalt, dass im jeweiligen Ausbaugebi­et eine Mindestans­chlussquot­e festgelegt wird. Das heißt, dass erst dann ausgebaut wird, wenn mindestens 50 Prozent der Haushalte und mindestens 70 Prozent der Gewerbetre­ibenden mitmachen. Kommen diese Quoten nicht zustande, kann die Gemeinde die Erschließu­ng dennoch für den Ausbau stimmen. Der Gemeindera­t Ostrach hat entschiede­n, diese Strategie der BLS mitzutrage­n. Außerdem hat er den Preis für einen Hausanschl­uss, den der Eigentümer zahlen muss, zunächst auf 800 Euro festgelegt. „Dieser Betrag ist nicht kostendeck­end“, sagt Gertrud StarkRotha­cher. „Wir schauen, wie wir damit in den nächsten zwei bis drei Jahren hinkommen, um dann eventuell nachzubess­ern und den Preis zu erhöhen.“

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SYMBOLFOTO: DPA Ostrach will jährlich rund 353 000 Euro für den Ausbau des Glasfasern­etzes bereitstel­len.

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