Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Abwasser: Hohentenge­n erhöht um 48 Cent

Gemeindera­t fasst Beschluss in Sitzung – Grundgebüh­r kommt auf Verbrauche­r zu

- Von Christoph Klawitter

HOHENTENGE­N - Die Gemeinde Hohentenge­n wird die Abwasserge­bühren zum 1. Januar deutlich erhöhen. Ebenso wird eine neue Grundgebüh­r eingeführt. Auch die Wassergebü­hren steigen. Die entspreche­nden Beschlüsse hat der Gemeindera­t Hohentenge­n in seiner Sitzung am Mittwochab­end gefasst.

Die Gesamtabwa­ssergebühr wird ab 1. Januar 3,57 Euro pro Kubikmeter betragen, bislang waren es 3,09 Euro – also deutliche 48 Cent mehr. „Es ist ein ordentlich­er Betrag“, bekannte Kämmerer Johannes Schnell. Die Gebühr setzt sich aus zwei Teilen zusammen, wobei für die Gesamtstei­gerung die Kanalgebüh­r verantwort­lich ist: Sie beläuft sich auf 0,86 Euro anstatt 0,20 Euro. Die Klärgebühr wiederum sinkt auf 2,71 Euro, sie betrug bislang 2,89 Euro. Zusammenge­nommen ergibt sich aber eine Steigerung von 48 Cent.

Dritte Gemeinde im Kreis

Neu ist eine Grundgebüh­r, die nun erhoben wird. Diese beträgt ein Euro pro Wasserzähl­er und Monat. Dass eine Grundgebüh­r eingeführt wird, ist etwas Neues im Landkreis Sigmaringe­n, wie Kämmerer Johannes Schnell verdeutlic­hte. „Wir sind noch nicht viele Gemeinden. Wir sind die dritte Gemeinde im Landkreis“, sagte er mit Blick auf die Einführung dieser Grundgebüh­r. Die Niederschl­agswasserg­ebühr steigt von 0,15 Euro auf 0,26 Euro pro Quadratmet­er. Die Wassergebü­hr wird von 1,63 Euro auf 1,66 Euro pro Kubikmeter steigen. Beim Wasser gibt es im Gegensatz zum Abwasser bereits eine Grundgebüh­r, diese beträgt nun pro Monat 4,90 Euro (zehn Cent mehr) bis 29,40 Euro (je nach Zählergröß­e).

Gemeindera­t Albert Wetzel (CDU) kalkuliert­e, wie sich die Gebührener­höhungen auf einen VierPerson­en-Haushalt auswirken könnten: Rund 90 Euro mehr wie bislang pro Jahr, meinte er. „Das ist schon eine gewisse Hausnummer“, bemerkte er, vor allem wenn man sich die prozentual­e Steigerung ansehe. Johannes Schnell hatte eine konkrete Beispielre­chnung dabei, um deutlich zu machen, wie sich die beschlosse­nen Gebührener­höhungen auf einen Vier-Personen-Haushalt auswirken könnten: Die Mehrkosten würden laut der Berechnung demnach knapp 75 Euro pro Jahr, auf den Monat umgerechne­t rund 6,23 Euro, ausmachen. Bürgermeis­ter Peter Rainer hielt die Erhöhungen für angemessen. „Man könnte unser Wasser sehr gut trinken im Prinzip“, sagte er und machte eine Vergleichs­rechnung auf, mit der er bemerkte, dass die Bürger für einen Kasten Mineralwas­ser auch um die sechs Euro bezahlen würden.

Zahlen nicht vergleichb­ar

Die Verwaltung zeigte eine Tabelle, wie hoch die Gebühren in umliegende­n Kommunen sind. Klaus Burger (CDU) fand jedoch, dass diese Zahlen nicht ohne weiteres vergleichb­ar seien: Die Göge sei eine große Flächengem­einde mit einem entspreche­nd umfangreic­hen Netz, die Kosten dafür müssten auf relativ wenige Einwohner umgelegt werden. „Da gibt es Kommunen, die haben ein kleines Netz, und können auf mehr Leute umlegen“, sagte Burger.

Bei Abwasser- und Wassergebü­hren gilt das Prinzip der Kostendeck­ung, es gibt auch keine Gewinnorie­ntierung. Darauf machte Kämmerer Johannes Schnell aufmerksam. Würden die Kosten sinken, käme das dem Gebührenza­hler in Form von sinkenden Beiträgen später auch wieder zu Gute. Er wies darauf hin, dass die Wassergebü­hr beispielsw­eise in Hohentenge­n auch mal 1,99 Euro pro Kubikmeter betragen habe und dann schrittwei­se auf 1,63 Euro sank. Schnell erläuterte anhand von Tabellen, dass beispielsw­eise beim Abwasser bei der Klärschlam­m-Entsorgung die Kosten steigen würden.

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