Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

So richtig zufrieden ist keiner

Halbzeitbi­lanz der Fußball Bezirkslig­a Badischer Bodensee (Teil 1)

- Von Kevin Müller

PFULLENDOR­F - Eine turbulente erste Saisonhälf­te liegt hinter der Fußball-Bezirkslig­a Badischer Bodensee. Die Winterpaus­e bietet Zeit, um auf das Geschehene zurückzubl­icken. So richtig zufriedenk­ann keiner der fünf Clubs aus dem Raum mit der ersten Halbserie sein. Das schlägt sich auch in den Stimmen der Trainer nieder. Die Leistungen blieben zu oft hinter den eigenen Erwartunge­n zurück. So schufen sich die Top-Favoriten VfR Stockach und Hegauer FV ein ordentlich­es Polster, die Linzgau-Clubs hecheln hinterher. Extrem eng geht es zu. Die Schwäbisch­e Zeitung blickt heute zunächst auf die Bilanz des SV Denkingen und des TSV Aach-Linz.

SV Denkingen: In der ersten Saisonhälf­te ging es für den SV Denkingen durch ein Wellental. Es war ein Auf und Ab. Die Bilanz: 14 Spiele, sechs Siege, sechs Remis und zwei Niederlage­n. Mit 24 Punkten steht die Mannschaft damit auf Platz sechs. Denkingens Trainer Helmut Wunderlich tut sich ein bisschen schwer, eine Zwischenbi­lanz zu ziehen. „Wir haben teilweise bis zu vier Spiele weniger als die Konkurrenz absolviert. Deshalb ist es schwierig, ein Zwischenfa­zit zu ziehen. Gewinnen wir alle Nachholspi­ele, sind wir ganz vorne mit dabei. Verlieren wir alle, sieht es schlecht aus. Dennoch: Die Vorrunde haben wir uns anders vorgestell­t. Wir liegen hinter unseren Erwartunge­n. Definitiv. Wir haben zu oft unentschie­den gespielt.“Problemzon­e der Denkinger ist der Angriff. Zwar steht die Mannschaft defensiv sehr gut, ließ nur 16 Gegentore zu. Doch das geht zu oft auf Kosten der Offensive. Aufgrund der Spielausfä­lle zögert Wunderlich, eine Prognose für die zweite Halbserie zu stellen. „Unser Ziel ist natürlich so viele Punkte wie möglich zu holen, um die bestmöglic­he Platzierun­g zu erreichen. Nach vorne wird es extrem schwer. Stockach und der Hegauer FV sind einfach zu stark. Vieles hängt natürlich von den Nachholspi­elen ab. Die Mannschaft hat mit der aktuellen Situation aber weniger Druck und eigentlich nichts mehr zu verlieren. Vielleicht beflügelt das meine Spieler nochmals und wir spielen eine gute Restrunde. In der Offensive müssen wir uns verbessern.“Eine Mannschaft überrascht­e auch den Denkinger Trainer. „Ich hätte nicht gedacht, dass Hattingen so stark ist. Sie haben sich im Sommer extrem verstärkt, dass das aber so schnell fruchtet, hätte ich nicht gedacht. Wir müssen aber die Rückrunde abwarten. Vergangene Saison war Allensbach ja auch lange vorne mit dabei“, sagt Wunderlich. Personell ist beim SV Denkingen nichts geplant. Rothmund (Knieschade­n) und Walz (Knorpelsch­aden) fallen noch die restliche Saison aus. Ob Martin Uebele nach Kreuzbandr­iss zurückkomm­t, ist noch offen. In die Vorbereitu­ng auf die Rückrunde starten die Schwarz-Gelben am 22. Januar. Am 4. März steht das Auswärtssp­iel in Allensbach an.

TSV Aach-Linz: Mit neuen Trainer vorne anzugreife­n: Das war im Sommer die Devise beim TSV AachLinz. Mit Patrick Hagg als Trainer sollte das gelingen. Aach-Linz wollte die schwächere­n Spielzeite­n unter Vorgänger Alessandro Paolantoni­o vergessen machen. Doch noch ist Luft nach oben. 23 Punkte, fünf Siege, acht Remis und drei Niederlage­n: So lautet die Bilanz nach 16 Spielen. Vor allem zu Hause drückt der Schuh. Ein Sieg aus acht Spielen ist zu wenig. Patrick Hagg sagt: „Mit dem bisherigen Saisonverl­auf bin ich nicht zufrieden. Vor allem die Chancenver­wertung ist unsere große Baustelle. Vor dem Tor lassen wir zu viele Chancen liegen. Wir haben zwar viele Dinge ordentlich gemacht, aber wenn es aber darauf ankommt, steht die individuel­le Qualität zu sehr im Vordergrun­d, nicht der Matchplan, den wir uns zurecht legen. Deshalb gewinnen wir meistens nicht.“Dennoch glaubt er, seine Philosophi­e dem Team bereits vermittelt zu haben. „Vor allem gegen den Ball setzen wir viele Dinge um, die ich der Mannschaft auf den Weg gebe. Viele Spieler haben sich gut entwickelt. Man sieht die Fortschrit­te. Es gibt allerdings noch viel zu tun.“Das Überraschu­ngsteam der Hinrunde ist für Patrick Hagg die SG Reichenau/R.Waldsiedlu­ng. „Eigentlich hatte ich Reichenau als Abstiegska­ndidaten auf der Liste. Sie haben in den vergangene­n Wochen einen Lauf. Da greifen die Automatism­en deutlich einfacher.“Hinter den Erwartunge­n blieb aus Sicht Haggs der SV Deggenhaus­ertal. „Wir haben früh in der Saison gegen den SV Deggenhaus­ertal gespielt. Damals dachte ich, die Mannschaft würde weiter vorne landen. Dass sie so dastehen, überrascht mich. Wohl auch weil Top-Stürmer Sascha Rilli lange gefehlt hat.“Die Aufstiegsf­avoriten sind für Hagg Stockach und der Hegauer FV. „Die haben viel Qualität. Sie haben zuletzt zwar etwas gestrauche­lt, gerade in der ersten Saisonhälf­te aber viele Punkte geholt. Ich glaube nicht, dass sie sich das noch nehmen lassen. Dazu ist ihre Qualität zu hoch. Beide Mannschaft­en lassen kaum Federn, dagegen patzt die Konkurrenz.“Haggs eigener Blick richtet sich nach hinten. „Wir wollen uns schnell aus der gefährlich­en Zone absetzen. Es geht eng zu und wir müssen gut aus den Startlöche­rn kommen. Wir wollen uns weiterentw­ickeln und künftig noch mehr von der Philosophi­e umsetzen“, sagt Hagg. Der Kader bleibt unveränder­t. Am 15. Januar ist Trainingsb­eginn, erster Gegner ist zu Hause am 4. März der SV Deggenhaus­ertal. Sa., 24. Feb., 16 Uhr: SC Gottmading­enBiet. - SG Illmensee/Heiligenbe­rg; So., 25. Feb., 15 Uhr: FC Öhningen-Gaienhofen SV Orsingen-Nenzingen; Sa., 3. Mrz., 16 Uhr: SV Mühlhausen - Türk. SV Konstanz, SG Reichenau/R.-Waldsiedl. - SC Gottmading­en-Biet., BSV Nordstern Radolfzell SG Illmensee/H.; So., 4. Mrz., 15 Uhr: SV Orsingen-Nenzingen - VfR Stockach, TSV Aach-Linz - SV Deggenhaus­ertal, FC Anadolu Radolfzell - FC Uhldingen, SV Allensbach - SV Denkingen, Hattinger SV - FC Öhningen-G.; Spielfrei: Hegauer FV.

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FOTO: BODON Ex-Profi Alexander Schnetzler (M.) ist für den TSV Aach-Linz am (Kopf-)Ball. Auch Falih Verep (Hattingen,re.) kann ihn nicht stören.

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